Tod allen Klischees
Magicka ist ein Action-Rollenspiel wie es im Buche steht: Eine knallbunte Fantasy-Welt mit Orks und anderen finstere Monstern, die sie bevölkern und die entsorgt werden müssen. Und in der Mitte eines Konfliktes, der diese ach so idyllische Welt bedroht, kämpft ein kleiner unbedeutender Magier ums Überleben.
[GUI_PLAYER(ID=67978,width=400,text=Magicka hat mit einem herkömmlichen Action-Rollenspiel in etwa so viel gemeinsam wie Muse mit der Schlagerparade.)]Das ist der erste flüchtige Eindruck, den man bekommen könnte, wenn man Magicka beginnt. Doch schnell wird klar, dass die Schweden von Arrowhead hier keinen Stein auf dem anderen lassen. Denn auch wenn an der Oberfläche eine Action-Rollenspiel-Mechanik ihre Dienste zu verrichten scheint, ist in den nächsten Ebenen doch nichts, wie man es kennt. Und zum Schluss wird sogar die eigene Wahrnehmung einer harten Prüfung unterzogen. Denn Magicka ist mehr Puzzler als Rollenspiel. Es ist mehr Geschicklichkeitsübung als Action. Es ist mehr Parodie auf gängige Pop-Kultur als ernst zu nehmende Fantasy. Es ist eine Herausforderung für Motorik und Auffassungsgabe. Es ist ein Action-Rollenspiel. Ist es doch? Oder nicht?
Terry Magicka Python?
Das Einzige, was Magicka mit klassischen Genre-Vertretern vom Schlage eines Diablo, Dungeon Siege oder Sacred teilt, ist die Fantasy-Kulisse, haufenweise Gegner sowie die leicht isometrische Perspektive. Alles andere, was man mit diesen Spielen in Verbindung bringt, sucht man hier vergebens. Es gibt kein Inventar, keine Gegenstandsflut, keine Erfahrungspunkte und dementsprechend auch keinen Levelaufstieg. Leider bleibt auch die Story sowohl Spannung als auch Inhalt schuldig. Sie kann zwar mit viel Humor und zahlreichen Anspielungen auf Pop-Kultur, u.a. auf Platoon, natürlich die Star Wars-Reihe (das vierte Kapitel z.B. heißt “A New Hope”) oder Highlander unterhalten und immer wieder für einen Lacher zwischendurch sorgen. Doch außer einem mehr oder minder plakativen Gut-gegen-Böse sollte man nicht viel Gehaltvolles von diesem magischen Ausflug ins mythenreiche Midgard erwarten. Und so witzig oder gar kultig, dass es Richtung Monty Python oder Terry Pratchett geht, wird es trotz guter Ansätze letztlich auch nicht. Zumal in der zumeist gut übersetzten deutschen Version auch die eine oder andere Nuance verloren geht. In Englisch ist das “Run to the Hills! Run for your life!” schlichtweg eindringlicher und als Anspielung auf den Iron Maiden-Song deutlicher als das deutsche Gegenstück.
Actionreicher Geschicklichkeits-Test
Die Antwort auf die Genre-Kategorisierung ist natürlich weiterhin ungeklärt. Nachdem so viele Elemente fehlen, die eigentlich ein Action-Rollenspiel auszeichnen, tue ich mich auch schwer damit, Magicka in diese Ecke abschieben zu wollen. Denn es ist mit all seiner Reduzierung mehr als das. Denn statt all des unnötigen Ballasts drumherum bekommt man für seinen kleinen, gesichtslosen Magier insgesamt acht Zauber, mit denen man sich zur Wehr setzen kann – Wasser, Feuer, Blitz, Luft, Heilung, Erde, Arkan und Schild.
Der Clou: Man kann bis zu fünf dieser Zauber in beliebiger Reihenfolge “stapeln”, muss aber für jeden gefüllten Slot eine Verringerung der Bewegungsgeschwindigkeit in Kauf nehmen. Wasser gemischt mit Feuer ergibt z.B. sogar noch das neue Element Dampf. Und so kann man sich schließlich Kombinationen oder besondere Wirkungen zu Nutze machen. Feuer zusammen mit Erde z.B. ergibt einen Feuerball, den man wegschleudern kann. Setzt man zwei Mal Feuer ein und verbindet es mit Erde, wird der Zauber entsprechend stärker. Zusätzlich gibt es noch verschiedene Zauber-“Bereiche”. Wahlweise kann man den Spruch als Gebietszauber, zielgerichtet oder auf sich selber projizieren. Mit diesen Optionen kann man unheimlich viel experimentieren und wird häufig mit ansehnlichen Ergebnissen belohnt. So etwa, wenn man Blitz, Arkan, Schild und Eis zusammenführt und als Bereichszauber anwendet. Dann nämlich senken sich Minen in die Erde, die die Gegner nicht nur von einem wegschleudern, sondern dank des Eisfaktors auch stark verlangsamen, damit man weitere Zauberangriffe starten kann. Und wenn alle Stricke reißen, hat man auch noch eine Nahkampfwaffe zur Verfügung, deren Wirkungsgrad aber deutlich niedriger ist als bei der Magie.
Bei solchen Spielen find ich es echt schade das sie nicht auch für Mac kommen bzw. draußen sind.
einfach nur ein geiles spiel
Wenn man in der Gruppe spielt, gibt es auch keine Probleme mit Gamepad. Alleine bin ich da einfach nicht schnell genug. Auch nicht, wenn ich die Spellauswahl modifiziere und so jeder Spell auf einem Button liegt. Mit Hardwarevoraussetzungen meinte ich vordergründig die extreme Beanspruchung der Uploadbandbreite.
Cool sind auch die verschiedenen Spieltaktiken mit unterschiedlichen Stäben.
@Anforderungen: Sind schon relativ hoch, gemessen an den Texturen. Wohingegen die Partikel ne Menge GPU fressen und fressen müssen. Klar, es könnte viel optimierter sein, aber ich würde einfach noch abwarten. Wie gesagt, es ist ein kleines Team und dann einen Multiplayer 3D-Titel, das ist die Hölle.
WICHTIG: Keine Onboard Grafik wird unterstützt, also keine Subnotebooks oder Netbooks, nur Standalone Grakas gehen. Das sollte dringend in den Test unter sonstiges.
Interessant: Bis zu vier Leute an EINEM PC, auch mit Online kombinierbar. Entweder 4 Gamepads oder 3 Pads und einer mit Tastatur/Maus.
@Bugs: Hab nur einen einzigen erlebt, bei dem einer aus der Party nach Chapter 6 nen Freeze hat. Leider gibt es (noch) keine Kick oder TimeOut Funktion, auch Rejoining klappt nicht. Deshalb ist danach nochmal Chapter 6 für alle angesagt, da der vierte nicht connected und die anderen im Ladebild festhängen.
@Gameplay: Es ist sehr befriedigend, dass "nur" der Skill des Spielers wichtig ist, man fühlt sich einfach endgeil, wenn man die Horden plättet und Deine Kollegen am absterben sind Ich sag nur QWASA Leertaste im Sekundentakt. Nerdcore vom Feinsten