Überzeugende Technik

Die Technik überzeugt ebenfalls mit detailliert gestalteten Schauplätzen, einem ansprechenden Figurendesign und einer fluffigen Bildrate, die auf der PS4 Pro nur sporadisch in größeren Arealen minimal ins Straucheln gerät. Noch schöner wäre es sicher gewesen, die farbenfrohen Kulissen auch in HDR erleben zu dürfen. Ein besonderes Lob verdient sich außerdem der Soundtrack, der häufig zwar nur unauffällig im Hintergrund dahin plätschert, in manchen Momenten und vor allem im Finale aber ins Rampenlicht tritt und groß aufspielt, um die Bude zu rocken und das Wohnzimmer in einen Konzertsaal zu verwandeln. Genau wie die Augen bei der Gestaltung der Umgebung freuen sich die Ohren ebenfalls über kleine, aber feine Details: Dreht sich das Spiel thematisch um die Kuckucksuhr, ertönt bei der Hintergrundmusik schon mal das typische Ton-Intervall.
 
Nicht alles ist perfekt

Wenn man It Takes Two etwas ankreiden möchte, dann wäre es trotz der guten englischen Sprecher vermutlich die fehlende Komplett-Lokalisierung, die ein Werk dieser Qualität verdient hätte. So bleibt es nur bei deutschen Untertiteln, die teilweise auch Schriftzüge auf dem Bildschirm überlagern. Kritisieren könnte man vielleicht auch, dass die Rutschsequenzen manchmal etwas zu inflationär eingebunden werden, obwohl sie trotzdem jedes Mal eine Menge Gaudi versprechen. Auch die Kamera ist nicht immer optimal und bei manchen manuellen Schwenks wird das Sichtfeld auf die Figur verdeckt. Bedauerlich zudem, dass die PS5-Version zwar über eine höhere Bildrate und flottere Ladezeiten verfügt, ansonsten aber keine Funktionen der neuen Konsole unterstützt werden – dabei hätten sich die adaptiven Trigger und das haptische Feedback sicher wunderbar einbinden lassen. Das Zusammenspielen von PS4- und PS5-Nutzern ist übrigens kein Problem. Der Spielstand von der PS4 ließ sich dagegen leider nicht mit der PS5-Version laden.

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It Takes Two ist wohl die schönste Therapiesitzung, die man sich vorstellen kann. © 4P/Screenshot

Obwohl Hazelight das Spiel als eine romantische Komödie bezeichnet, sollte man außerdem keinen Schenkelklopfer-Humor erwarten, bei dem man sich ständig vor Lachen kugelt. In dieser Hinsicht wirken die Auftritte des personifizierten Liebes-Ratgebers Dr. Hakim manchmal erzwungen komisch und im Endeffekt daher eher nervig. Trotzdem kann man sich ein Dauergrinsen einfach nicht verkneifen – bis auf die wenigen ernsten Momente, in denen man sich bei geforderten Aktionen ähnlich sträuben möchte wie mit Ellie oder Abby in manchen Situationen bei The Last of Us: Part 2.

  1. Exilhamburger80 hat geschrieben: 13.12.2021 22:16Wenn man eine PS5 oder PS4 hat mit zwei Controllern, kann ich das Spiel dann auch zu zweit spielen oder muss der andere zwingend an einer anderen Konsole sitzen?
    Lokaler Koop wird unterstützt.

  2. Sind nun auch durch mit dem Spiel. Insgesamt herrscht Begeisterung. Abwechslung, Ideenreichtum, Zugänglichkeit (meine Freundin zockt nur ab und an und hat eine kurze Zündschnur, wenn es nicht direkt klappt) ... ein Loblied auf den Spieltrieb an sich.
    Als Kritikpunkte bleibt nicht viel, aber die stechen in dem sonst so tollen Spiel umso mehr hervor. Das Uncanny Valley schlägt in den Szenen mit menschlichen Figuren ultrahart zu. In Kombination mit der Synchronstimme von Rose wirkte es teilweise richtig gruselig. ;)
    Vielleicht hätte man hier weniger auf Realismus setzen sollen.
    Das Ende der Geschichte wirkt mMn sehr aufgesetzt und kommt leider über ein klischeeüberladenes Happy End Finale nicht hinaus. Bei einer Handlung, die sich mehr an Erwachsene richtet, hätte man hier mehr erwarten können. Gerade, da man sich in den Szenen zuvor oft mehr Mühe mit Grautönen in schlecht laufender Kommunikation, Wünschen, Bedürfnissen und Erwartungshaltungen gegenüber Partnern gegeben hat. Aber zugegeben: ist Jammern auf hohem Niveau.
    Kann mich dem Urteil anderer hier anschließen: spielt It takes two!

  3. Mag mich ja in die Nesseln setzen, bin aber eher zwiegespalten.
    Spiel ist schön designt und ist durchaus abwechslungsreich. Das Spiel macht Laune und die Idee ist super.
    Die Charaktere, sind für das Thema des Spiels jedoch zu billig gestaltet, da hilft es auch nicht, dass die beiden Hauptcharakter im Laufe des Spiels kaum eine Entwicklung durchmachen.
    Das Problem ist, dass man sich scheinbar regelrecht darum gedrückt hat zwei Menschen mit verschiedenen Interessen darzustellen, sondern dem Mann zwanghaft jedes "weibliche" Klischee aufs Auge gedrückt hat, während man der Frau jedes "männliche" Klischee aufdrückt. Das Schema fällt einfach auf. Wieso nicht ein bisschen weniger Stereotypen?
    Es ist einfach sehr billig diese Klischees einfach nur umzudrehen (Sie der Workaholic der keine Zeit hat, der aber für Reparaturen im Haus zuständig ist und Er der "Hausmann") , statt die Charaktere allgemein vielschichtiger zu gestalten. Dieser Aspekt des Spiels hat mich und meine Freundin schon sehr enttäuscht und leider glaube ich nicht, dass sich das jetzt die letzte Stunde des Spiels (in der wir uns wohl befinden) noch grundlegend ändern wird.

  4. ChrisJumper hat geschrieben: 14.04.2021 23:55 Jaaa, aber man kann es nur Offline weiterspielen oder?
    Gibts auch einen Online Modus mit automatischer Suche nach Mitspielern und Mitspielerinnen?
    Naja egal warte ich halt einfach wieder bis die Covid-Grenze, der Menschen die man treffen darf erneut hoch wird. ;D
    Soweit ich mich richtig erinnere, kann man einfach für jeden Punkt an dem man selbst war, einen Partner online suchen via matchmaking.
    Hammer Game. Hat meine Freundin - mit etwas Geduld meinerseits - für Videogames affin gemacht. Jetzt haben wir uns Trine 2 vorgenommen. Spielt It Takes Two, Leute, es ist so wunderbar!

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