Gleißende Spezialangriffe

Die akrobatischen Herausforderungen halten sich in Grenzen. Knack muss nur gelegentlich mal hüpfen, gleiten oder klettern.
Die akrobatischen Herausforderungen halten sich in Grenzen. Knack muss nur gelegentlich mal hüpfen, gleiten oder klettern. © 4P/Screenshot

Knack kann drei mächtige Fähigkeiten einsetzen, wenn er genug Sonnensteine einsammelt: Rundumschlag, Fernangriff oder Wirbelsturm. Alle werden auf zwei einfache Knopfdrücke hin entfesselt. Und sie sind auch notwendig, denn er wird manchmal von drei, vier Gegnern mit Bomben oder Wirbelattacken beharkt, nur damit in einer zweiten oder dritten Welle nochmal dasselbe Programm oder fette Roboter hinzukommen. Er hat von Beginn an diese drei mächtigen Attacken zur Verfügung, die meist wie gleißende Smartbombs den Bildschirm leeren – es gibt also keinerlei Entwicklung.

Und hier beginnt das nächste Problem, denn auch die Geheimräume und Schatzkisten sind viel zu lange überflüssig. Ist man zunächst noch erpicht darauf, die versteckten Truhen hinter porösem Fels zu finden, sinkt die Freude über das Gefundene recht schnell. Man kann in den ersten Stunden nichts von den Bauteilen nutzen, denn sie sind erst später als Set aus drei bis sieben Teilen funktionsfähig. Was soll das? Wieso gibt man dem Spieler nicht früher die Möglichkeit, seine Sonnenenergie, seine Angriffe oder Fähigkeiten zu verbessern? So wirken Geheimnis-Detektor, Sonnenstein-Batterie, Zeitdehner, Ernter & Co wie Heringe an der Angel. Da kann auch die gut gemeinte soziale Interaktion beim Öffnen nicht versöhnen: Auf der linken Seite erkennt man den eigenen Zufallsfund, auf der rechten all jene seiner PSN-Freunde. Euch gefällt etwas davon? Dann könnt ihr es statt des eigenen auswählen.

Action, Action, Action

Auch wenn es mitunter ansehnliche Stellen gibt: Das generische Leveldesign sorgt immer wieder für Ernüchterung.
Auch wenn es mitunter ansehnliche Stellen gibt: Das generische Leveldesign sorgt immer wieder für Ernüchterung. © 4P/Screenshot

Man macht also über weite Strecken immer dasselbe, wobei wirklich inspirierende akrobatische Passagen, in denen man rechtzeitig springen oder ausweichen muss, zu selten sind. Und wenn Knack mal klettert oder hüpft, wirkt das seltsam steif. Schön ist also, dass es auf dem zweiten von drei Schwierigkeitsgraden auch fordernde Stellen gibt, in denen man auf engem Raum gute Reflexe zeigen kann, wenn man nicht von Lasern, Ölfässern oder Granaten erwischt werden will  – auch wenn sich diese Action meist in mehreren Runden wiederholt.

Im Vordergrund steht also der immer gleiche Kampf gegen Monster, Kobolde, Roboter, Wachen & Co, die in diversen Größen und Formationen auftauchen. Dabei hat man einen Angriffsknopf zur Verfügung – das war’s. Immerhin gibt es einige nette Zeitlupen, wenn Knack in letzter Sekunde den finalen Schlag austeilt. Etwas Würze kommt zudem durch das Ausweichen in die Gefechte: Knack kann über den Analogstick mit einem Temposchub ein paar Schritte zur Seite jagen – auch in der Luft. So muss er auch in Bosskämpfen einigen Projektilen entgehen und sich langsam vorwärts arbeiten.

Es ist zwar schön, dass man auch kooperativ zu zweit losziehen kann, wobei einer Knack steuert und der andere einen kleinen Hilfsroboter, der heilen kann und selbst bei jedem Treffer gegen Knack schrumpft. Clevere Zusammenarbeit in Form von akrobatischen Ergänzungen oder Rätseln gibt es aber nicht.

  1. Ich habe das Spiel erst jetzt (Ende 2022) für mich entdeckt. Es ist eine unterhaltsame Mischung aus Crash Bandicoot, The Legend of Spyro, Kameo und einem Transformers Film. Letzteres hat mich so viele Jahre abgeschreckt, da ich den Helden nicht ansprechend finde. Der Rest der Figuren und die Umgebung sieht auf meiner PS5 jedoch hübsch aus. Nervig sind nur kleinere Optik Glitche, die nach all den Jahren eigentlich nicht sein dürften, könnte aber auch an der Abwärtskompatibilität der PS5 liegen. Ich würde dem Spiel jedenfalls mehr eine 7/10 Wertung geben. Schlauchlevel gab es auch in einem God of War und Tiefe erwarte ich bei einem Platformer nicht und wurde dennoch von einer netten Geschichte mit Touch von Uncharted gepart mit dem Warcraft Film überrascht. Es muss nicht immer Open World sein, Schlauch Level haben eine rasante Erzählweise und sind zum entspannten zocken ohne großes Karte absuchen perfekt für zwischendurch. Ich jedenfalls habe viel Spaß mit Knack.

  2. Kosmokrat hat geschrieben:Da das Spiel momentan im Rahmen eines Flash Sales für 10 Dollar zu haben ist, habe ich mal zugeschlagen. Und für die geringe Summe macht es allemal Spass.

    Jap. Habe mir für 17€ eine 20$ Karte gekauft, und damit Rayman und Knack geholt. Bislang ( ca. 3h ) ist es ganz gut, und auch bereits fordernd ( auf schwer ). 60€ hätte ich auch nie bezahlt, aber für diesen Preis mehr als super.

  3. Für den Preis kann man`s machen. Habe selbst ungefähr so viel dafür ausgegeben.
    Das Spiel ist bieder aber solide. Auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad ist es sogar etwas anspruchsvoll. Es ist zwar eintönig, aber zum entspannen gut geeignet.
    Für solch ein Kinder-Spiel finde ich die Story auch gar nicht mal so schlecht (jedenfalls bisher nicht, bin im fünften Kapitel), die Figuren gerade noch sympathisch aber leider austauschbar, es fehlt der individuelle Charme.
    Man merkt Knack an, dass da jemand dahinter steckt, der für Crash Bandicoot, God of War und Jak & Daxter verantwortlich war, leider kann das Spiel keine der Stärken genannter Titel so richtig ausspielen.
    Lange Rede kurzer Sinn, bisher würde ich dem Titel ~70% geben und damit wäre ein Preis für um die 25€ für mich ok. :)

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