Die Spielzeit wird mir nach dem Abspann mit 29,5 Stunden angegeben. Doch in dieser Zeit habe ich nur etwa 46 Prozent aller in dem postapokalyptischen Ödland zur Verfügung stehenden Aufgaben gelöst. Und damit entführt Mad Max in eine typische offene Welt: Es gibt viel zu tun. Vieles davon hat nur rudimentär oder gar nicht Einfluss auf die Geschichte, die erzählt wird und die sich eher an der alten Filmtrilogie als der Neuinterpretation mit Tom Hardy orientiert. Dabei bedient man häufig sich der Mythen, die George Miller und Mel Gibson seinerzeit bis hin zur Donnerkuppel etabliert haben. Man bezieht sich bei der herrlich überzogenen Charakterzeichnung der Figuren vorrangig auf den zweiten und dritten Film, strickt aber eine interessante alternative Geschichte, die in komprimierter Form auch in Kinoform gepresst werden könnte. Natürlich stehen ein Überlebenskampf sowie eine Rachegeschichte im Mittelpunkt der Materialschlacht. Autos sind mehr als ein Statussymbol – sie sind überlebenswichtig, sie sind Waffen. Und wer Autos und Treibstoff beherrscht, hat die Macht über das Ödland.
Zum Start ist der brutale Scabrous Scrotus der unangefochtene Herrscher. Er bestimmt, wer lebt und wer stirbt. Dummerweise kreuzt sich Max‘ Weg mit dem des Tyrannen. Und am Ende dieser ersten Auseinandersetzung kann Max froh sein, dass er gerade noch mit dem Leben und der Gewissheit davon kommt, dass Scrotus bei dem Duell auch Schaden genommen hat: Eine Kettensäge im Kopf hat schon anderen das Leben schwer gemacht. Doch sein Fahrzeug Interceptor und seine Waffen sind weg. Dafür hat er einen neuen Freund: Einen Hund, der ebenso wie Max verletzt ist und ums Überleben kämpft. Kurz darauf lernt er den buckligen Mechaniker Chumbucket kennen, der wie eine Mischung aus Quasimodo und Gollum wirkt, aber Wunder bei Motoren, Kolben und Zündkerzen wirkt. Er betet den Engel der Brennkammer an, für ihn ist Max ein Heiliger und er nur ein unwürdiger Diener, der ihm helfen möchte, den Magnum Opus herzustellen – ein wahrhaft göttliches Vehikel.
Kinoreife Geschichte
Dieses Bild des Heiligen ist nicht neu in der Welt von Mad Max. Bereits in Mad Max 2 und noch stärker in Jenseits der Donnerkuppel wurde der einsame Rächer zum Erlöser wider Willen stilisiert, der die im Wahnsinn des Überlebens darbenden Menschen retten soll. Man erkennt immer wieder Elemente und Themen, die in den ersten drei Filmen eine Rolle gespielt haben. Bei der Gestaltung der Antagonisten oder Max positiv gestimmten Stammesführern der einzelnen Territorien zieht man ebenfalls alle Register und bietet von hoffnungslos Wahnsinnigen bis hin zu Stimmen der Vernunft genau das Spektrum, auf das George Miller vermutlich stolz sein dürfte. Und Max selbst ist hier ebenfalls nur ein weiterer Kaputter in einer kaputten Welt: egozentrisch, desillusioniert und seine wahren Gefühle abschottend – eine gelungene Zeichnung. Konzentriert man sich beim Spiel auf die 15 Hauptmissionen sowie die zahlreichen “Ödland”-Missionen, die
man von den Stammesführern erhält, erlebt man eine spannende, facettenreiche, und schonungslose Geschichte mit ein paar interessanten Wendungen. Auch spielerisch bietet man hier immer wieder Überraschungen und öffnet sich sogar an ein paar Stellen dem Survival-Horror.
Leider ist beim Rest des Ödlands der Name Programm. Sämtliche “Open-World”-Missionen sind biederer Standard und erzählerisch in keiner Form mit der Kampagne verbunden. Immerhin erfüllt das Abgrasen der säuberlich auf der Karte markierten bzw. mit einem Fernglas von einem an die assassinischen Türme erinnernden Ballon aus gekennzeichneten Sammelsurien auch spielerischen Sinn. Mit jedem erledigten Scharfschützen, mit jeder demolierten Vogelscheuche (metallene Totems, die Scrotus’ Einflussbereich markieren), wird die Bedrohung für die einzelnen Territorien geringer. Auch das Räumen von Minenfeldern mit Hilfe des vierbeinigen Freundes, das Einnehmen gegnerischer Lager oder das Zerstören von Convoys, die ständig ihre Route abfahren, sorgt dafür, dass Scrotus’ Horde irgendwann nichts mehr in den Gebieten zu sagen hat. Und je mehr man den Stammesführern ihre Freiheit schenkt, umso dankbarer zeigen sie sich und geben neue Ödland-Missionen oder spendieren neue Aufwertungen für das Magnum Opus.
hm... genau weiß ich das nimmer. vA da ich die Landschaften genossen hab
Ich tipp mal auf so 20 Std. bei StoryFokus ohne Ablenkung.
schade zu hören. mad max läuft ja bis auf seltene framerate einbrüche ziemlich sauber auf ps4. 60 fps auf pc stehen dem spiel bestimmt auch richtig gut. btw. wie lange spielt man ca. an der main quest?
Schließe mich dem Tenor an. Tolle Atmosphäre, Bombengrafik. Das Repetive ist der Einstiegspreis.
Kommt drauf an. PC ist es bestimmt nen Blick wert. PS4 wirds problematisch, technisch gesehen ne ziemliche Gurke auf Konsolen, bishin zur Unspielbarkeit... wenn zuviel aufm Bildschirm explodiert-->15 FpS + SlowdownDaß es sich so gut verkauft hat wußt ich gar nicht... dachte das wär nen Flop gewesen.
Einen Nachfolger würd ich sehr begrüßen.
Optisch fand ichs auch nicht so pralle, was mich immernoch ungläubig auf MOertels Querverweise in den UbiSoftTests blicken lässt.
Ist aber um Längen schlechter als der 2. Teil mMn.
am selben tag wie metal gear
lohnt es sich eigentlich einen blick auf just cause 3 zu werfen?
Das sagt Wiki:
Sieht also nicht so schlecht aus.