Jetzt in 3D
Zunächst war das Spiel, das heute als “Hired Guns – The Jagged Edge” bekannt ist, unter der Bezeichnung “Jagged Alliance 3D” in Entwicklung. Der prestigeträchtige Titel wurde während der Produktion geändert und ohne allzu viel vorweg zu nehmen: Es ist verdammt gut, dass das Machwerk nicht namentlich mit der Brillanz der kultigen Serie in Verbindung gebracht wird, denn es hätte den guten Namen nur durch den Dreck gezogen!
Plagiat oder Hommage?
Wie im großen Vorbild, ist es eure Aufgabe, die von einem bösen Machthaber unterjochte afrikanische “Diamantenküste” zu befreien, was euch nach dem Spielstart anhand einiger E-Mails im virtuellen Notebook erläutert wird. Dazu bestellt ihr euch bei einer der Söldnerorganisationen erstmal Kämpfer, die allesamt mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Attributen und
Hintergrundgeschichten aufwarten. Manche
von ihnen hassen sich sogar untereinander oder verweigern gleich die Mitarbeit.
Lustigerweise heißt eine der Söldnerorganisationen IMA statt AIM wie bei Jagged Alliance 2 – ein Schelm wer Böses dabei denkt. Praktischerweise kann man zusammen mit den Söldnern, die neuerdings täglich ihren Sold bekommen, ein Waffenpaket bestellen oder ihr schaut euch bei “Dicky Jay” um und kauft Waffen, Munition oder Ausrüstung. Was zunächst simpel klingt, geht längst nicht so einfach von der Hand, da die Schießprügel verschiedene Munitionsarten brauchen und ihr die Geschosse einzeln einkaufen müsst – umständlich. Ihr müsst euch also merken, welches Futter eure Projektilspucker benötigen und hoffen, dass die Munition vorrätig ist.
Weiter geht es in stolz nachgemachter Jagged Alliance-Tradition mit der Erstellung eines eigenen Söldners anhand eines Fragebogens, der stellenweise zum Schmunzeln anregt und ansonsten wie eine billige Kopie aus dem scheinbar übermächtigen Kultspiel wirkt. Nach spärlichen Individualisierungsmöglichkeiten bei Stimme und Portrait verteilt ihr Charakter-Werte auf Attribute wie Beweglichkeit, Geschicklichkeit, Sprengmeister, Sanitäter oder Führungskraft, wobei leider nicht alle selbsterklärend sind; klarere Tooltipps als “Fähigkeit das Team anzuführen” hätten sicher geholfen. Ist euer eigener Söldner dann für einen kleinen Obolus erstellt worden, wird er gleich wie alle anderen angeworbenen Kämpfer in den gewählten Sektor teleportiert; gleiches passiert mit den bestellten Waffen, Transporthubschrauber sind out. Im Kriegsgebiet angekommen lassen sich eure Kämpfer mit wenigen Mausklicks zu einem Team formieren und ausrüsten, falls notwendig.
Trotz schicker und stellenweise detailverliebter Kulisse wirken die Areale leblos und bieten kaum Möglichkeit zur Interaktion. |
Planung auf der Karte
Generell unterteilt sich das Spiel in zwei Bereiche: Strategische Übersichts- und Planungsphase auf der Landkarte und der taktische Kampf im Sektor. Im Gegensatz zu Jagged Alliance 2 ist die Diamantenküste nicht vollständig in zig Bereiche unterteilt, sondern in mehrere wichtige Gebiete, die durch Fotos auf der klassischen Karte dargestellt werden. Mit der Zeit schaltet ihr quasi immer mehr Areale frei, die ihr natürlich befreien sollt. Hierbei fallen kleinere Veränderungen zum Vorbild auf, die das Mikromanagement entschlacken und die Zugänglichkeit verbessern sollen, was stellenweise gut und manchmal gar nicht funktioniert. Ein Beispiel für Letzteres ist der Wegfall des Tag/Nacht-Wechsels, schließlich brauchen echte Söldner keinen Schlaf.
Anstatt wie bei Jagged Alliance 2 auf der Karte verteilte Minen zu annektieren, die einen stetigen Finanzfluss garantierten, sorgen diesmal die eroberten Zonen für das nötige Geld, die ihr zur Profitmaximierung stellenweise ausbauen könnt. Milizen zur Verteidigung brauchen eure Söldner in den eroberten Gebieten nicht ausbilden, stattdessen kauft ihr eine Horde Söldner, die das Areal verteidigen, während sich eure Leute in den Kampfpausen mit Training beschäftigen. Praktisch ist ebenfalls, dass alle Gegenstände aus den taktischen Schlachten automatisch mitgenommen werden und sich übersichtlich anzeigen lassen. Bei der Größe des Waffen- und Ausrüstungsarsenal braucht sich Hired Guns jedenfalls nicht zu verstecken. Es liegen zahllose Sturmwaffen, Scharfschützengewehre, Maschinengewehre, Pistolen, Granaten, Sprengladungen, Brechstangen etc. bereit.
Mann schon wieder so ein einfallsloser Shooter, ein Klon wie es schon unzählige gibt. Wo sind die guten Ideen? Geht es wirklich nur mehr darum etwas zu releasen um was verkaufen zu können.
Was ist da bloß los, bei diesen Möglichkeiten die es heute gibt? Immer bessere Konsolen/Hardware die Dinge möglich machen von denen man vor 10 Jahren noch geträumt hat und dann kommt ein Remake nach dem Anderen, ein Klon nach dem Anderen mit etwas abgeänderten Umgebungs - Designs und Texturen.
Man könnte genau so die GOW-Serie auf dem Markt werfen nur mit anderen Figuren und Weltendesigns. Wenn 3 Games in einem Jahr mit dem Niveau wie Returnal- Horizon Zero Dawn oder TLoUS2 rauskommt dann hat es sich.
Es ist echt ein Jammer, was für ein armselige NextGen-Jahr
Ich will nur mal dran erinnern dass JA2 als es rauskam auch erstmal unspielbar war. Ich gehörte damals zu den wenigen Glücklichen, die es starten konnten, musste mich aber dennoch mit üblen Bugs rumärgern - Erst nach 2-3 Monaten konnte man es auf den meisten PC's halbwegs fehlerfrei spielen...
JA2 ist ja eigentlich "nur" ein in vielen Dingen verbesserter Nachfolger.
Trotzdem der beste Teil der Serie. Sir Tech ist trotz zweier legendärer Spieleserien,die unter Genrefans Kultstatus besitzen (JA und Wizardry) am Ende trotzdem Pleite gegangen.
Entwickler haben sicher Interesse,aber finanzstarke Publisher winken wohl immer ab.
Und rundenbasierte Taktik ist ja (zumindest heute) eher eine Nische.
Geld macht man wohl nur mit dem Trillionsten Schieß-Mich-Tot Ego Shooter.
Mir tut Elliot immer leid.