Stellt euch vor, ihr bringt einem Fahranfänger das Einparken bei. Stellt euch dann noch vor, der macht tatsächlich genau das, was ihr ihm sagt. Ihr überlegt euch also eine Anordnung von Aktionen – etwa so: Rückwärtsgang einlegen, Blick zurück, einlenken, Gas geben, Lenkrad gerade stellen, Weiterfahren, in die andere Richtung lenken, Bremsen – und sagt “Los!” Daraufhin macht der Fahrschüler genau das – Problem gelöst.
Genau so funktioniert’s in Human Resource Machine: Ihr zieht eine Reihe von Befehlen in der gewünschten Reihenfolge in eine Stichpunktliste, klickt oder tippt auf “Start” und schon macht euer Alter Ego, ein kleines Männchen oder Frauchen, was ihr aufgetragen habt.
Ähnlich wie auf iOS-Geräten zieht ihr die Befehle auf Nintendos Switch dabei per Fingerkuppe in die Stichpunktliste – logisch. Ulkig ist allerdings die Gamepad-Steuerung, denn dafür muss einer der Joy-Cons abmontiert werden: Mit diesem zielt man dann auf Fernseher oder Handheld-Display, um einen Cursor ähnlich wie einen Mauszeiger zu bewegen. Und das ist zumindest unpraktisch genug, so dass ich jedem Interessierten zum Verwenden der Touchpad-Steuerung rate.
Addieren und Vergleichen
Zurück zu den Befehlen selbst, die natürlich andere sind als jene, die ein Fahrschüler erhält. Immerhin müssen hier Zahlen und Buchstaben sortiert, subtrahiert, multipliziert oder ausgetauscht werden. Und zwar mehrmals. Ohne dass ihr die Eingabewerte im Vornherein kennt. Ihr könnt eurer Figur also nicht sagen “Nimm die Zwei und addiere sie mit der Fünf!”, sondern müsst alle Aktionen allgemein
umschreiben. Etwa so:
Nimm den Eingabewert
Lege ihn auf Feld 3
Nimm den nächsten Eingabewert
Addiere ihn mit Feld 3
Lege das Ergebnis in den Postausgang
Und von vorn
Tatsächlich wird in Human Resource Machine die Post sortiert. Das ist aber ein erzählerischer Rahmen, der im Wesentlichen keine Rolle spielt, obwohl in den vereinzelten Comicszenen ebenso amüsante wie hochdramatische Szenen ablaufen. Für euch zählt nur, dass die vertrackten Denkaufgaben in hübsche Bilder verpackt und von schwungvollem Trance oder sanfter Elektronik begleitet werden – beste Voraussetzungen, um binnen weniger Sekunden komplexe Programme zu “schreiben”.
Geht da noch mehr?
Die Befehle beschränken sich bis zum Schluss ja auf sehr einfache Anweisungen. Den Überblick verliert man höchstens mal, wenn die Liste zu lang wird – dafür ist Human Resource Machine leider nicht gemacht. Aber in der Kürze liegt hier ohnehin die Würze und so gibt’s in jedem Level zwei freiwillige Ziele: Nummer eins dreht sich um das Verwenden möglichst weniger Befehle, Nummer zwei um das möglichst schnelle Ausgeben aller gewünschten Werte.
Ranglisten zum weltweiten Vergleich der Effizienz gibt es leider nicht, aber dass die zwei Bonus-Lämpchen neben jedem Level aufleuchten, stachelt Ehrgeizige mächtig an! Die dürfen sich außerdem in Herausforderungen abseits der normalen Aufgaben versuchen. Tja, und schon sind Überstunden vor dem Bildschirm quasi… vorprogrammiert.
Direkt pervers, dass einem logische Mathematik so viel Spaß machen kann ^^
Großartiges Game! Aber erschreckend wenn man plötzlich feststellt, das man für die einfachsten Aufgaben zu blöd ist.. und bei einem kleinen Spick in einen Lösungsansatz nur noch sich selbst #facepalmt =oD
LIttle Inferno und HRM fand ich klasse und spiel ich immer mal wieder ne Runde auf dem Wiiu Pad, deshalb werd ich mir World of Goo auch noch nachholen, wobei ich nicht weiß, ob mir die Steuerung auf der Switch zusagen wird.
Da hätte ich einfach gerne nen Touchscreen mit Stylus Steuerung.
Edit: Ok, hab nix gesagt... Dass das schon so alt ist... Macht mir dennoch Spaß, wahrscheinlich weil in mir auch ein kleiner Pyromane schlummert. Hehehe
Ist gekauft. Für nen Zehner kann man da nix falsch machen.
Bei World of Goo würde mich übrigens interessieren, ob die noch was mit ins Paket stecken oder ob es 1:1 die alte Version ist. Die hab ich auf der Wii damals durchgespielt. Ohne Extras würd ich´s mir nicht nochmal zulegen. Aber World of Goo an sich hab ich damals echt gesuchtet - womit ich gar nicht gerechnet hatte! Es war eigentlich ein Notkauf, weil ich sonst nicht wusste, was ich mir von einer geschenkten Nintendo Points-Karte holen sollte