Als Spieler schlüpft man zunächst in die Rolle von Ethan Mars. Bei ihm Zuhause ist die Welt auf den ersten Blick noch in Ordnung: Der junge Architekt lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in einem hübschen Haus. Auf dieser Zeitreise entdeckt man zunächst die einfachen Aktionen im Alltag – weiße Symbole deuten dezent im Hintergrund an, wo man etwas machen kann: Schränke öffnen sich per Analogstickdreh, das Handtuch wird aktiv mit einem energischen Hin und Her des Wireless-Controller geschüttelt. Wer sich hinsetzen will, drückt den Analogstick in der Nähe des Stuhls nach unten und auch das Öffnen des Kühlschranks, das Schütteln des Orangensafts sowie das anschließende Trinken wird jeweils mit Stick ein geleitet.
Gibt es dafür Punkte? Nein. Läuft die Zeit dabei ab? Nein. Steige ich in einer Haushalts-Highscore auf? Nein. Aber was zu Beginn fast lächerlich anmutet, sorgt im weiteren Spielverlauf dafür, dass man sich besser mit seiner Rolle identifiziert – als würde man auch über diese Kleinigkeiten mehr Verständnis für sie entwickeln. Einfach nur, weil man etwas mit ihnen macht, weil man sie aktiv bewegt. Das, was Shenmue mal auf Dreamcast etabliert hat, wird hier quasi weiter geführt – die Simulation selbst einfacher Handgriffe, die irgendwann in lebensgefährliche Reaktionstests münden kann, in der jede Sekunde zählt.
Quantic Dream hat sich schon in Fahrenheit bewusst an diesem Vorbild orientiert, wenn es um Quick-Time-Reactions ging. Diesmal haben sie das System, das sie selbst PARs nennen (“physical action reactions”) wesentlich besser in die Kulisse integriert und mit den neuen Möglichkeiten des Sixaxis-Controllers harmonisiert. Mal muss man ihn im richtigen Winkel ausrichten, wenn man balanciert oder lenkt, mal nach unten stoßen, wenn man eine Scheibe eintritt oder schnell schütteln, wenn man Fesseln an einer scharfen Schneide lösen will. Wenn man schleichen oder eine Tür leise öffnen will, muss man den Stick sachte nach vorne drücken. Und es gibt einige Kletter-, Akrobatik- und Bastelmomente, in denen man geschickt mehrere Knöpfe gleichzeitig gedrückt halten muss, während man weitere nacheinander aktiviert – dabei muss man auch mal geschickt umgreifen, um nicht den Druckpunkt zu verlieren.
Bevor das Spiel seine düsteren Schleier über die Schauplätze legt und wesentlich anspruchsvollere und mehrstufige Reaktionstests verlangt, kann man sich mit Ethan in lichtdurchfluteter Ruhe mit der Bewegung und der zweiten
Kameraperspektive vertraut machen: Das braucht ein wenig, denn Ethan läuft nicht direkt, sondern erst auf R2-Druck in die Blickrichtung. Man kann also aus der Schultersicht in die Tiefe des Raumes oder quasi in die Kamera laufen. Sehr nützlich ist auf lange Sicht die Kopfdrehung mit dem linken Analogstick – so kann man sich auf engem Raum umschauen.
Vier Helden, ein Vermisster
Aber der Schein des harmlosen Alltags trügt. Man spielt hier nur einen ganz kurzen idyllischen Rückblick, der in der ersten Tragödie und der Motivation des Hauptcharakters mündet: Ethan verliert seinen ältesten Sohn, macht sich Vorwürfe, versinkt in eine Depressionen, seine Ehe zerbricht und in dieser Lebenskrise wird tatsächlich auch noch sein zweiter Sohn entführt. Der Mann ist quasi am Ende, als der Origami-Killer ihn kontaktiert und ein tödliches Spiel à la Saw beginnt: Nur wenn sich Ethan auf fünf Prüfungen einlässt, kann er seinen Sohn retten – die Zeit läuft allerdings mit jedem Regentropfen ab, denn auch Shaun soll qualvoll ertrinken.
Um das zu verhindern, schlüpft man für knapp vier Tage von Dienstag bis Freitag jeweils abwechselnd in die Rolle von vier Figuren und erlebt die Geschehnisse dieses Oktober 2011 aus ihrer Sicht. Da wären neben Ethan Mars noch die Journalistin Madison Paige, der FBI-Profiler Norman Jayden sowie der Privatdetektiv Scott Shelby. Jeder hat seinen eigenen Stil und seine eigene Persönlichkeit, die man bis zu einem gewissen Grad selbst prägen kann – ist man einfühlsam oder kaltherzig, hilfsbereit oder ignorant, aggressiv oder sachlich?
In der Kommunikation hat man zwei aktive Möglichkeiten: Entweder man lässt sich die Gedanken des Protagonisten anzeigen, die als Stichworte über seinem Kopf schwirren, wählt einen aus und lässt ihn als lauten Gedanken aussprechen; manchmal geht es hier nur um moralische Abwägungen, manchmal kann sich darin auch ein Hinweis verbergen. Oder man spricht eine Figur direkt an, indem man ebenfalls ein Stichwort aus einem über der Spielfigur schwebenden Repertoire wählt.
Viel Spaß! Fand es damals auch klasse
Ab heute soll es endlich auf dem PC erscheinen! Leider tut sich noch nix im Installationsmenü EGS
Ich habe die Demo gespielt und bin begeistert. Freue mich tierisch das Spiel auf dem PC zu spielen.
Ist eins der von zwei Spielen, die ich wie GTA V erst auf PS3 dann PS4 und jetzt PC spiele.
In der Tat zwei Spiele die für mich sehr viel richtig machen. Ich würde wahrscheinlich auch noch mehr Games doppelt kaufen z.B. Uncharted oder God of War. Wäre schon hübsch auf PC.
Am liebsten sofort auf PC! Aber leider kann ich wie die meisten Menschen nicht warten... Geduld wäre ein Tugend.
Heavy Rain soeben beendet, auch noch das bestmögliche Ende für Ethan, seinen Sohn und Madison gesehen. Hätte ich nicht gedacht, dass mir bei dem Spielverlauf es gelingt. Der Origami-Killer ist gestorben und nur der FBI-Agent hat seinen Job hingeschmissen, da ich bei ihm aufgegeben hatte.
Was ein echt genialer, emotionaler Thriller. Gebe dem Spiel 90%... ich freue mich schon auf Beyond 2 Souls.
Wie ihm manche das Spielerlebnis sofort schlecht reden wollen.... Mir ging es genau wie ihm, viel Spaß dabei! Klasse Spiel.
mieses gameplay im sinne von malen nach zahlen auf 10 stunden gestreckt. stell dich vor spiegel, schrank, oder herd und drücke angezeigte taste für taste und taste für taste. prüfe angezeigte gedankenblasen. Schlägereien als billiges quicktimeEvent inszeniert. rätsel: suche schlüssel oder irgendwas anderes und sprich mit Personen, damit es endlich weitergehen kann; hier gibt es einige varianten.
wenn man das nun als spiel bewertet, kommt Heavy Rain kaum über die 30%. oder soll das ein film sein?
schneiden wir das zu einem film zusammen:
Heavy Rain The Movie (englisch)
https://www.youtube.com/watch?v=k0JFhvugVNI
deutsch
https://www.youtube.com/watch?v=lGZymAHoWJo
sollen die von der tvToday sich das mal anschauen und hier ihre Kritik abgeben.