[GUI_PLAYER(ID=107946,width=300,text=Die nächste Madden-Generation hat einige visuelle Fortschritte gemacht, kämpft aber auch noch mit einigen Kinderkrankheiten.,align=right)]Als ich Madden das erste Mal auf der Xbox One bzw. der PlayStation 4 eingelegt hatte, hielt sich die Euphorie in Grenzen. Die Menüstrukturen z.B. sind identisch zu den alten Versionen, die Spielmodi inkl. Connected Franchise oder “Owner”-Modus“ ebenfalls. Es gibt keine neuen Inhalte, keine geänderten – und die paar fehlenden Punkte wie GameFace-Unterstützung, EA Sports Arena oder Communities befinden sich in der zweiten Ebene und sind verzichtbar. Denn viel wichtiger sind ohnehin die Fortschritte auf dem Platz, insofern es welche geben sollte. Wobei man hier zwischen visuellen und spielmechanischen Inhalten unterscheiden muss.
Dass die Kulisse auf einem neuen System einen besseren Ersteindruck hinterlässt, dürfte klar sein. Die Mimik des Kommentatoren-Duos, das vor dem Spiel ein paar einleitende Worte an den Zuschauer/Spieler richtet ist aufwändiger, ihre Gesichter sind klarer strukturiert und mit höher aufgelösten Texturen versehen. Das gilt natürlich auch für die Coaches an der Seitenlinie, die Auswechselspieler (deren Gesichtszüge aber immer noch häufig zu starr sind) und vor allem die Spieler, die gerade auf dem Platz aktiv sind. Doch auch das Umfeld hat Fortschritte gemacht: Die individuellen Zuschauer verstecken sich in der Entfernung nicht mehr hinter einem Unschärfe-Filter wie auf den alten Systemen, sondern sind klarer voneinander abgegrenzt. Und bei herben Tacklings werden auch schon mal Grasballen aus dem in Nahaufnahme sehr gut aussehenden Boden gerissen. Das ist ein schönes Detail, das EA Canada auch gerne im nächsten FIFA einsetzen kann. Allerdings lösen sich die Bollen schnell wieder auf und die Rasenfläche trägt keinen permanenten Schaden davon. Was wiederum schade ist, da durch unterschiedliche “Auflösungserscheinungen” des Grüns durchaus das Lauf- oder Blockverhalten beeinflusst werden könnte – wenn wir schon eine neue Generation begrüßen, wäre es Zeit, auch mit neuen Features das Football-Erlebnis noch authentischer, noch realistischer zu gestalten.
Nicht alles Gold, was glänzt
[GUI_PLAYER(ID=108440,width=300,text=An den Seitenlinien passiert mehr, aber es gibt auch noch zahlreiche “Verschlimmbesserungen”.,align=right)]Aber es fallen noch weitere Ungereimtheiten auf: Die Animationen vor dem Snap, insbesondere auch Positionsveränderungen von KI-gesteuerten Figuren wirken immer wieder unrund. Und dass die Zuschauer ihre hinzu gewonnenen Details mit einem störenden Kantenflimmern bezahlen, das Kamerafahrten durch das weite Rund zu einer kleinen Tortur macht, entspricht nicht dem Bild, das ich mir bei einer neuen Engine auf einem neuen System wünsche. Hierbei zeigt sich die PS4 zwar zahmer, aber dieser kleine Unterschied reicht nicht, um sich deutlich von den Microsoft-Footballern abzusetzen. Ebenso wenig kann ich die Frameratenprobleme nachvollziehen. Beim Kick-Off oder bei langen Pässen aus der Zuschaueransicht gerät das Spiel immer wieder kurzzeitig ins Stocken. Ebenfalls nicht behoben (und schon in der Version für PS3 und 360 angemahnt) wurde die mitunter unglaubwürdige Ballphysik, bei der der Ball im letzten Moment in die fangbereiten Hände des Receivers gleitet und dort erst einmal “festgeklebt” scheint.
Doch das American-Football-Spektakel hat bei dem Schritt auf ein neues System nicht nur gelitten. Die Tackling-Physik wirkt authentischer und im Zuschauerumfeld sind die Reaktionen auf die gebotenen Leistungen deutlich intensiver. Spektakuläre Pässe oder beeindruckende Laufspiele werden vom Publikum frenetischer gefeiert als je zuvor. Im gleichen Maße werden schlechte Aktionen noch stärker abgestraft. Überhaupt scheint der akustische Bereich vom Systemwechsel am meisten profitiert zu haben – derart intensiv kam die Atmosphäre nur selten bei Madden aus den Lautsprechern. In diesem Zusammenhang ist schade, dass die Bandbreite an gelungenen Kommentaren und Analysen sich ebenso schnell erschöpft wie auf PS3 oder Xbox 360.
Verbesserte KI, merkwürdiges Laufen
Die KI-Leistung, die beim “alten” Madden NFL 25 nicht immer optimale Ergebnisse lieferte, hat in der nächsten Generation ebenfalls Fortschritte gemacht. Zwar kann man immer noch den einen oder anderen Aussetzer beobachten, doch sowohl die Gegner als auch die eigenen Spieler reagieren besser auf Spielzüge oder genauer: Veränderungen und Anpassungen als auf den alten Systemen. So ist es vor allem auf den höheren Schwierigkeitsstufen deutlich härter geworden, Erfolgserlebnisse zu feiern. Man muss die gegnerische Aufstellung studieren und schnell (ggf. unterstützt durch gut erkannte Kinect-Sprachkommandos) entsprechende Gegenmaßnahmen treffen. Auch und gerade beim Laufspiel, dass dieses Jahr im Fokus der Veränderungen auf dem Feld stand und steht.
Allerdings wirkt die Kontrolle über den laufenden Spieler nicht ganz so akkurat, wie ich es von der 360 oder der PS3 gewohnt bin. In den entscheidenden Momenten fehlen gefühlt die letzten fünf bis zehn Prozent Genauigkeit, um das gleiche Spielfluss-Erlebnis zum Ergebnis zu haben. Ausweichmanöver z.B. werden in einem Moment ordentlich umgesetzt, in einer vergleichbaren Szene geht der Sprung über einen Verteidiger unerklärlich schief. Man kann zwar versuchen, sich auf diese Steuerungs-Mankos einzustellen, doch es bleibt das Gefühl, dass Madden NFL 25 sowohl auf der Xbox One als auch auf der PlayStation 4 in entscheidenden Momenten immer wieder unrund läuft.
Oder ein Kap mit Tattoos...
Nee, wie ich in einem anderen Thread schon geschrieben habe, war Madden für mich der Launchtitel für die PS4.
Jetzt habe ich es aufgrund des Vergleichsvideos Xbox360/Xbone wieder storniert.
Sicherlich ist es sehr effizient, die PS3-Version nur so stark wie unbedingt nötig aufzupolieren und nochmal einen Schnitt zu machen (Stichwort Upgrade Ps3->Ps4). Aber der Spielemarkt ist auch ein durchaus emotionaler und das hat EA scheinbar noch immer nicht begriffen.
Es ist kein Wunder, dass auch heute noch mehr Leute auf die Rosterupdates bei NFL2k5 warten als auf das neueste sinnfreie Gimmick bei EAs Hochglanzprodukt.
Ich habe mir jetzt für 28 € NBA2k14 für die PS3 bestellt und kann das für 15 € upgraden. Damit werde ich bestimmt mehr Freude haben als mit Madden. Denn bei 2k sieht man, dass Perfektion und Detailliebe ein ganz anderes Spielerlebnis ermöglichen können.
Hätte mich gefreut wenn es da noch mehr Individualisierung von bestimmten Charakteren gegeben hätte.
Ein ausrastender Harbaugh der quasi kollabiert nachdem die Coverage zusammenbricht oder einen Tom Brady der die Schiris bei einem vermeintlichen late Hit zupflaumt
Patches? Wenn es so wie bei NHL geht, kommt einer und der macht alles nur schlimmer.
EAs Physikengines sind einfach Scheiße.EA verwechselt z.b die Puckphysik mit Tennisbällen. Daher musste ich laut lachen, über
Ahh Mann - Madden 25 war irgendwie von allen EA-Sports Spielen für die neue Generation der einzige, der mich interessiert hat.
Die nur seichten Verbesserungen der Grafik wären für mich völlig i.O. gewesen, aber die lt. Test "Verschlimmbesserungen" beim Gameplay machen mir da schon eher Sorgen.
Werd' wohl warten, wie sich die ersten Patches auswriken, bzw. bis der Preis gehörig fällt.
A) Langmut
B) Pufferspeicher
A) + B) = C) Zufriedenheit :wink: