Joe Danger Touch(Plattformer) von Credit: Hello Games /
Die Wunderwelt der Gesten

[GUI_PLAYER(ID=102242,width=,text=Joe Danger ist auch im Kleinformat noch ganz der Alte.,align=left)]
Schlaue Entwickler schmeißen bei einer Portierung nicht einfach den Compiler an, hoffen auf ihr Glück und blind zugreifende Käufer, sondern machen sich Gedanken über eine sinnvolle Anpassung an das Zielsystem. Danke, Hello Games! Joe Danger touch ist nämlich kein einfacher Port der erfolgreichen Konsolen-Geschicklichkeitstests, sondern im Grunde ein komplett neues Spiel. Klar, das Prinzip ist vertraut: Joe Danger, Teufelskerl auf dem Motorrad, rast von links nach rechts durch immer absurder aufgebaute Levels, macht Wheelies über Schlammpfützen und dreht Saltos in der Luft, während er immer die Augen nach Münzen und sonstigen Boni offen hält. Nur dass das Ganze hier nicht auf gedrückten Knöpfen, sondern auf Gesten basiert:

Die Levels sind nicht nur fröhlich und farbenprächtig, sondern auch ideenreich und herausfordernd aufgebaut.
Die Levels sind nicht nur fröhlich und farbenprächtig, sondern auch ideenreich und herausfordernd aufgebaut. © 4P/Screenshot

Ein Tapser bewirkt einen Sprung, von oben nach unten zu wischen lässt Joe den Kopf einziehen, umgekehrt wechselt man die Fahrspur, von rechts nach links wird ein Wheelie gezündet, in der Luft wird daraus ein Backflip.

Gas gegeben wird automatisch, so dass man sich voll auf die Aufgaben konzentrieren kann: Man muss Sprünge, Ducken oder Salti perfekt timen, Münzen sammeln oder diverse Dinge im Bruchteil einer Sekunde durch Drauftapsen aufsammeln – sei es ein gut verstecktes Hello-Games-Logo, ein vorbei schwirrendes UFO oder die Buchstabenfolge „DANGER“. All das wird man zumindest in den höheren Levels wohl kaum beim ersten Versuch schaffen, weswegen man sie auch so oft angehen kann, wie man möchte – fairerweise bekommt man auch bei einem Fehlversuch die bislang geschnappten Münzen angerechnet.

Zombieaffe!  Zombieaffe!

Die Bonuslevels locken mit extra-vielen Münzen - allerdings lassen sie nicht jeden rein. Man muss schon ein bestimmtes Kostüm tragen...
Die Bonuslevels locken mit extra-vielen Münzen – allerdings lassen sie nicht jeden rein. Man muss schon ein bestimmtes Kostüm tragen… © 4P/Screenshot

In jedem Level warten drei Aufgaben: Alle Münzen aufsammeln, alle Sprünge perfekt timen oder den Goldstern finden. Meistert man alle, erhält man eine Belohnung sowie die Möglichkeit, seine Game-Center-Freunde mit einer Herausforderung zu belästigen – leider ist das die einzige Möglichkeit der Interaktion mit anderen Spielern, einen Multiplayermodus gibt es nicht. Dafür aber einen Bonuslevel pro Welt, in dem es besonders viel Bares abzustauben gibt, für den man aber auch ein vorgeschriebenes Kostüm benötigt. Diese Klamotten kauft man sich über die Münzen, von denen man durch ausdauerndes Spielen mehr als genug verdient. Wem das zu lang dauert, der kann sich das Shopping-Leben per IAP erleichtern – alle anderen dürften froh darüber sein, dass die wenigen Echtgeld-Optionen so versteckt und unaufdringlich sind. Die Kostüme sind die Mühe aber wert, denn nicht nur sehen sie zum Teil herrlich bescheuert aus, auch benötigt man möglichst viele davon für die Bonuslevels.

...diese kuschelige Bärenkluft zum Beispiel
…diese kuschelige Bärenkluft zum Beispiel © 4P/Screenshot

Denn vermasselt man diesen beim ersten Anlauf, kann man ihn nicht einfach wiederholen – jedes Mal wird ein anderes Kostüm vorausgesetzt. Sehr clever!

Die frischen Kleider sind nicht nur schmückend, sondern haben auch unterschiedliche Eigenschaften – mal gibt’s die Möglichkeit höherer Kombos, mal einen Münz-Vermehrer. Außerdem stellen sie die Eintrittskarte in die Bosslevels, die am Ende jeder Welt warten: Hier tritt man gegen einen Zombieaffen oder einen motorisierten Muffin an und lässt ihn idealerweise den eigenen Dreck schlucken. Anfangs ist das noch ein Klacks, aber spätestens ab den „Medium“-Welten bedeutet ein Fahrfehler, dass man keine Chance mehr auf den Sieg hat.

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