Schwing den Speer, Indy!
Spielerisch hat sich das Abenteuer seit den letzten paar Teilen nicht verändert: Noch immer trabt man durch die komplett aus Lego-Steinen aufgebauten Welten, verkloppt Gegner und Levelbauten, setzt Kaputtes teilweise wieder in neuer Form zusammen und sammelt viele, viele Geldsteinchen – um Letzteres muss sich wie immer der Spieler selbst kümmern, denn die ständig mittrabende KI entwickelt der Währung gegenüber eine bemerkenswerte Ignoranz. Wer dieses stoische Verhalten nicht mit ansehen kann, darf wie üblich auch einen Freund an das Gamepad pfeifen, der jederzeit ins laufende Spiel einsteigen kann – leider gegenwärtig nur lokal, wobei ein Patch für Online-Koop in Arbeit ist. Hier gibt es eine wichtige Neuerung: Beide Spieler können jetzt völlig frei ihrer Wege gehen, es herrscht kein Zwang mehr, sich unbedingt im selben Bildschirm aufhalten zu müssen. Entfernen sich beide zu weit voneinander, teilt sich der Bildschirm elegant und jeder kann machen, was er will – nähert man sich wieder, wächst zusammen, was zusammen gehört. Ebenfalls wie gewohnt ist das Spiel in einer Hinsicht frustfrei: Man kann nicht sterben. Wird man in seine Einzelteile zerlegt oder fällt man ein Kliff hinab, kostet das lediglich einige Lego-Steine – ein Game Over gibt es nicht.
Die Wii-Fassung entspricht spielerisch den anderen Konsolenfassung. Von der schwächeren Technik abgesehen geht vor allem die Steuerung per Wiimote und Nunchuk nicht ganz so locker von der Hand. |
Dafür gibt es umso mehr Möglichkeiten, sich seiner Haut zu erwehren: Speere, Pistolen, MGs, Granaten oder Raketenwerfer halten die Gegner zuverlässig auf Distanz, außerdem kann Indy seine Peitsche mittlerweile gezielt schwingen. Hält man den Peitschenknopf gedrückt, darf man per Analogstick bzw. Wiimote ein Fadenkreuz auf das Ziel bewegen. Liegt es in Reichweite, wird es automatisch gefesselt und kann von Indy wehrlos verprügelt oder frei herumgeschleppt werden – was immer wieder für Puzzles genutzt wird. Am Ende jedes Kapitels wartet außerdem der obligatorische Bossfight, der es jedoch in einigen Fällen wunderbar in sich hat. Zwar entfernen sich die Designer damit etwas sehr weit von der tatsächlichen Filmhandlung, aber diese kreative Freiheit sei ihnen gestattet – sonst könnten wir nicht gegen das gigantische Termiten-Monster oder den Energiedämon-Belloq kämpfen, der eine heiße Nazisohle aufs Wüstenparkett legt! Nicht neu und leider auch immer noch nicht gut sind die Fahrzeuge bzw. Vehikel im Allgemeinen. Von denen gibt es mittlerweile mehr denn je: Flugzeuge, Dschungel-Mäher, diverse Autos und Motorräder, Boote, Kamele, Pferde oder Elefanten haben eines gemeinsam: Sie steuern sich immer noch fummelig und unpräzise! Man darf nicht mit einem Button beschleunigen, stattdessen muss man das Gefährt mit dem Analogstick in Relation zur Bildschirmposition bewegen. Was okay ist, solange es nur geradeaus geht. Sobald Kurven oder – Gott bewahre! – gar eine Rückwärtsbewegung ins Spiel kommt, ist Frust angesagt. Der Rückwärtsgang gehört jedenfalls zu den am umständlichsten zu bedienenden Errungenschaften der Neuzeit. Immer noch.
Völlig klare Bewegungen
Das Konzept Lego dreht sich in erster Linie um das Bauen, und dennoch hatte man in keinem Teil der Serie die Möglichkeit, selbst etwas zu erstellen, was nicht von den Entwicklern so gedacht war. Das ändert sich mit Indy 2, denn neben dem eigentlichen Spiel ist auch ein ausgewachsener Welteneditor an Bord. »Welten« ist schon bewusst gewählt, denn man kann nicht nur eigene Levels, sondern auch komplette kleine Abenteuer damit kreieren! Die Bedienung wirkt anfangs etwas konfus: Unterschiedliche Baumeister stehen für unterschiedliche Aufgaben: Das Alien kann mit seinem UFO frei nach Populous die
Landschaft heben und senken, der Priester platziert Figuren, der Bauhelmfreund diverse Gegenstände und Landschaftsblöcke. Der beiliegende Editor ist nach etwas Gewöhnung prima zu bedienen und liefert tolle Resultate – die man aber gegenwärtig nur mit sich selbst teilen darf!
Technisch hat sich seit dem letzten Lego-Teil nicht viel getan: Nach wie vor sehen Landschaft und Figuren wunderbar verspielt und klotzig aus, die Animationen sind liebreizend, die gelegentlichen Zwischensequenzen sind teilweise zum Brüllen komisch und grandios animiert – mein persönlicher Favorit ist aber Indys Siegestanz, den er jedes Mal aufführt, wenn er ein Kapitel geschafft hat. Auf Xbox 360 und PS3 gibt es außerdem einen ansehnlichen Unschärfeeffekt, der im Vordergrund liegende Objekte realistisch verzerrt. Ansonsten sind die Fassungen optisch und spielerisch identisch, Letzteres gilt auch für die Wii-Version, die ausschließlich über die Wiimote/Nunchuk-Kombination gespielt werden darf. Ebenfalls allen Fassungen gemein ist die Möglichkeit, unter mehreren Sprachen zu wählen, wobei die deutsche Version einige interessante Stilblüten zu bieten hat – so wird aus »Motion Blur« z.B. ein philosophisch interessantes »Unklare Bewegung«.
Nicht schlecht.
Vor allem diese neuen Areale wo man Steine, Figuren, Fahrzeuge
sammeln oder Levels betreten kann find ich Klasse.
nice
Das beste Lego Game ist und bleibt Lego Star Wars! Obwohl die anderen auch recht lustig sind. Mit einem Kumpel machts immer mal wieder Laune.
Aber Lego Rockband? Also Ehrlich, da bleibe ich beim Original.
Eine Vermutung von mir ist übrigends: Nach Harry Potter kommt entweder ein Lego SpongeBob oder ein Lego Spiderman. Wobei ich mich über Spiderman sehr freuen würde.
Noch frohe Weihnachtstage!