Katamari Forever(Geschicklichkeit) von Namco Bandai Partners Credit: Namco Bandai / Namco Bandai Partners

Wer hoch springt…

Er hätte es lassen sollen. Wirklich. Der King of all Cosmos hätte sich einfach zurücklehnen sollen. Dann könnte er sich nämlich noch erinnern. Er hätte zusehen sollen, wie der nur einen Daumen große Prinz einen kleinen Sprung nach dem nächsten macht. Dann hätte er ihm nicht vormachen müssen, wie man so RICHTIG hoch springt. Er hätte seinen Sohn mit gemütlich verschränkten Armen üben lassen können. Dann wäre er bei seinem angeberischen Hybris-Hüpfer nicht

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“Power Rangers”, globales Chaos, Katamari, Starttrailer – bitte sehr!

mit diesem sinistren Meteor zusammengestoßen – kopfüber – und hätte das Bewusstsein verloren. Aber er konnte es natürlich nicht lassen. Und nun?

Aber der Prinz ist clever. Der Prinz weiß Rat. Oder vielmehr: Der Prinz ruft den Rat – und zwar herbei. Und der beschlussregelt folgendes: Ein eilig zusammengeschusteter Roboter-König wird die Aufgaben des amnesierten Königs übernehmen! Schon steht der turmhohe Metallkamerad bereit, nur eine Energiequelle fehlt ihm noch. Und so ist es wieder einmal Zeit für den Prinzen, sich hinter seine faustgroße Katamari-Kugel zu klemmen und den Ball ins Rollen zu bringen. Sobald er das tut, bleibt nämlich alles – wirklich alles! – daran kleben, das eine bestimmte relative Größe zum Katamari nicht übersteigt. Der Witz ist: Letzterer wächst und wächst und wächst und wächst. Mit jedem Objekt, das er aufklebt, wird er größer. Irgendwann spielen Radiergummies, Puzzleteile, Quietscheentchen, Gießkannen und Motorräder keine Rolle mehr; irgendwann rollt der Prinz Häuser, U-Boote, Berge, Wolken und Kontinente auf. Faszinierend, wie fesselnd das Prinzip heute noch ist. Faszinierend vor allem, wie schnell das Aufsammeln in einen zwanghaften Putzfimmel ausartet: Wenn ich einmal damit anfange, kann ich jedenfalls gar nicht mehr damit aufhören, jedes einzelne Objekt aufzurollen!

Jeder Dreh ist anders

Die gut 30 Levels bauen allerdings nicht aufeinander auf. Vielmehr beginne ich jeden Abschnitt mit einer meist winzigen Kugel, deren Größe unterschiedlich schnell wächst. Oft gibt es ein Zeitlimit, innerhalb dessen ich eine bestimmte Größe erreicht haben muss. Woher der Timer kommt? Der kommt vom King of all Cosmos, dessen Erinnerung ich in einer Art Traum-Levels auf die Sprünge helfen soll. Die andere Hälfte der Aufträge kommt vom Robo-King of all Cosmos, für den das Erschaffen neuer Sterne durch aufgerollte Katamaris (was dachtet ihr denn, woher die vielen Himmelskörper herkommen?!) eine ganz neue Erfahrung ist. So kann ich mich meist zwischen verschiedenen Levels entscheiden – meine Motivation dankt es mit spät-nächtlichem Rumkugeln.

Wenn ich für den Prinzenvater (das Original, nicht den Nachbau) unterwegs bin, ist die Welt dabei in schwarz/weiße Farbtöne getaucht – ein Symbol für den Gedächtnisverlust des Königs. Erst wenn ich ein Objekt an den Katamari

Alles – der Prinz und seine Cousins saugen wirklich ALLES auf, das ihrem Katamari in den Weg kommt!

des Prinzen “magnetisiere”, werden alle Objekte desselben Typs farblich dargestellt – ich habe ein Stück der Erinnerung wieder hergestellt. Das ändert nichts an meiner Spielweise, ist aber eine sehr stimmungsvolle Dreingabe. Sie ist zudem praktisch, weil sie hervorhebt, welche Objekte mein Katamari mit Sicherheit auflesen kann. Neu ist außerdem ein Grafikfilter: Während sämtliche Schauplätze, Figuren und sogar Menschen nach wie vor so aussähen, als wären sie aus Holz geschnitzt (großartig!), verleiht der krisselige Filter den Kulissen etwas mehr Tiefe. Wenn ich den Prinzen gleich mehrmals auf einen Level loslasse, schalte ich außerdem weitere solcher Filter frei, die z.B. den Holzschnitt-Eindruck verstärken oder eher an das Original erinnern. Zusätzlich darf ich ab dem zweiten Durchlauf eines Abschnitts aus einer Vielzahl bekannter Musikstücke wählen, die wie üblich von romantisch zurückhaltend über verträumt bis hin zu Tippfuß-kompatiblem J-Pop oder gar technoiden Klängen reichen – zahlreiche Remixe aus den Vorgängern machen die Discografie auch für Kenner-Ohren interessant.

Unterwasserfernsehen

Überhaupt liegt der große Reiz nicht unbedingt im einmaligen Bestehen der schnell gemeisterten Levels. Eine Note von 26 oder 43 schafft ja schließlich jeder – bei hundert möglichen! Knifflig und interessant wird Katamari erst, wenn man den Prinzen dreimal, viermal oder gar achtundzwanzigmal in einen Abschnitt schickt. Und man findet ja auch nicht beim ersten Versuch gleich alle Charaktere und Geschenke! Nicht, dass es irgendwelche spielerischen Auswirkungen hätte, wenn man mit einem der Cousins des Prinzen, dekoriert mit Mohrrübe und Umhänge-Trommel, rollt; das tut in etwa so viel zur Sache wie der berüchtigte Sack Kipp-Reis. Aber es sieht so herrlich albern aus, Pu, Hans und Dangle mit noch alberneren Dingen zu behängen!         

  1. Ich hab zwei Fragen zum Spiel.
    1: Wie schafft man eine bessere Punktzahl als 4 - ~40?! ich hab einmal 100 geschafft, weil ich die größe des Katamaris auf den Millimeter richtig geschätzt hatte, aber sonst bekomm ich immer Wertungen wie 24 oder so, obwohl ich das Ziel erfülle und oftmals auch noch mehr schaffe :Kratz:
    2: Wie soll man bei der Bestrafung bitte einen 50.000er Score bekommen? ich hab echt schon viel versucht und 37.500 geschafft, aber dann wirds zu krank :?
    PS.: Echt abgedrehtes Spiel, richtig lustig und krank! Wird nicht umsonst auch in den "Hartmut und Ich"-Romanen kurz angesprochen ;)

  2. Wow, ich habs mir die Tage geholt, weil ichs gebraucht gefunden haben und träume seit zwei Tagen vom Prinzen und vom Aufrollen von Gegenständen. Ich glaube ich bin verrückt...

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