Arenakämpfe sind ja eine prima Sache, aber wenn man es damit übertreibt, dann gehen sie mit der Zeit ganz schön auf den Nerv. Ganz besonders, wenn sie in Verbindung mit einem automatischen Speichersystem daher kommen, das seine Checkpunkte immer wieder an sehr dämlichen Stellen platziert, woraufhin man ganze Wellen wieder und wieder erledigen darf, wenn man draufgeht. Und das dürfte immer wieder mal passieren, denn »normal« ist in HR das, was »schwer« in jedem anderen Shooter ist – eine echte Herausforderung! Die Umgebung kann und sollte in die Kämpfe einbezogen werden – explodierende Kisten und Fässer oder Elektroschocks verteilende Maschinen helfen, die Gegnerreihen schnell zu dezimieren.
Pew, sage ich! Pew-pew!
Das betrifft vor allem die Wahl der Waffe – denn man hat nur zwei davon, eine Projektil- und eine Energiewumme. Erstere setzt auf physische Gewalt, verteilt heißes Blei in rasender Geschwindigkeit bzw. schmeißt später mit Raketen, Granaten oder Minen um sich. Die Energiekanone hingegen setzt auf Roboter zerlegende Bratzeleien, mit ihr darf man dann Energiefallen legen oder munter drauflos lasern. Die Upgrades für beide Kanonen sind quasi die Extrawaffen anderer Spiele, zwischen denen man dann durchschalten darf. Alle Ballermänner einer Sorte speisen sich aus demselben Munitionspool, verbrauchen aber unterschiedlich viel davon – wer Raketenspamming betreibt, muss sich nicht wundern, wenn der Vorrat ratzfatz leer ist.
So beeindruckend die Grafik ist, so wenig interessant gestaltet sich dagegen die akustische Seite: Die Soundeffekte der Waffen sind extrem schwachbrüstig; das lahme »pfrrrrrrrrr« des MGs könnte eher von Räuber und Gendarm spielenden Kindern sein als von einem gigantischen Robokiller-Krawall-O-Mat. Auch die Musik spielt bestenfalls die siebte Geige, die meiste Zeit über dürfte man kaum mitbekommen, dass überhaupt welche läuft.
gab oder gibt es noch im TEDI euro discounter für 1 Euro
Jetzt warte ich auf den Patch zur Extended Cut-Version, die der Entwickler allen Steam-Kunden versprochen hat und dann wird nochmals Metall-Konfetti produziert.
Ich rate einfach zum Extended Cut. Der ist DRM-frei, bietet vier sehr schöne, neue und den Stil des Hauptspieles gut erweiternde Level mit neuen Gegnertypen und einem weiteren Bossgegner. In dieser Version ist Hard Reset auch mit Blick auf den Preis für den Actionfan ein Pflichtkauf.
Hinzu kommt der Fakt, dass man das Spiel sowieso zweimal spielen muss, um es richtig wahrgenommen zu haben. Ein Durchlauf auf Normal, um Charakter und Waffensystem zu leveln. Und danach den Durchgang auf Schwer, um dem Spiel auch in seiner taktischen Tiefe eigentlich gerecht zu werden. Damit ist die Spielzeit deutlich oberhalb von zehn Stunden. Und die Sache ist geritzt.