Konkurrenz für Weltraumschafe?

Im All von Hyper Void sind die Gitter sogar etwas freier gestaltet als in Jeff Minters Vita-Spiel: Immer wieder gleitet das Schiffchen auch mal einfach ohne sichtbare Struktur durchs All. Frei durch die Luft fliegen wie in Xyanide: Resurrection darf man aber nicht. Stattdessen bewegt man sich immer auf der (teils unsichtbaren) Ebene, welche sich manchmal auch um die Ecke oder zu einer Röhre zusammenfaltet. Das Design wirkt auf den ersten Blick etwas schlicht – vor allem im Vergleich zu Minters wild blitzenden Insider-Gags oder dem wunderhübschen Kreaturen-Überfluss in Rez. Auch spielerisch wagen die Entwickler zu wenig: Statt sich ständig ändernde Mechaniken wie in Dyad gibt es hier nur ganz klassische Action. Aus der Tiefe des Alls wuseln regelmäßig andere Gleiter und kleine Geometrie-Gegner über das Gitter, die man abschießt oder einfach vorbeirauschen lässt. Da sie nicht wie in Tempest & Co. auf der Oberkante des Rasters herumtanzen, kommt es seltener zu dramatischen Rettungsversuchen in letzter Sekunde.

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Das stets vorhandene Gitter wird zwischendurch unsichtbar. Manchmal leiden darunter Übersicht und Treffergenauigkeit. © 4P/Screenshot

Die einzige Besonderheit ist die geteilte Überhitzungsanzeige der drei Waffen, durch die man etwas präziser und im passenden Moment abdrücken muss. Davon abgesehen wirkt das Abgrasen der recht gewöhnlichen Gegner auf Dauer etwas ermüdend. Spannender wird es in den Bosskämpfen: Eine blitzende Ufo-Scheibe z.B. weckt wohlige Erinnerungen an die 3D-Sequenzen im alten Super Stardust auf dem Amiga. Um sie zu beseitigen, muss man ihre Bewegungen sowie die sich ausbreitenden Blitze studieren und im passenden Moment mit dem Turbo zur Seite zischen, bis man die Untertasse schließlich langsam mit dem Laser grillt.

Kein Dauerbrenner

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Ab und zu blockiert ein Virus die Waffen oder andere Systeme. Die in kryptischen Textboxen erzählte Geschichte spielt aber so gut wie keine Rolle. © 4P/Screenshot

Dank fairer Checkpoints und einem gut balancierten mittleren Schwierigkeitsgrad kommen auch Einsteiger auf ihre Kosten. Für Könner gibt es ohne weltweite Bestenlisten aber kaum etwas zu tun. Nicht einmal eine motivierende Punktemechanik haben sich die Entwickler ausgedacht. Wer in einem der nur 18 Levels eine bestimmte Score-Grenze durchbricht, kann das Level aber im Hyper-Modus starten, in dem die Waffensysteme langsamer überhitzen. Neben dem durchgängigen Laserstrahl gibt es noch zwei rhythmische Standard-Schüsse – einer davon schnell und schwach, der andere stärker und träger. Dazu kommt noch ein kurzer Superschuss und Power-Ups für Schildenergie, temporäre Unbesiegbarkeit & Co. Nicht gerade eine üppige Auswahl. Auch die Musik spiegelt das allgegenwärtige Mittelmaß wider. Die trancigen Elektro-Stücke passen thematisch, treiben aber nicht gerade das Adrenalin in die Höhe und bieten kaum charakteristische Melodien. Die Entwickler haben übrigens alle Lieder zum kostenlosen Hören auf Youtube hochgeladen.

 

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