Und nein: Das wollt ihr nicht sehen. Wirklich nicht. Es hat schon seinen guten Grund, warum wir hier keinen Videotest anbieten, glaubt mir. Aber so viel gibt es zu Just Dance 2021 auch eigentlich gar nicht zu sagen, denn genau wie bei neuen Teilen von Karaoke-Reihen, dreht es sich auch hier in erster Linie um eine aktualisierte Trackliste mit alten und neuen Hits zum Abzappeln. Hier hat Ubisoft eine gute Mischung aus Klassikern wie „In The Navy“ (1979) und modernen Songs wie „Rain on Me“ oder „The Other Side“ oder gefunden. Wie gehabt gibt es pro Auftritt in der Regel zwar nur eine Choreographie, doch zeigt ein dreistufiger Index bereits im Vorfeld an, wie anspruchsvoll es zugehen wird. Von manchen Liedern lässt sich alternativ aber auch eine Extrem-Variante für Profis freischalten. Neben den durchdachten Choreographien, für die man sich wieder visuelle Icons als Orientierung einblenden lassen kann, gebührt auch den Künstlern Lob für die grafische Gestaltung der Stages. Sie sorgen dafür, dass die jeweiligen Songs in passende und durchaus stylische Kulissen eingebettet werden, die mit coolen Mustern, Grafikeffekten und sogar Kamerafahrten aufwarten, die teilweise aus der Demo-Szene stammen könnten. Entscheidet man sich z.B. für den Hit Blinding Lights von The Weeknd, wird man zu den Synthwave-Klängen mit grellen Farben und einer gewissen Tron-Optik in die Achtzigerjahre zurückversetzt.
Wer nicht genug bekommen kann, hat weiterhin die Möglichkeit, das kostenpflichtige Unlimited-Abo mit Zugriff auf eine riesige Song-Bibliothek abzuschließen, auf das man auch ständig und ziemlich penetrant mit Videos und Vorschau-Songs hingewiesen wird. Ebenso nervig ist der Glücksspiel-Automat, bei dem man visuellen Firlefanz gewinnen kann. Immerhin verzichtet man dabei – eigentlich untypisch für Ubisoft – auf irgendwelche fiesen Mikrotransaktionen, um das Freischalten von Kosmetik-Kram zu beschleunigen.
Vorteil Kinect
Es gibt ja nur wenige Dinge, bei denen man eine Kinect-Unterstützung tatsächlich lobend hervorheben würde. Tanzspiele gehören aber ohne Zweifel zu diesen Ausnahmen, die von Microsofts Kamerasystem ordentlich profitiert haben – man denke nur zurück an Dance Central, das mit seiner Ganzkörper-Erfassung bis heute zu den besten Tanzspielen überhaupt gehört. Just Dance unterstützt die Peripherie ebenfalls seit geraumer Zeit und die diesjährige Edition bildet keine Ausnahme. Bis zu sechs Spieler gleichzeitig können von Kinect erfasst werden, sofern man neben dem Sensor den dafür nötigen Platz in den eigenen vier Wänden hat.
Das gilt freilich nur für die altgediente Xbox One. Da Xbox Series X/S das Kamerasystem nicht länger unterstützen, wird die neue von der alten Konsolengeneration in diesem Fall einfach mal an die Wand getanzt. Ja, richtig gelesen: Dank der Kinect-Unterstützung verbucht Just Dance 2021 auf den entsprechend ausgestatteten alten Xbox-Konsolen einen durchaus relevanten Vorteil gegenüber der Next-Gen-Variante, der sich auch in der höheren Wertung niederschlägt. Da es auf der Xbox Series X/S im Gegensatz zur Switch mit den Joy-Cons oder der PS4/5 mit den Move-Controllern keine Peripherie für eine Bewegungssteuerung gibt, muss man hier notgedrungen sein Mobiltelefon mit der offiziellen App als Controller umfunktionieren. Ohne die Verbindung zwischen Handy und Konsole lässt sich Just Dance 2021 auf den neuen Microsoft-Konsolen daher nicht spielen!
Mit Fuchteln zum Erfolg?
Doch egal ob Kinect oder Handy: Die Erfassung der Bewegungen lässt weiterhin zu wünschen übrig und ist nicht immer präzise. Ironischerweise erhält man manchmal Top-Bewertungen für Fuchtel-Aktionen, die eigentlich ziemlich daneben liegen. Hat man dagegen das Gefühl, die Choreographie ziemlich gut umgesetzt zu haben, bleibt der erhoffte Punkteregen oft genug aus und das Feedback mäßig. Im Vergleich zu Just Dance spielte Harmonix mit Dance Central eindeutig in einer höheren Liga. Spaß macht das Rumzappeln dennoch, wenn man sich nicht ernsthaft in kompetitiven Duellen verbeißt, die man sowohl lokal als auch in Online-Wettbewerben austragen darf. Zu den wenigen Neuerungen in diesem Jahr gehört zum einen, dass man die Statistiken seiner Performance jetzt auch in Offline-Tänzen erhält. Zum anderen kann man mit dem neuen Spielmodus „Quick Play“ sofort zu einem zufällig gewählten Song lostanzen. Wieder mit am Start sind der Sweat-Modus zum weiteren Anheizen der Kalorienverbrennung sowie der vereinfachte Kids-Modus für kleine Nachwuchstänzer. Dank Community-Features darf man sich nicht nur in Bestenlisten verewigen, sondern wie früher bei SingStar kleine Video-Schnipsel seiner Darbietungen speichern und veröffentlichen. Tägliche Herausforderungen sorgen außerdem dafür, dass eine Motivation zur häufigen Rückkehr auf die Tanzfläche aufrecht erhalten wird.
Lad dir die Demo runter.
Dann kannst du es testen. Wenn es nicht die von diesem Jahr gibt, dann halt die aus dem letzten Jahr.
Hab ich nicht letztens Just Dance 2021 im Eshop der Switch gesehen
Und wie funktioniert das dort - muss ich da auch zwangsläufig das Telefon nutzen oder geht das bei der Switch rein über die Sensoren des Controllers ?
Michael Testvideo bitte