Bekannte Mechaniken

Spielerisch setzt die massive Sammlung an gut 200 Bauklotz-Helden sowie –Antagonisten auf bekannte Elemente: Man bewegt sich durch offene Verteilerwelten zu seiner nächsten Hauptaufgabe. Dort angekommen wird man in einem linearen, aber mit zahlreichen Geheimnissen gefluteten Levelschlauch mit Plastik-Gegnern und Rätseln konfrontiert. Erstere lassen sich mit einfachen Kombos meist problemlos ausschalten, während Letztere im Normalfall die Fähigkeiten einer bestimmten Figur benötigen. Gelegentlich ist auch Teamwork angesagt, wenn z.B. mehrere Schalter gleichzeitig bedient werden müssen. Hier hilft entweder ein zweiter Spieler, der jederzeit ein- und aussteigen kann und sich im bewährten Splitscreen-Modus vollkommen unabhängig vom Partner durch die Abschnitte bewegen kann.

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Man hat viel zu tun, wenn man die gut 200 Helden und Bösewichte suchen und freispielen will. © 4P/Screenshot

Oder aber man verlässt sich auf die KI, die zumindest bei den Rätseln in der richtigen Position bleibt, während sie beim Kampf immer wieder zweifelhafte Entscheidungen trifft und bei Bossen eher selten den schweren Angriffen aus dem Weg geht. Und natürlich bleibt es dabei, dass man weiterhin haufenweise aus Lego-Steinen gebaute Objekte in der Umgebung zerstören darf, um die begehrten “Noppen” einzusammeln, die als Währung für allerlei neue Inhalte ausgegeben werden dürfen. Sprich: Im Kern bleibt auch Lego Marvel Super Heroes 2 dem Grundkonzept treu, das die Briten von Travller’s Tales seit Lego Star Wars im Jahr 2005 in gefühlt unzähligen Spielen sowie mit Lego Dimensions einem Toys-to-Life-Ansatz einsetzen.

Neue Helden

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Die offene Welt von Chronopolis sieht zwar mit ihren Abschnitten wie ein Themenpark aus, ist aber prall gefüllt mit abwechslungsreichen Missionen und stimmungsvollen Kulissen. © 4P/Screenshot

Dementsprechend gibt es  nur wenige Überraschungen im Rahmen der 20 Kampagnen-Missionen, die einen zwölf bis 15 Stunden gut unterhalten. Hier und da werden die Kombinationsfähigkeiten hinsichtlich der zu nutzenden Figur oder der Lösung zwar etwas mehr gefordert als üblich, doch das leicht gestiegene Rätselniveau rechtfertigt die neuen zuschaltbaren Hinweise eigentlich nicht. Hier wollte man offensichtlich den Frust bei jüngeren Spielern so gering wie möglich halten. Diese werden sich aber ohnehin eher darüber ärgern, dass die großen Stars aus dem Marvel-Universum wie Iron Man, Captain America, Hulk und Co im Rahmen der Geschichte eine nur untergeordnete Rolle spielen. Mir allerdings gefällt es, dass die vor allem durch die Kinofilme in den Fokus gerückten Helden nur einen Platz auf der Auswechselbank bekommen. Zumal es erzählerisch vom Comic-Autor Kurt Busiek gut begründet wird, der nicht nur für Marvel, sondern auch schon für Dark Horse und DC aktiv war.


  1. Ich bin noch mitten in der Kampagne, aber schon jetzt kann ich sagen, dass dieser Lego-Titel für mich die Enttäuschung des Jahres darstellt. Ähnlich wie bei Lego Movie Game geht es hier hauptsächlcih um das schnelle Betätigen der X-Taste, um Horden von Gegner auszuschalten. Nach ein paar Alibi-Rätseln geht es meist um das Verkloppen von Superschurken und deren Entourage, was irgendwann langweilig wird und demotiviert. Dabei kommt es bei den unübersichtlichen Kämpfen weniger auf Geschick als vielmehr auf Geduld an. Das ist mir leider zu wenig. Die Steuertung der Figuren hat durch Mehrfachbelegung von Knöpfen auch sehr gelitten, da man in der Hitze des Gefechts oft die falsche Aktion auslöst.
    Insgesamt wirkt dieser Teil speziell recht lieblos und eintönig gegenüber anderen Titeln der Serie. Es kommt mir vor, als hätte TT Games arg unter Zeitdruck gelitten. Ein unwürdiges Gemetzel.
    Bleibt nur zu hoffen, dass das ein Ausrutscher bleibt. Ich werde micuh auf jeden Fall künftig besser über neue LEgo-Spiele informieren, bevor ich zuschlage.

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