Der Kaiser ist tot…

…es lebe der Kaiser! Dieser berühmte Ausspruch gilt nicht für das Strategiespiel Kaiser – das Erbe, denn hier findet sich nach dem Tod des alten Herrschers kein Thronerbe. So ringen die vier mächtigsten Fürsten des Reiches, einstmals treue Gefolgsleute ihres Kaisers, erbittert um die vakante Krone. Ihr übernehmt natürlich einen davon und müsst Euch im zähen Krieg gegen die anderen Adeligen beweisen. Soweit die etwas dürftige Hintergrundstory des Spiels, die aber im weiteren Verlauf kaum eine Rolle spielt.

Kaum Spielspaß

Früheren Kaiser-Fans sei gleich vorweg gesagt: Eine würdige Neuauflage ihres Lieblingsspiels ist Kaiser – das Erbe nicht. Zwar orientiert sich das rundenbasierte Gameplay ziemlich exakt an dem des C64-Klassikers, an den legendären Spielspaß von damals kommt es aber nicht einmal ansatzweise heran. Vor allem die eintönigen Singleplayer-Partien gegen die drei Computergegner vermögen nicht zu überzeugen, was noch nicht einmal an der KI liegt. Beim Multiplayer, bei dem bis zu vier Spieler an einem PC oder im Internet mitmachen können, kommt da schon mehr Spielfreude auf.

Altbackenes Gameplay

Spielerisch ist auch Kaiser – das Erbe recht überschaubar. Ihr beginnt das Spiel mit einem winzigen Fürstentum und 10.000 Kronen. Farmen und Mühlen (im hoffentlich richtigen Verhältnis) könnt Ihr auf einer unansehnlichen Karte des gesamten Reiches errichten bzw. abreißen, deren schlichte Quadrate die zu erobernden Landschaften darstellen sollen. In den Mühlen wird das Korn zu Mehl vermahlen, das Ihr dann an Eure Bevölkerung ausgeben könnt, um sie zufrieden zu stellen und derart neue Bürger anzulocken. __NEWCOL__In schlechten Jahren müsst Ihr Korn hinzukaufen. Wichtig ist, stets ein Auge auf die Preise zu haben, die sich ständig verändern.

Unspektakuläre Kämpfe

Neue Ländereien erhaltet Ihr durch Eroberung. Dafür stehen Euch nur Fußtruppen, für die Ihr jede Runde Sold berappen müsst, sowie Kanonen zur Verfügung. Auf der unansehnlichen Übersichtskarte bewegt Ihr die Truppen dann in Richtung Gegner.

Eine schlichte Meldung ohne Bilder informiert Euch darüber, ob Ihr das Gefecht gewonnen habt und wie viele Eurer tapferen Soldaten dabei ihr Leben lassen mussten. Wer genug Ländereien einheimst, seine Burg erweitert sowie durch Steuern und Verkäufe Geld macht, wird sicher bald einen höheren Adelstitel erhalten. Denn die wenigen Zufallsereignisse können den Aufstieg nicht dauerhaft bremsen.

Lieblose Standgrafik

Bewegte Elemente sind bei der Grafik von Kaiser – das Erbe leider Mangelware. Fast hat man den Eindruck, als hätte schon der Urahn des Spiels mehr Animationen enthalten. Nur wenn neue Gebäude errichtet, die eigene Feste ausgebaut oder neue Einheiten ausgehoben werden, gibt es im winzigen Ausschnitt gerenderte Filmchen.

Die Bedienoberflache reißt Euch sicher nicht vom Sitz, da dabei nüchterne Statistiken in einer festen Auflösung von 800×600 mit auswechselbarem 08/15-Design dominieren. Auch das Remake eines Klassikers darf eigentlich deutlich mehr grafischen Charme verströmen, als hier geboten ist.

  1. Hi,
    ja seid ihr wahnsinnig... Dieses Schrottspiel bekommt 40%??? Da krieg ich doch bei Freegames-Portalen bessere Strategiespiele... Und dafür 20 Euro, wo ich mir für 25 Anno 1503 kaufen kann...
    Nostalgie in Ehren, aber Kaiser -Das Erbe ist ein Anachronismus, der vielleicht Ende der 90er noch 40% hätte kriegen können, heutzutage ist das irgendwo <10%. Sowas hab ich in seligen Atari-Zeiten noch selber programmiert...
    Lachhaft
    Halodri22

  2. Die älteren unter den Computerstrategen haben ihn sich früher sicher gern gespielt - den C64-Klassiker Kaiser. Jetzt, viele Jahre später erschien von Entwickler GamesArk ein rundenbasiertes Remake mit dem Titel Kaiser - das Erbe, das auch über einen Mehrspielermodus verfügt. Dass leider nicht gleich jeder Neuaufwasch eines einstmals spannenden Spiels überzeugt, erfahrt Ihr aus unserer kurzen Review.

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