Landwirtschafts-Simulator Gold(Simulation) von Astragon Credit: Astragon / Astragon

Bauer sucht….Spielspaß?

Ziel ist es also, durch Aussaat und Ernte genug Geld zu verdienen um sich modernere Maschinen zu kaufen. So mache ich mich ans Werk, entere meinen Traktor und mache mich daran das erste Feld zu bestellen. Zu meiner Enttäuschung wird schnell klar:

Mit der Selbstfahrspritze werden besonders große Felder gedüngt. Wirklich schnell geht das aber auch nicht.

Auch in der Karriere spielt es grundsätzlich keine Geige, welches Getreide ich anbaue, es macht auch keinen Unterschied ob ich das Feld dünge oder pflüge oder ernte…ständig fahre ich mit einem Nutzfahrzeug in monotonen Bahnen über eines von etwa 20 unterschiedlich großen Feldern und verrichte im wahrsten Sinne meine “Arbeit”. Je nach Getreide oder Tätigkeit sieht das zwar  etwas anders aus, es fühlt sich aber immer gleich an. Was ich gerade anbaue und ernte spielt nur insoweit eine Rolle, als dass ich  Raps nicht an der Brauerei abliefere und Mais nicht bei der Mühle. Immerhin: Die Preise schwanken immer mal, so dass eine gewisse wirtschaftliche Komponente zum Tragen kommt. Die Tatsache, dass ich zunächst mit einem Oldtimer-Fuhrpark beginne und mich dann zu den teuren Luxus-Maschinen hocharbeiten muss, motiviert anfangs ein wenig, kann aber auf Dauer nicht als Ansporn für die langweilige Arbeit genügen. Außerdem kann ich mir  von genau einem KI-Assistenten helfen  lassen. Dann mäht der weiter, während ich minutenlang zur Mühle fahre. Nur leider scheinen die Entwickler entweder keine gute Meinung vom durchschnittlichen Hilfsarbeiter in der Landwirtschaft zu haben oder die KI-Routinen sind ihnen schlichtweg misslungen – jedenfalls macht der CPU-Kollege seinen Job so schlecht, dass man sich am Ende doch wieder selbst auf den Traktor schwingt. Insgesamt ist die Karriere eine recht monotone Form der Telearbeit ohne Bezahlung. Spaß ist was anderes.

Alles Gold was glänzt?

Die “Gold Edition” wartet mit vier zusätzlichen Einzelmissionen auf, in denen einige der sieben neuen Geräte zum Einsatz kommen, die fortan auch in der Karriere zur Verfügung stehen:  Kurzscheibeneggen zur Bodenbearbeitung (Grubben), Zinkensähmaschinen, eine Selbstfahrspritze und ein  Ballensammelwagen. Außerdem wurde ein Konfigurationsmenü integriert, mit dem die Tastenbelegung komplett frei belegt und beliebig auf Gamepad/ Lenkrad zugewiesen werden kann; das ist praktisch. Das war es dann aber auch schon:Funktionale Außenspiegel oder dynamische Wetterwechsel haben ihren Weg  ebensowenig in die goldene Version des Spiels gefunden wie eine überarbeitete Physik-Engine. Aber gerade letztere wäre dringend nötig gewesen.

Auch neu in der Gold-Edition: Die Zinkensämaschine Sprinter 8 ST, der stolz eines jeden Landwirts.

Die gröbsten Kritikpunkte der Standardversion sind weiter mit an Bord. Obwohl von Nvidia lizenziert, fabriziert die Physik die sonderbarsten Stilblüten. Da hüpfen tonnenschwere Landmaschinen wie Flummis in die Luft, weil sie eine Bordsteinkante streifen oder Heuballen bringen einen Traktor in Schieflage. Mit den NPC-Autos lässt sich aber immerhin ganz gut Fußball spielen. Außerdem trüben weitere Unzulänglichkeiten das  bescheidene Gesamtbild: Warum kann ich auf der Karte keine Wegpunkte setzen und warum  gibt es nicht ein einziges Tier auf der ganzen Insel? Ich assoziiere mit Landwirtschaft zumindest mal Kühe, ärgerlich genug, dass Nutzviehwirtschaft  auch in der Gold-Version keinen Einzug halten durfte. Aber zumindest zur Deko (oder als Hindernisse) hätten ein paar Pferde, Schafe oder Kühe doch mal herhalten dürfen? Selbst Menschen sieht man immer nur in ihren Autos über die Straße juckeln und meinen Protagonisten bekomme ich  außer beim Fahren  nie zu Gesicht.  Ich darf mich zu Beginn der Karriere nicht mal für das Geschlecht meines Alter Egos entscheiden (dabei soll es doch auch ganz tüchtige Bäuerinnen geben). Eine Identifikation mit meiner Spielfigur ist da nicht möglich. Das Einzige womit ich im Spielverlauf  “belohnt” werde, sind optisch “bessere” Maschinen und Gerätschaften (besser geht die monotone Telearbeit mit denen aber auch nicht von der Hand) – das ist als Motivation zu wenig. Die Möglichkeit vor allem besseres Personal einstellen zu können oder auch zu heiraten und somit einen Familienbetrieb aufzubauen, das wäre was. Etwas “Die Sims – Farm Life” hätte dieser staubtrockenen, sterilen Techsim sicher gut getan und vor allem: Mehr, viel mehr Abwechslung bei der eigentlichen “Arbeit”. 

  1. Das es so ein Spiel überhaupt in die offiziellen Verkauscharts auf platz 10 schafft, zeigt das es solche Simulationen geben muss egal wie schlecht die grafik oder monotonen der spielverlauf ist. Super Verkaufcharts vom 26.02.10. HG. LoL

  2. Warum ?
    Warum ?
    Warum wird so etwas überhaupt getestet :?:
    Die Testen jeden Sche*ß Simulator und alle sind schlecht aber nein immer schön weiter testen :evil:
    Die Lohnen sich gar nicht zu testen.Das ist überflüssig.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1