Viele Überraschungen

Puh, was wird mich wohl hinter der nächsten Tür warten? Werde ich erneut in einer Art Zeitschleife gefangen, bei der ich immer wieder durch den gleichen Raum geschickt werde? Oder steht mir der nächste Schreck bevor, mit dem ich zwar ständig rechne, aber der am Ende doch so unerwartet kommt, dass er mich trotzdem eiskalt erwischt? Oder packen die Entwickler wieder in ihre prall gefüllte Trickkiste voller Psycho-Spielchen à la Silent Hills (P.T.), mit denen sie dem Wahnsinn mal subtil, mal impulsiv Ausdruck verleihen? Ich kann mir jedenfalls sicher sein, dass mich dieser Trip voller „Mindfucks“ auch hinter der nächsten Tür überraschen wird.

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Auch wenn Layers of Fear mitunter malerisch ausssieht: Der Wahnsinn lauert überall… © 4P/Screenshot

Die starke Präsentation trägt ihren Teil dazu bei, warum dieser Abstieg in den Wahnsinn zunächst so fesselt: Die Unity-Engine zaubert mit atmosphärischer Beleuchtung sowie vielen Details bei der Einrichtung und Raumgestaltung ein Anwesen auf den Bildschirm, das auch dann noch erschreckend echt wirkt, wenn es bereits jeden Realitätsbezug abgelegt hat.

Nur die Flimmer-Kanten, die vor allem auf den Konsolen zusammen mit Bildraten-Problemen und längeren Ladezeiten in Erscheinung treten, mindern den positiven Eindruck. Auf Xbox One und PS4 hat man ständig das Gefühl, als würde sich die Hardware am Limit bewegen – vor allem in großen Räumen mit vielen

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In den düsteren Korridoren warten fiese Psychospielchen à la P.T. auf euch… © 4P/Screenshot

Objekten ist die Darstellung beim Umsehen nicht mehr flüssig. Das wirkt sich auch auf die Steuerung aus, die an den beiden Konsolen weniger präzise ausfällt als am PC, wo man alternativ auch auf die Maus zurückgreifen darf. Dadurch kann es schon mal fummelig werden, den Cursor auf gewünschte Objekte wie Schubladen oder Schalter auszurichten.

Düstere Klänge

Wie allgemein in Horror-Spielen trägt die Klangkulisse auch hier maßgeblich zur düsteren Stimmung bei. Die fiesen Geräusche wie bedrohliches Knarzen oder quälende Schreie sorgen für Gänsehaut und auch die zunächst friedlichen Klavier-Melodien werden zunehmend von tiefen Bässen sowie unharmonischen Klangteppichen abgelöst. PS4-Besitzer hören einen Teil der beklemmenden Sounds übrigens über den Lautsprecher des Controllers. Eigentlich finde ich es immer super, wenn Entwickler auf diese Möglichkeit zurückgreifen und im ersten Moment zeigt der unerwartete Effekt auch Wirkung. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, die Funktion optional abschalten zu können, denn über die großen Lautsprecher oder Kopfhörer wirkt der Sound als Gesamtgefüge einfach besser. Aber so stimmungsvoll der Horror-Trip auch inszeniert wird, mangelt es auf lange Sicht leider an spielerischem Anspruch sowie dramatischen Konsequenzen.


  1. Wenn du Soma mochtest könnte dir Layers auch gefallen allerdings ist Soma im Vergleich schon etwas interaktiver. Aber der Horror ist schon recht gut gemacht ich hab mich nicht gelangweilt. 👍🏿

  2. Layers of Fear ist zur Zeit im Angebot bei GOG.com
    Soma hat mir sehr gefallen. Aber Walkingsimulator kann ich nicht stehen lassen. Das Gameplay geht mit der Story Hand in Hand und aus diesem Grund gibt es auch nicht so viel Interaktion wie bei anderen Spielen. Beides muss in Harmonie stehen. Und das ist seine große Stärke. Weder wird es der Narrative erlaubt dich abprupt aus dem Spiel zu reißen, noch dem Gameplay erlaubt sich konträr zur Narrative zu verhalten. Heißt es gibt keine zig Tagebucheinträge, keine zig Cutscenes an unmöglichsten Stellen und für den unnötigsten Kram, sondern spärlich und wohlplatziert, noch gibt es Gameplaypassagen als Selbstzweck für Interaktion und Action.
    Soma würde ich eher in Richtung Erkundungsabenteuer mit gruseliger Atmosphäre und leichten Survivalhorroreinlagen verorten. Ein Walkingsimulator ist für mich sowas wie Dear Esther oder Firewatch z.B. wo die Interaktionen auf ein Minimum reduziert wurden, selbst wenn mehr Interaktion der Narrative geholfen und unterstützt hätte. Soma ist eher so ein Zwischending.
    In Punkto Gameplay und Story harmonisch zu verweben und ein Mittendringefühl nicht zu unterbrechen ist Soma wirklich gelungen und davon können sich sehr viele Spiele, die meisten AAA-Spiele sowieso, eine Scheibe abschneiden. Denn viele Spiele reißen dich entweder mit dem Gameplay aus der Narrative oder mit der Narrative aus dem Gameplay. Und hier war es halt mal harmonisch verbunden.
    Da ich Layers of Fear auf den ersten Blick interessant finde, zögere ich noch den Test zu lesen, da 4players (nicht nur die) sehr gerne einiges spoilert. Wenn jemand es gespielt hat und ebenfalls Soma. Könnte das was für mich sein?

  3. Wär ja schön gewesen als Adventure, aber dafür reichts leider nicht. Eine neue Kategorie wär mal angebracht, um LoF, Everybodies Gone..., SOMA, Firewatch etc. zu kategorisieren. "Walking-Sim" vielleicht?

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