Ich könnte dieses Verstecken allerdings mehr genießen, wenn es nicht immer wieder in eine Sackgasse führen würde: Einmal enttarnen die “Kollegen” den verkleideten Hitman so schnell, dass ich selbst mit einer schnellen Reaktion den Instinkt nicht schnell genug aktivieren kann. Ein andermal entdeckt ihn ein Polizist schon in dem Moment, indem ich
sein Blickfeld betrete. Würde er jetzt in Alarmbereitschaft eine Suche nach der berühmten “Es war wohl nur eine Maus” beginnen, könnte ich mich noch einmal ihrer Gewalt entziehen, vielleicht sogar einen Hinterhalt improvisieren. Manchmal klappt das auch. Viel zu oft eröffnen die Wachen aber sofort das Feuer. Das mag realistisch sein. Spielerisch fühlt es sich wie eine frustrierende Sackgasse an.
Aus der Hüfte klettern
Auch andere Kleinigkeiten fallen auf: Ich habe etwa einen Abschnitt neu gestartet, weil 47 von einem “Kollegen” erkannt wurde. Dabei hatte ich den Kollegen rechtzeitig entdeckt und wollte in Deckung gehen. Der entsprechende Tresen war allerdings wie einige andere Objekte nicht als mögliche Deckung definiert, nur deshalb flog meine Tarnung Auch kann der Profikiller nicht über hüfthohe Hindernisse steigen, so lange er davor steht. Erst wenn er dahinter in Deckung geht, huscht er mühelos drüberweg. Abgesehen davon bemerken ihn die Wachen nicht, wenn er direkt neben ihnen steht. Auch in diesem Fall wäre es besser, wenn sie ihn zwar früh wahrnehmen, dafür später Alarm schlagen und die Störung zuvor untersuchen würden. So könnte das Umgehen glaubwürdiger, aber dennoch schwierig sein. Weil es in anderen Spielen oft eine Schwäche ist, will ich allerdings auch betonen, dass die Wachen mitbekommen, wenn ich einige Meter hinter ihnen eine Person erdrossele.
Durch Mais und Nebel
Die wichtigste Fähigkeit eines guten Killers ist gute Beobachtung: Aus belauschten Gesprächen erfahre ich z.B., warum das Licht in einem Gebäude nicht funktioniert oder wie ein Sicherheitsmechanismus deaktiviert wird. Wer das Umfeld inspiziert, sieht nicht nur Patrouillerouten, sondern entdeckt auch Codes für verschlossene Safes oder Schalter zum Herablassen eines schweren Scheinwerfergerüsts. Erst über solche Details erschließen
sich interessante Möglichkeiten um Eindringen oder Morden. Und selbstverständlich findet man neben zahlreichen Handlungsmöglichkeiten auch verschiedene Wege – durch verschlossene Räume, Lüftungsschächte oder über Fenstersimse. In ihrer Größe sind die Areale zwar überschaubar. Dafür stecken in jedem zahlreiche Lösungsmöglichkeiten – oft spielen Zivilisten, Türsteher, Verkäufer, Polizisten und andere Figuren eine aktive Rolle. Durch die glaubwürdigen Akteure und weil viele kleine Abschnitte zu einem großen Schauplatz aneinander gefügt werden, entsteht eine lebendige Kulisse.
In vollen Bars, auf einem Bahnsteig oder einer öffentlichen Silvesterfeier zwängt sich 47 zudem in Menschenmengen, die ihn vor gegnerischen Blicken schützen, in denen er aber auch kein Verbrechen begehen kann – jedenfalls nicht, ohne dass die Menge panisch vom Tatort flüchtet. Spannend ist auch das Schleichen in einem Maisfeld oder durch dichten Nebel, weil hier sowohl der Hitman als auch seine Verfolger ein stark eingeschränktes Sichtfeld kompensieren müssen. Schade, dass der Instinkt vieles wieder sichtbar macht. Dennoch ist es eine spannende Abwechslung zum gewohnten Schleichen.
Nicht nur ihr. Es macht zwar vieles richtig aber dieser fließende Story-Modus war meiner Meinung nach nicht notwendig. Mir gefällt die Methode der alten Teile besser: Einsatzbesprechung, Ausrüstungswahl und dann fleissig Karte und Verhaltenn des Opfers studieren um die beste Methode zu ermitteln. Da kam noch richtiges Profifeeling auf. ^^ Auch das Kaufen von Infos gefiel mir sehr gut.
Besten Dank. Na dann mühe ich mich halt anders ab um die "Lautloser Killer"-Wertung zu bekommen.
Es gibt aber auch in so ziemlich jedem Level immer eine oder mehrere spezielle Varianten die als "Optimum" gedacht sind.
Bei Hitman 1, 2 und 3 kann man lediglich je nach Mission anhand bestimmter Vorgaben den Tod der Zielperson auch ohne Schussabgabe herbeiführen.
Aber guter Ansatz von dir, es selbst heraus zu finden. Das war und ist die Quintessenz von Hitman.
Ich kann manche Kritik an diesem Spiel sehr gut nachvollziehen, bin aber dennoch insgesamt äußerst angetan und würde es jedem ans Herz legen, der lange kein oder noch nie ein Hitman auf dem Bildschirm flimmern hatte. Ist mittlerweile auch sehr günstig.