Schießen statt werfen

Wer sich das kostenlose Spiel mit (mannigfaltigen) Mikrotranaktionen herunterlädt, wird schnell Parallelen zu den Vorbildern aus dem Hause Niantic erkennen: Auch Jurassic World Alive nutzt Google Maps, damit man auf der Karte der realen Umgebung auf Monsterhatz gehen und Versorgungsstationen mit frischen Betäubungspfeilen oder virtueller Währung abklappern kann. Hat man ein prähistorisches Biest auf der Karte entdeckt, muss man nur noch nah genug heran gehen und das Jagd-Minispiel kann beginnen. Schön, dass dabei eine Drohne zum Einsatz kommt. Dadurch lassen sich auch knapp hundert Meter entfernte Tiere erwischen. Ein paar Sekunden später sieht man seine Beute aus der Luft und zielt aus der Vogelperspektive mit einem Fadenkreuz auf wechselnde Schwachstellen.

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Die unterschiedlichen Echsen tauchen eher zufällig auf der Karte auf. Kurz vor der Kreuzung einer Hybrid-Art verkürzt das Spiel ein wenig den Grind und serviert dem Spieler die benötigten Arten deutlich häufiger. © 4P/Screenshot

Zu Beginn fühlt sich das ein wenig träge an, trotzdem ist das Minispiel ein wenig unterhaltsamer als der ungenaue Ballwurf in Pokémon GO. Wenn man erst einmal hunderte von Dinos angegriffen hat, wird es allerdings auch hier fade – zumal die Verfolgung nicht gerade realistisch wirkt. Die Giganten trampeln einfach munter durch stilisierte blaue Gebäude in der Umgebung hindurch. Zudem haben sich die Entwickler nicht einmal die Mühe gemacht, im Minispiel Augmented-Reality-Funktionen einzubauen – wie es besser geht, hat bereits vor neun Jahren Invizimals für die PSP bewiesen. Darin hinterließen die Biester im Kampf sogar perspektivisch korrekte Dellen auf dem abgefilmten Schreibtisch. In Jurassic World lassen sich die Giganten lediglich vor realen Hintergründen fotografieren, um Bilder davon in verknüpften sozialen Netzwerken zu posten.

Chance vertan – schon wieder!

Ich habe ja nicht viel erwartet: Pokémon GO mit schicken Dinosauriern und einem spannenderen Kampfsystem – das wäre genug Motivation für mich gewesen, um wie vor zwei Jahren stundenlang durch Hamburg zu laufen. Entwickler Ludia (entwickelte auch die mobile Aufbaustrategie Jurassic World: The Game) sieht das leider anders. Das kanadische Team hat ausgerechnet die lokalen Besonderheiten gestrichen, welche die Vorbilder Pokémon GO und Ingress so frisch und anders machten: In den genannten Titeln verteidigte man praktisch seine reale Umgebung: “Wie bitte, es hat sich schon wieder jemand die Arena am Einkaufszentrum unter den Nagel gerissen? Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen!” Mehrmals täglich lief ich zu den Monster-Kampftempeln in der Nachbarschaft (oder zu den Portalen in Ingress), um die Team-Ehre wiederherzustellen. Vor Ort stellte ich dann Mutmaßungen darüber an, bei welchem der herumlungernden Passanten es sich wohl um meinen Rivalen handelte. Auch an fremden Orten legte ich erstaunlich viele Kilometer zurück, um mir z.B. beim Trip an den Ostseestrand viele Wasser-Pokémon zu schnappen.

All das fehlt hier. Es gibt keine lokalen Kampfarenen, keine Lockmodule, mit deren Hilfe man Freunde und Fremde zusammentrommelte und nicht einmal die Sehenswürdigkeiten aus beiden Spielen. Auch in Jurassic World Alive klappert man auf der Google-Karte Nachschub-Container ab – hier handelt es sich allerdings um karge Würfel, die keine Fotos interessanter Orte zeigen.

  1. Ich habe es seit dem release auch drauf und finde es ganz unterhaltsam. Bei mir läuft es ziemlich rund und sogar deutlich stabiler und mit Kürzeren Ladezeiten als Pokemon Go.
    Das fangen macht wirklich nicht sonderlich viel Spaß, das drohnen fliegen ist unterwegs beim gehen oder laufen fast unmöglich. Dafür kann ich halt die Dinos in der Umgebung wirklich sehen und habe keinen dämlichen Tracker.
    Aber die kämpfe sind nicht nur "passabel" sondern wirklich gut umgesetzt. Im prinzip laufen die kämpfe wie bei den klassischen Pokemon Games ab, am Anfang ist das ganze noch primitives drauf los drücken von 2 Attacken. Wenn man aber mal 3 oder 4 Attaken hat wird das ganze deutlich anspruchsvoller und Spassiger.
    Später kann man dann auch die DNA von Dinos mischen, dann macht auch das Sammeln der Dinos deutlich mehr Spaß.
    Mein Fazit: Das Spiel hat noch viel Luft nach oben. Bietet jetzt aber schon deutlich mehr als Pokemon Go zum release hatte.
    An die Redaktion: Vielleicht solltet ihr das Game auch mal auf einem Anderen Gerät installieren. Bei meinem Huawei Mate 10 Pro hatte ich bis jetzt noch keine Bugs oder ähnliches.

  2. Ich hatte Das kurz bei mir installiert und konnte dann von meinem Balkon ne Drohne starten und bin einige Straßen weit zu nem Velociraptor geflogen, dann hab ich das Viech irgendwie verfolgen müssen - das war echt merkwürdig xD. So klar wurde mir das mit den Maps dann nicht. Dachte ich muss dahin laufen.. Hab es wieder gelöscht dann.

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