Ich könnt’ stundenlang erklären, was Lichtspeer ist, aber wie es dessen Intro selbst sagt: „Mit hoher Wahrscheinlichkeit ergibt nichts, was ihr hier sehen werdet, einen Sinn.“ Tut euch deshalb den Gefallen und schaut euch diesen Trailer an.
Durch?
Gut. Jetzt wisst ihr alles, was ihr wissen müsst. Lichtspeer ist nämlich in der Tat eine ziemlich bekloppte Mische aus allem, was einem zu 1) Videospiele, 2) Science-Fiction, 3) Wahnvorstellungen und 7) germanische Sagenwelt in den Sinn kommt – jedenfalls dann, wenn man gemeinsam mit einem Kumpel irgendwo in Warschau sein erstes Spiel entwickelt.
Das Böse! Aus allen Richtungen!
Und das ist zum Glück nicht nur ziemlich gut, sondern auch bedeutend einfacher erklärt als die, nun, „Handlung“. Immerhin steht man lediglich am Fleck und zielt mit einem Speer auf die penetrant anrückenden Gegner, von denen manche aus der Nähe attackieren und einige Geschosse nach dem Helden werfen. Das war’s im Grunde schon.
Weil es allerdings ziemlich schnell ziemlich viele Kreaturen werden, die meist von rechts, mitunter von schräg oben und dann sogar aus beiden Richtungen attackieren, ist immer schön viel Panik im Spiel. Ein einziger Fehler und dem Speerwerfer gehen ja die Lichter aus. Will er dann auch noch zusätzliche Herausforderungen erfüllen (nicht mehr als dreimal sterben, höchstens soundso oft daneben speeren usw.) oder mit Kombo-Kopfschüssen gar seine Punktzahl in die Höhe schrauben… uiuiui!
Knallköppe
Wie schön es dafür knallt, wenn der Lichtspeer in einer feindlichen Rübe hängenbleibt und der Signalton mit jeder folgenden Kopfnuss die Tonleiter nach oben steigt! Vor allem Schildträger, deren Birne man präzise anvisieren muss, damit der Leuchtstab nicht zwecklos in ihrer Schutzplatte verhungert: Räumt man sie aus dem Weg, fühlt sich das verdammt gut an.
Der Speer schwirrt ja nicht schnurstracks aufs Ziel zu, sondern in einem schönen Bogen durch die Luft. Man braucht also ein gutes Auge und geschickte Finger, um ihn nicht nur schnell, sondern auch gezielt einzusetzen. Tipp: Regelt die Empfindlichkeit der Steuerung deutlich nach unten, damit ihr genauer Köpfe aufs Korn nehmt!
Gerät man mal in Not, helfen außerdem Spezialfähigkeiten, die man mit erreichten Punkten nicht nur freischalten muss, sondern auch in drei Stufen aufwerten kann. So stattet man den Germanen mit drei Fertigkeiten aus, die seine Waffe auf Knopfdruck in mehrere Geschosse umwandeln, mit einer Art Smartbomb den kompletten Bildschirm entfeinden, eine Zeitlupe auslösen oder drei ganz anderen Fähigkeiten.
Mehr hier, weniger da
Ärgerlich nur, dass die weiße Linie, die den anfänglichen Pfad des Speers markiert, im Getümmel oft kaum noch zu erkennen ist. So verliert man schon mal wertvolle Sekundenbruchteile. Dass man die Markierung nicht einfach farblich verändern kann… Sehr ärgerlich finde ich außerdem, dass es auf Switch keine Ranglisten gibt – also nicht einmal die umständlich zu bedienenden der PC- und PlayStation-Vorläufer. Das raubt dem Dauerspicken leider einen Teil seiner Faszination.
Im Gegenzug ruft man auf Nintendos Handheld-Konsole dafür Freund oder Freundin zu Hilfe, auf dass er oder sie in der Rolle von “das Wunder Hund” einen zweiten Speer werfe. Praktisch: Koop-Kameraden kämpfen gegen deutlich mehr böses Gesindel und dürfen die Partie ebenso abrupt verlassen wie sie ihr beigetreten sind.