Adleraugen gesucht

Eine Besonderheit sind die hervorragenden Einsatzgebiete in einem fiktiven Nahen Osten, wo zum einen stets verschiedene Wege, häufig über mehrere Stockwerke ans Ziel führen, und in denen man sich zum anderen durch sehr verwinkelte Häuser oder Ruinen einen Weg bahnen muss. Man sollte daher immer auf Scharfschützen oder andere Gefahren in einer dunklen Ecke gefasst sein – schon alleine deshalb, weil Abschüsse nicht hervorgehoben werden und man daher mitunter nicht weiß, ob man einen Kontrahenten nur getroffen oder schon beseitigt hat. Geduld ist in vielen Situationen eine größere Tugend als ein schneller Finger am Abzug…

… und ein gutes Auswendiglernen der recht komplexen Umgebung unerlässlich. Tatsächlich ist die Lernkurve ausgesprochen steil, denn neben der Handhabung der Waffen gibt es noch weitere Dinge, an die man sich zunächst gewöhnen muss, die gleichzeitig aber den besonderen Reiz ausmachen. So werden Gegner nicht künstlich markiert (über vorgefertigte Sprachfetzen sagt man lediglich die Richtung an, in der sich ein Feind befindet) und auch die eigenen Kameraden sind nur so verhalten gekennzeichnet, dass man Andere am Aussehen identifizieren sollte, bevor man abdrückt. Es hilft deshalb sich stets

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Die Koop-Partien darf man auch als Solist mit und gegen die KI spielen. Grundsätzlich ist Insurgency aber ein reines Online-Spiel. © 4P/Screenshot

die Positionen aller Mitstreiter klarzumachen, bevor man z.B. ein Gebäude stürmt. Dann weiß man bei einem plötzlich auftauchenden Feind sofort, dass es sich nur um einen Gegner handeln kann und drückt schneller ab. Mit anderen Worten: Insurgency forciert geschickt ein taktisches Vorgehen, das es für mich viel interessanter macht als die meisten anderen Shooter.

Ich packe meinen Koffer…

Eine weitere Besonderheit ist die Auswahl von Rolle und Ausrüstung, wobei die verfügbaren Klassen vom Spielmodus abhängen. Grundsätzlich kann man dabei stets als „normaler“ Soldat unterwegs sein, den (oder die) beliebig viele Teammitglieder spielen dürfen, während die Anzahl der „Flankierer“ und Scharfschützen begrenzt ist. Warum? Weil nur sie bestimmte Waffen ausrüsten können und zu viele davon vermutlich ein spielerisches Ungleichgewicht erzeugen würden. Von den weiteren Rollen ist vor allem der Kommandant interessant, denn wenn sich ein Beobachter in seiner Nähe befindet (und nur dann), kann er Luftschläge auf beliebige Ziele anfordern, sowie Gasangriffe, Nebelwände, Luftunterstützung per Hubschrauber und mehr.

Die Ausrüstung ist schließlich ein ganz eigenes Kapitel, weil man sich nach der Wahl der Klasse nicht nur zwischen zwei oder drei Waffen entscheidet, sondern eine ganze Reihe an Entscheidungen treffen muss. Will man vielleicht eins von zahlreichen Visieren anbringen, einen zusätzlichen Griff zum Stabilisieren oder ein größeres Magazin? Hinzu könnten Brustpanzer sowie

Insurgency hat übrigens eine lange Geschichte, denn als Modifikation für Spiele mit Source-Enginge startete es schon 2007, bevor es 2014 ein eigenständiger Titel wurde.

Mit Day of Infamy machten die Entwickler schließlich einen Abstecher in den zweiten Weltkrieg, bevor sie mit Sandstorm wieder in den Nahen Osten zurückkehrten. © 4P/Screenshot

Rucksäcke kommen, in die verschieden viele Granaten passen. Sekundärwaffe und Gasmaske gibt es ebenfalls, falls man dafür noch ausreichend Punkte zur Verfügung hat. Jedes Set darf eine bestimmte Punktzahl nämlich nicht überschreiten; mit Sicherheit aus Gründen der Spielbalance. Nicht zuletzt gibt es selbstverständlich vorgefertigte Sets, während man jedes selbst erstellte speichern darf.

Diese Flexibilität sorgt dafür, dass man sich anfangs schon mal überfordert fühlt. Bis man versteht, welche Ausrüstung bei welcher Klasse in welchen Situationen sinnvoll ist, vergehen viele Partien. Einen reinen Übungsplatz gibt es leider nicht, nur einen Koop-Modus, in dem auch das eigene Team von der KI gesteuert wird. Dort habe ich vieles ausprobiert – und mich später darüber geärgert, dass man nicht auch die nur in Ranglisten-Partien verfügbaren Klassen dort oder anderswo ausrüsten kann. Ausgerechnet für den kompetitiven Wettkampf heißt das also, dass man schon vor der allerersten Runde nur wenige Sekunden Zeit hat, die richtige Ausrüstung einzupacken oder sich auf ein vorgefertigtes Set zu verlassen. Und das ist ausgesprochen ärgerlich! Später findet man sich natürlich schneller zurecht, für einen Wechsel der Taktik wünsche ich mir aber selbst jetzt noch ein separate „Umkleide“ ohne Zeitdruck.

  1. CthulhuLover hat geschrieben: 01.01.2019 09:45 Das Spiel heimst gute Wertungen ein, ist in aller Munde und trotzdem sind die Spielerzahlen katastrophal. Im Schnitt 5000 über die Feiertage. Ich bin da ein gebranntes Kind mit solchen Games die an sich wirklich gut sind aber nach 6 Monaten quasi tot ( Brink, Rising Storm 2).
    Deswegen werde ich es nicht kaufen und abwarten wie es sich entwickelt, blinden Support gibts von mir nicht mehr.
    Die Zahlen wären für ein Battlefield durchaus katastrophal, für ein Sandstorm dagegen nicht. Sie liegen etwa auf dem Niveau, auf dem sich der Vorgänger Insurgency über 5 Jahre hielt. Die - relativ - kleinen Spielerzahlen sind sicher der kleineren Hardcore-Zielgruppe geschuldet, die aber dafür meiner Erfahrung nach mit Leidenschaft bei der Sache bleibt.

  2. Das Spiel heimst gute Wertungen ein, ist in aller Munde und trotzdem sind die Spielerzahlen katastrophal. Im Schnitt 5000 über die Feiertage. Ich bin da ein gebranntes Kind mit solchen Games die an sich wirklich gut sind aber nach 6 Monaten quasi tot ( Brink, Rising Storm 2).
    Deswegen werde ich es nicht kaufen und abwarten wie es sich entwickelt, blinden Support gibts von mir nicht mehr.

  3. Klasse Test, super Spiel. Bin froh, dass sie es verschoben haben so ist es echt noch ein Hit geworden. Falls wer Probleme mit den FPS hat, gibt genug Anleitungen bei Youtube. Habe jetzt durchgehend über 100 FPS, vorher maximal 30 :D

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