Holy Avatar vs. Maidens of the Dead(Taktik & Strategie) von Headup Games Credit: Silent Dreams / Headup Games

Tumb wie eh und je

 

 

Mit Sonnenschirm und Babes am Strand wird es erstmal nix, denn Holy ist als Heroe gefragt.
Mit Sonnenschirm und Babes am Strand wird es erstmal nix, denn Holy ist als Heroe gefragt. © 4P/Screenshot

Eigentlich hat Holy Avatar kaum Probleme mit der Frauenwelt, denn er ist ständig von einer Meute  ebenso kurviger wie tumber Mädels umgeben. Zumindest virtuell, denn in der Realität würde der letzte Macho wohl keine abbekommen. Aber in der Rollenspielwelt von Grotesque ist Holy ein Held, wie man ihn sich vorstellt: Blond, groß und mit jeder Menge Muckis. Und er hat immer einen dümmlichen Spruch auf den Lippen, mit dem er vor allem die Leute vorm Bildschirm nervt. So gibt er stets den Unbesiegbaren, der alle Monster im Vorbegehen plättet. Frauen sind für ihn schlicht Babes. Oder „Jungfrauen“, wie es in dem dämlichen Spiel heißt.

 

 

So ist es natürlich ziemlich ungünstig, wenn hier gleich zu Beginn ein paar seiner Jungfrauen den Abgang machen, auch wenn man eigentlich verstehen kann, dass sie nicht mit ihm zusammen sein wollen. Denn eigentlich wollte Holy am Strand seiner südlichen Trauminsel relaxen, was aber nicht ohne die Mädels geht, die ihn anhimmeln. Als der Angeber der Sache nachgeht, merkt er, dass mehr dahinter steckt als zunächst gedacht. Während der ersten paar Quests entdeckt er, dass das Eiland übersät mit Leichen ist. Und manch tote Jungfrau bleibt nicht mal liegen, wie es sich gehört, sondern spaziert munter postmortal rum. Was steckt hinter dem seltsamen Gebaren?

 

Zombies? Wie innovativ!

 

 

Wo kommen bloß die ganzen Leichen her? Wenig innovativ bleiben sie noch nicht mal liegen...
Wo kommen bloß die ganzen Leichen her? Wenig innovativ bleiben sie noch nicht mal liegen… © 4P/Screenshot

Sonderlich auf der Höhe der Zeit war Grotesque noch nie, da hier stets Brechstangenhumor made in Germany dominierte. Und die Macher sind etwa eine Million Lichtjahre vom aktuellen Stand des Rollenspiels entfernt. Jetzt aber haben sie endlich was entdeckt, was wirklich total modern ist: Sie lassen den guten alten Zombie auferstehen, der mal wieder als Feind herhalten muss. Nachdem sie also gefühlt in jedem Rollenspiel der letzten 100 Jahre vorkamen, hat es auch Silent Dreams gemerkt: Man kann richtiges Geld mit den fauligen Unholden verdienen.     

 

 

Man trifft also im Laufe des sechsstündigen Abenteuers auf Untote, die durch die Dungeons schlurfen. Nur sind es eben untote Weibchen, die Holy an den Kragen wollen. Später kommen sogar Elite-Zombies und Nekromanten, die schon mehr aufm Kasten haben. Zum Glück findet der Held in seiner Not ein paar Gefolgsfrauen, die zu ihm halten. Die treffsichere Candy und die düstere Sweet Violence schließen sich der Kleinstgruppe an, die so schlagkräftiger wird. Das ist auch wichtig, denn wenn Holy stirbt, ist es vorbei. Zum Glück speichert es an entscheidenden Stellen automatisch und auch sonst sollte man möglichst häufig speichern.

 

Fordernde Fights

 

 

De Gegner sind lächerlich, haben es aber angenehm in sich, auch weil sie immer geballt auftreten
Die Gegner wirken lächerlich, haben es aber angenehm in sich, auch weil sie immer geballt auftreten © 4P/Screenshot

Ständiges Speichern empfiehlt sich deshalb, weil die rundenbasierte Kämpfe gar nicht ohne sind. Zwar trifft man auf teils lächerlich wirkende Monster wie kuschelsüchtige Schnuckis, verrückte Affen oder Kampfkarnickel, aber die sind oft gar nicht so einfach zu besiegen, wie der harmlose Name vermuten ließe. So wirft der Affe mit Nüssen, die einen ordentlichen Schaden machen, wenn sie einen richtig treffen. Treffer von hinten richten mehr an, was zum Glück auch für die eigenen Kämpen gilt. So ist es oft besser, wenn man ein Monster von hinten attackiert. Später kommen noch die üblichen Feinde hinzu wie Goblins, Spinnen oder eben Untote. Zudem hat man es mit Bossgegnern zu tun, die mehr können als der simple Soldat.               

 

 

Der Kampf beginnt automatisch, wenn in den Hexfeldmodus geschaltet wird, sonst läuft es in Echtzeit. Dann muss man für jedes Gruppenmitglied entscheiden, ob sie angreifen, verteidigen oder  sich bewegen will. Es gibt  auch Spezialattacken, die mit ihrer Kampfesweise in Zusammenhang stehen: Holy hat einen Wuchtschlag während Candy besonders gut trifft. Von diesen magischen Attacken gibt’s aber nur je eine, was etwas wenig ist. Zudem kommen auch keine hinzu, wenn die Leute aufsteigen. Trotz begrenzter Möglichkeiten bleibt es spannend, weil man meist gegen eine Übermacht kämpft. Zunächst denkt man immer, dass man es nicht schafft, aber mit der richtigen Taktik und Heilen geht’s doch.                                                  

 

Zwischen Spannung und Klamauk

 

Auch die Quests sind leider so lächerlich wie das ganze Spiel. Da sucht man irgendwen, den man in der nicht sehr großen Welt mit den paar Pfaden ohnehin kaum verfehlen  kann. Oder man muss ein entlaufenes Huhn finden. Ach wie toll! Am spannendsten ist es noch, wenn man etwa Holy vor dem sicheren Tod schützen muss. Dann ist nämlich wieder das Kämpfen angesagt, da der Rest der Gruppe den einen raushauen muss. Hier muss man sogar richtig überlegen wie man vorgeht, um nicht das „Game Over“ zu bekommen. Wen greift man zuerst an, wer schlägt zu und wer hält sich vornehm zurück?

 

Bisweilen wird‘s auch unlogisch, was man schon aus den Vorgängern kennt. Da hat man schon Quest-Gegenstände dabei, obwohl man die Quests dazu noch gar bekommen hat. So findet man irgendwann ein ominöses Buschmesser, das man erst viel später braucht und auch nicht als Waffe nehmen kann. Sonst ist das zu große Inventar nur bedingt gefüllt, da man außer Gold eigentlich kaum Sachen findet. Das Essen ist übrigens zur Heilung gedacht: So kann ein Toast-Hawaii einem hier glatt das Leben retten, was nur wieder zeigt, wie kindisch das Ganze ist.                    

 

  1. Der Test ist wirklich extrem subjektiv, aber hat sein Ziel deutlich verfehlt. Denn gerade, weil Bodo so gegen das Spiel wettert, werde ich es mir anschauen. Außerdem will ich das Quest mit ihm spielen ;)
    Ich kann verstehen, dass infantiler Humor polarisiert. Das wissen wir schon seit den Monty Python Filmen aus den 70'ern. Aber ich kann aus dem gelesenen tonnenweise Parodien auf andere Spiel herauslesen. Alleine den Mut aufzubringen ein solch "ungewöhnliches" Spiel herauszubringen ist beachtlich.
    PS: Außerdem wenn ich schon die Chance erhalte gegen kuschelsüchtige Schnuckies zu kämpfen, wer wäre ich dies auszuschlagen?!

  2. Ich mochte alle Spiele der Reihe.. Ich habe sie immer als Parodie auf die aktullen top seller und trends verstanden.. Ich werds mir holen egal was Herr Naser sagt.. Waren immer sehr unterhaltsam die Spiele.

  3. Skabus hat geschrieben:Könnten wir eine Petition starten, damit verboten wird, dass Bodo Naser die Grotesque-Spiele testet? Ich meine, es wäre schon mal gut zu wissen, obs mehr oder minder an Nasers persönlicher Abneigung liegt, oder ob die Spiele wirklich so schlecht sind, wie Naser sie hier beschreibt.
    Grotesque 1 war nach wie vor definitiv nicht so schlecht, wie es hier auf 4P beschrieben wurde.
    Das Subjektivitätskonzept von 4P in allen Ehren, aber muss wirklich immer der Naser die Grotesque-Teile testen? Motiviert nicht gerade sie zu lesen...
    Was drin steht weiß man ja eh: "Blablabla....Humor scheiße....blabla! Darum scheiß Spiel!" fertig ist der Naser-Test :D
    MfG Ska
    Ich kann Bodo voll und ganz verstehen, dass die Serie nicht mag. In diesem Sinne geht auch der Test in ordnung (mit Ausnahme der Beleidigungen - die gehen gar nicht!), welcher numal der subjektiven Warnehmung unterliegt, selbst wenn er meiner Meinung nach den Kern des Spiels nicht erfasst. (Nein, ich möchte diese Diskussion nicht ein weiteres mal entfachen :wink: )
    Aber ich habe persönlich viel Spass mit dem ersten Teil gehabt - ganz ander als Bodo, und ich will mich nicht anspruchslos schimpfen. Ich mag ab und zu die Art der unterhaltung und der im Spiel trasnportierte Humor kommt bei mir anscheindend besser an.
    Ich sage nicht das die Serie einen Goldaward bekommen sollte, aber ich sage, dass ich mit dem ersten Teil mehr Spass haben konnte, als mit einem Call of Duty.
    Wenn ich nach der stressigen Jahreszeit wieder etwas mehr Zeit aufbringe, sollte ich mir den nächsten Teil in Ruhe anschauen. Und Bodos Tests werde ich für mich persönlich nicht als Maßgeblich erachtet, da wir beide wirklich einen komplett unterschiedlichen Geschmack haben - was ja absolut kein Problem ist. Nur für die Entwickler schade, wenn aufgrund der vernichtenden Wertung interessenten abgeschreckt werden - und dass teilweise weil der Bodo, trotz der seichten Einfachheit, den Humor gar nicht verstanden hat (Bsp. Der hinweis auf...

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