Endlich wieder SingStar…irgendwie

Eins gleich vorweg: Große inhaltliche Veränderungen sollte man im jüngsten Teil der Reihe nicht erwarten. Es gibt weiterhin klassische die klassisches Modi, die sich über Einzel-Duelle, Mixtapes,  Feat.-Duette und dem asynchronen World Contest über die Internetleitung erstrecken. Für gesellige Runden gibt es außerdem die unterhaltsamen Party-Minispiele für bis zu acht Leute, während man als Solist im Modus Legend gegen KI-Gegner um die Wette singt, die man generell immer noch viel zu leicht besiegen kann. Wie gehabt vermisst man aber nicht nur bei der KI, sondern auch allgemein verschiedene Schwierigkeitsgrade á la SingStar. Bei der Erkennung der Tonhöhe drückt das System zwar schon mal ein paar Augen zu, trotzdem funktioniert die Erfassung insgesamt recht zuverlässig. Allerdings kann man sich weiterhin mit einem einfachen Summen zu hohen Punktzahlen in den (Online-)Bestenlisten schummeln. Soweit, so bekannt.

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Die KI-Akteure singen immer noch erschreckend schlecht und lassen sich nicht einstellen. © 4P/Screenshot

Bei den Eingabegeräten hat man für die bis zu vier Teilnehmer ebenfalls weiterhin die freie Auswahl zwischen üblichen USB-Mikrofonen, Headsets oder der Verwendung des Smartphones. Auf der PS4 haben sich Voxler und Ravenscourt aber endlich eines Kritikpunkts angenommen, der schon seit längerer Zeit und zuletzt sogar noch beim Queen-Ableger im Raum stand: Ab sofort dürfen endlich auch die altbewährten SingStar-Mikrofone entstaubt und mit Let’s Sing genutzt werden. Das gilt sowohl für die verkabelten Geräte als auch die komfortablen Funk-Mikrofone. Darüber hinaus gibt es jetzt auch eine zusätzliche Audio-Kalibrierung für die Mikrofone zusätzlich zu der manuellen Latenz-Einstellung. Schön: Die Unterstützung der SingStar-Mikrofone und die Kalibrierung wurde jetzt zumindest auch bei Let’s Sing präsentiert Queen via Update nachgereicht.

Geschmacksfrage

Ein Karaokespiel steht und fällt mit der Songauswahl, die selbstverständlich massiv vom persönlichen Geschmack abhängt. Im Fall von Let’s Sing 2021 muss ich leider sagen, dass es für mich eine der schlechtesten Zusammenstellungen ist, die ich jemals in einem Gesangsspiel vorgefunden habe. Zum einen ist da wieder der übertriebene Hang zum „deutschen Quoten-Liedgut“, auf den ich verzichten kann. Loben kann man die Verantwortlichen höchstens dafür, dass es neben all den Lenas, Tim Bendzkos, Max Giesingers, Christina Stürmers und Mark Forsters nicht auch noch ein reichsbürgerlicher Verschwörungstheoretiker oder seine „Söhne aus Mannheim“ auf die Trackliste geschafft haben.

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Der König der Löwen ist auch am Start – natürlich nur mit der deutschen Version des Songs. © 4P/Screenshot

Aber selbst bei den Songs internationaler Künstler verspüre ich irgendwie nur wenig Lust, zum Mikrofon zu greifen, auch wenn mit Justin Biber, Selena Gomez, Aca Max, Dua Lipa, Billie Eilish, Kim Wilde, Genesis, Rita Ora oder Seal ein paar alte und neue Stars mit ihren Hits vertreten sind. Mit dem König der Löwen stellt sich sogar ein kleiner Hauch von Musical-Flair ein, doch natürlich hat man den Song „I just Can’t Wait to be King“ in der deutschen Version „Ich will jetzt gleich König sein“ auf die Scheibe gepresst – war ja klar. Enttäuschend zudem, dass man in der Liste gerade mal zwei(!) Songs aus diesem Jahr findet, während der Rest irgendwo zwischen 1986 (Kim Wilde – You Keep Me Hangin On) und heute (Dua Lipa – Don’t Start Now) angesiedelt ist. Mit 13 von insgesamt 35 Tracks stammt ein Großteil aus dem Jahr 2019. Immerhin sind wieder die Original-Musikvideos an Bord, die teilweise ganz nett anzusehen sind, auch wenn ich manchmal den Panik-Knopf (aka Mute-Button) auf der Fernbedienung drücken musste.

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