Indiana Jones und das Geheimnis von La-Mulana

La-Mulana ist so eine Spieleblase. Eine Blase mit ihren eigenen Regeln, die manchmal jeder Logik widersprechen, die ihre Spieler zum puren Vergnügen in den Trial&Error-Wahnsinn schickt und die in ihren nur für sie erfundenen Gesetzen ein wundervolles Abenteuer

Indiana Jones lässt grüßen: Held und Umgebung erinnern frappierend an Spielbergs Hut-Helden.
Indiana Jones lässt grüßen: Held und Umgebung erinnern frappierend an Spielbergs Haudegen. © 4P/Screenshot

erschafft. Da tauchen getötete Riesenadler im Handumdrehen wieder auf, wenn man ihren Bildschirm verlässt, nur um sofort zurückzukehren. Da frisst eine Falle, deren Vorhandensein kein Mensch erahnen kann, schon mal die letzten Lebenspunkte – ohne jede Rücksicht auf weit entfernte Speicherpunkte.

Und da ist ein Indiana-Jones-Verschnitt von einem Helden, den Lucasfilm höchstselbst nicht vom Original unterscheiden könnte! Hut und Peitsche? Alles dabei. Lemeza, so der Name, hat sogar einen Lehrstuhl an einer Universität inne. Das alles spielt allerdings kaum eine Rolle, denn zeitgemäß beginnt das Retroabenteuer, indem es einfach losgeht: Lemeza kommt im sagenumwobenen La-Mulana an, wo er eine Vielzahl uralter Ruinen erforscht. Ein freundlicher alter Herr drückt ihm noch einen Laptop in die Hand, um hilfreiche Tipps per E-Mail abzuschicken…

Wie damals…

… dann steckt Lemeza schon mittendrin: Er rennt nach links, nach rechts, hüpft über

Verfügbarkeit


La-Mulana ist bereits seit Juli dieses Jahres auf Playism erhältlich, seit September außerdem als WiiWare-Titel. Es handelt sich um das Remake eines sieben Jahre alten PC-Spiels, das vor allem grafisch, aber auch inhaltlich erweitert wurde.

Vor kurzem erschien La-Mulana schließlich auf GOG, Desura sowie GamersGate. Es ist außerdem Teil des Steam-Greenlight-Programms. Wer am Original interessiert ist, findet u.a. auf MobyGames Informationen.

klaffende Löcher, schwingt die Peitsche nach Skeletten, Fledermäusen, Kobolden und skurrilen Fabelwesen. In den ersten Minuten ist es ein Jump&Run für starke Nerven, denn der Archäologe ist längst nicht so beweglich wie moderne Kollegen. Er kann im Sprung keine Leiter greifen, springt nicht von Leitern ab und ich kann seine Sprungrichtung erst ändern, wenn er den höchsten Punkt überschritten hat. Retroliebe hin und her: Solche Einschränkungen gehören zurecht der Vergangenheit an.

Zumal La-Mulana selbst ohne die unbequeme Steuerung eine ganz schön harte Nuss wäre. Immerhin stolpert Lemeza in unvorhersehbare Fallen und obwohl ich seine Lebensleiste gehörig steigern kann, kann ich ihn in den Ruinen nur selten heilen. Weil manche Monster und Gefahren den Balken im Handumdrehen mehr als halbieren, bin ich also ständig auf der Hut: Bloß keinen Fehltritt! Zwar gibt es in jedem Abschnitt einen Speicherpunkt, doch manche Abschnitte sind so weitläufig, dass mich der Tod schon mal eine viertel oder halbe Stunde zurückwirft.

  1. Hier muss aber ein Name noch stehen: "Rick Dangerous" =) Erinnert stark an den Klassiker. Ich hoffe nur nich es ist genauso unschaffbar schwer ;)
    Dennoch fällt mir auf, dass in letzter Zeit nur noch Indiegames die Prozentmarke jenseits der 80er erreichen. Wann kommt endlich mal wieder ein PC Spiel a la Uncharted oder The last of us. Mit solchen Spielen werden wohl nur die Konsoleros belohnt. Naja die PS4 wird wohl gekauft :P

  2. Du meine Fresse, was für ein Monstertext. Da werde ich ne halbe Stunde dran rum kauen. xP
    Nachtrag. Sehr schön geschrieben, aber ne Deutschlehrerin würde dir trotzdem nur ein "Ausreichend" geben xP.

  3. Ich muss sagen, ich mag Retro-Spiele auch noch sehr gerne. Zumal ich früher selbst zu dieser Zeit eben diese schon gespielt habe. Ich stimme Benjamin vollkommen zu, wenn er sagt das das Spieldesign nicht immer ganz ersichtlich war und man auch von der Grafik nicht alles rüber bekommen hat. Aber da liegt der eigentliche Reitz daran. Ich vergleiche das manchmal auch gern mit einem Buch. Klar, kann man nicht direkt, aber auf was ich hinaus will, ist folgendes: Früher als man die Grafik noch nicht so wie heute darstellen konnte, musste man noch seine eigene Fantasie, im wahrsten Sinne des Wortes, mit ins Spiel bringen. Und das war für mich das Schöne daran. Sei es in der grafischen und optischen Darstellung, oder der eventuellen Möglichkeiten, die ich ja "eventuell" mal probieren konnte. Als Beispiel nehme ich mal ein gutes altes Point & Click Adventure, nämlich Monkey Island. Da konnte man anhand des Bildes, das man vor sich auf dem Monitor hatte, seiner Fantasie schon mal freien Lauf lassen. Es stachen halt besondere Details aus dem Game heraus, wo man schon mal auf den Gedanken kamm, zu experimentieren. Ich kann mich jetzt warsch. nicht so artikulieren, das mich jeder hier im Forum versteht. Doch anhand von Dark Souls ist dies recht schön beschrieben. Hier zählt einfach der Charakter des Spiels, das es zu etwas besonderem machte. Nicht so Spiele, die auf 10 Stunden beendet sind (es gibt jedoch auch welche, die trotzdem so etwas ausstrahlen, obwohl sie so kurz sind), oder welche man nur so zum Fraße vorgeworfen bekommt, weil man Hunger auf neues hat, ohne das damit auf die Fans eingegangen wird. Das kann man auch anhand eines einfachen Prinzips verdeutlichen. Die Hersteller wollen heutzutage, das das ganze Game, sei es Grafik, Gameplay, etc. ein Traumspiel (muss man sich jetzt vorstellen wie wenn man Traumfrau oder Traummann sagt) ist, sprich das perfekte, makellose Game. Jedoch vergisst man hierbei (und das leider immer öfter), das es auf das gesamte gar nicht...

  4. Ich mag solche Spiele.
    Aber ich habe zum beispiel Retro City Rampage nicht weit gespielt, da für mich die Tastatursteuerung unzumutbar, nicht konfigurierbar und auch nicht auf eine Gamepadsteuerung umschaltbar war.
    Wie ist das hier? Die Steuerung an sich wird nicht sonderlich gelobt, aber werde ich auch mit einem englischen tastaturlayout zwangsbeglückt, oder lässt es sich halbwegs steuern?

  5. Ich hab' die sehr gute WiiWare-Version gespielt. Kann ich jedem empfehlen, der eine moderne Retro-Erfahrung sucht und die nötige Zeit mitbringt. Die Kombination aus riesiger Welt, anspruchsvollen Rätseln und schweren Gegnern verschlingt nämlich zig Stunden.

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