Abenteurer-Bausatz de luxe

Die Charakter-Erschaffung von Icewind Dale 2 dürfte alle Genre-Fans und insbesondere D&D-Kenner zufrieden stellen, denn das neueste Pen&Paper-Regelwerk kommt hier zum Einsatz. So können Eurer sechsköpfigen Schar auch Dunkelelfen oder Halb-Orks beitreten, und Ihr könnt auf Spezialfähigkeiten wie schnelles Schießen oder heftiger Angriff zurückgreifen, die schon in Neverwinter Nights für Abwechslung sorgten. Richtig delikat ist der Einsatz von Klassen-Kombinationen à la Schurke/Magier/Kämpfer – wann konnte man schon im Plattenpanzer zaubern und Schlösser knacken?

Neben der Kreation eigener Abenteurer könnt Ihr auch zwischen fünf vorgefertigten Partys wählen, die sich alle anderen Zielen verschrieben haben und höchst unterschiedlich zusammengesetzt sind. Während sich die Gruppe der “Winterrose” mit seinem Paladin-Anführer dem Motto “Pflichterfüllung” verschrieben hat, geht es bei den Blutmond-Schwestern um das Retten Unschuldiger und geballte Frauen-Power, denn hier finden sich nur weibliche Charaktere – von der Grauzwergin bis zur Felsengnomin. Die interessanten Biografien der einzelnen Figuren sind zwar lobenswert, haben aber keinen großen Einfluss auf das Spielgeschehen.

__NEWCOL__Altbewährte Spielmechanik

Die Steuerung und die edle Benutzeroberfläche bieten die gewohnte Klasse einer präzisen Bedienung, schnell zugänglicher Charakter-Infos und übersichtlichem Inventar. Per rechtem Mausklick lässt sich jede Waffe genauer untersuchen, worauf detaillierte Infos über Herkunft, Gebrauch und Statistik von Kurzbogen & Co geliefert werden – eine wahre Fundgrube für Fans.

Zahlreiche Formationen, nützliche Schnelltasten für Zauber und Fähigkeiten sowie das immer pausierbare Spiel gestalten den Spielablauf insgesamt übersichtlich und frustfrei. Abgerundet wird der Spielkomfort durch eine kleinere Gebiets- und eine große Landkarte sowie ein ständig aktualisiertes Tagebuch.

Kampf, Kampf, Quest

Auch Icewind Dale 2 setzt auf eine kampfbetonte Spielstruktur, die zwar durch kleine Nebenquests aufgelockert wird, aber nicht mal im Ansatz die Storytiefe des großen Bruders Baldur`s Gate erreicht. Und auch wenn einige nette Hebel-, Such- und Spiegel-Rätsel für Abwechslung sorgen und viele interessante Dialoge eingestreut wurden, geht es um Kampf, Kampf und nochmals Kampf.

  1. IWD2 ist wirklich zeitlos :)
    wollte eigentlich mit IWD1+addons anfangen, aber da fehlen mir leider zu viele komfort-funktionen.
    alleine diese absolut ironischen dialoge, die das spiel und seine mechanik selbst total auf die schippe nehmen und trotzdem nicht fehl am platz wirken sind einfach genial :)
    aber 75 punkte gehen schon in ordnung, hardcore-fans von ad&d oder oldschool-games werden sich aber 5-15 punkte dazurechnen können :)

  2. Die Grafik von Icewind Dale 2 und den anderen Infinity-Engine-Konsorten ist ab ner Auflösung von 1024x768 finde ich wirklich Zeitlos. Was kann man den Bitte an wunderschön gezeichnet Levels verbessern? Gefällt mir immer noch wesentlich besser als z.B. die Grafik von NWN2.

  3. ..ihr habt damals schon die "altbackene" grafik kritisiert...
    ich spiele das spiel jetzt (also vier jahre später) und es sieht saugut aus..
    dagegen können viele öde 3d-rpg's einpacken..
    schade das die tage solcher spiele bzw. der engine gezählt sind..

  4. Es kommt wahrscheinlich wirklich darauf an, wo man seine Präferenzen hat. Mir macht Icewind Dale 2 dreimal mehr Spaß als bspw. Morrowind. Ich gebe zu, dass die Grafik nicht mehr der aktuelle Stand der Technik ist. Aber das Hauptaugenmerk liegt eh bei den taktischen Kämpfen, die sehr herausfordernd und motivierend sind. Die enorme Vielzahl von Charakterattributen und Zaubersprüchen garantiert eine große Abwechslung bei den anstehenden Kämpfen gegen immer wieder (allerdings altbekannte) Gegner. Dennoch kommt niemals Langweile auf wie etwa bei Morrowind oder NWN.
    Das Spielgeschehen ist zwar ziemlich linear, allerding wird dadurch eine hervorrangende Ausbalancierung des Schwierigkeitsgrades bei den Kämpfen ermöglicht.
    Ich kann das Spiel wirklich jedem nur empfehlen, der mehr will, als nur einen einzelnen Charakter durch opulente aber taktisch anspruchslose Landschaften zu lotsen.

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