Gut versteckte Surround-Welten
Gut ein halbes Jahr nach dem Einstand auf den Konsolen (den dazu gehörigen Test mit allen Infos zum Spiel findet ihr hier) trottet die Guitar Hero-Band nun endlich auch auf den PC. Im Gepäck hat sie alles, was eine künftige Supercombo braucht: Gitarre, Bass, Schlagzeug und Mikrofon, wobei uns zum Test nur die Klampfe zur
Verfügung stand. Diese ist erfreulich kabellos und wird über einen USB-Dongle mit dem PC verbunden. Doch vor dem großen Drauflosgerocke steht das nicht minder geringe Drauflosgewarte: Lässige acht Gigabyte sind zu installieren, bevor geschrammelt werden darf. Das beinhaltet übrigens auch das Tool zur Feinabstimmung des Schlagzeugs, unabhängig davon, ob es am PC vorhanden ist. Wie so oft am PC gilt auch hier, dass die Sprachwahl bei der Installation die Sprache des Spiels bestimmt – einmal festgelegt, kann sie im Nachhinein nur durch eine Neuinstallation geändert werden.Da geht sie ab, die PC-Band. Das hässliche Publikum lässt sich auf Wunsch abschalten, um Rechenzeit zu sparen. Trotzdem hat World Tour bemerkenswert hohe Hardwareanforderungen.
Läuft das Spiel, fallen dem aufmerksamen Rocker gleich drei Dinge auf: Erstens bekommt es Aspyr auch beim dritten PC-Anlauf (nach Guitar Hero 3 und Aerosmith) nicht hin, perspektivisch korrekte Menüs abzuliefern. Unabhängig davon, welche Auflösung gewählt wird, das Bild wird immer in 16:9 präsentiert – auch auf 4:3-Monitoren! Das bedeutet zwar keine schwarzen Balken, dafür aber ein nach oben und unten gestrecktes Interface – eine Änderung ist nicht möglich. Das betrifft allerdings nur das Interface, die eigentliche Spielgrafik ist richtig dargestellt.
Der zweite auffällige Punkt ist, dass das Spiel nur in Stereo zu laufen scheint – kein Zirpen, keine wilden Soli dringen aus den Surround-Lautsprechern. Jedenfalls so lange, bis man das Optionsmenü besucht und dort manuell die Dolby Digital-Unterstützung aktiviert. Bescheuert? Ja. Aber immerhin ist Raumklang wenigstens vorhanden. Der ändert aber leider nichts am dritten Punkt: der mäßigen Soundqualität. Im Hauptmenü hört man ein deutliches Oberwellen-Klirren, wie bei einem qualitativ schwachen MP3-File. Und das zieht sich leider durch das ganze Spiel: Die Songs, die Soundeffekte, alle klingen schlecht konvertiert, die Soundqualität liegt deutlich unter den Konsolenfassungen.
I Love Ruckel-Roll?
Guitar Hero 3 <A class=DYNLINK onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‘)” onmouseout=”DynToolTipp_Hide(); ” href=”javascript:DynCont_Display(‘Gamefinder’,’runmod.php?sid={SID}&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=12966′)”> hatte das Problem, Guitar Hero: Aerosmith <A class=DYNLINK onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‘)” onmouseout=”DynToolTipp_Hide(); ” href=”javascript:DynCont_Display(‘Gamefinder’,’runmod.php?sid={SID}&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=252228′)”> hatte es, und auch World Tour kommt nicht daran vorbei: fiese Hardwareanforderungen. In diesem Falle gibt es mal wieder einen deutlichen Unterschied zwischen ATi und nVidia, zu
Lasten von Erstgenanntem: Während auf einem soliden nVidia-System alle Details problemlos nach oben gekurbelt werden können (von denen es nicht viele gibt), müssen ATi-Jünger gegebenenfalls Auflösung, Physik und sogar das Publikum abschalten, um einigermaßen flüssig zu spielen. Mit etwas Pech reicht nicht mal das, denn nur auf dem ATi-System begegnete ich immer wieder einem gemeingefährlichen Bug, der sinnvolles Spielen fast unmöglich machte: Für ein paar Sekunden stoppte das Bild völlig, danach lief das Spiel normal weiter – aber völlig asynchron! Sprich: Der Song wich völlig von den gezeigten Noten ab, ich konnte nicht mehr nach Gehör spielen und musste das Lied neu starten. In jedem Fall ist das Bild nur selten wirklich flüssig. Gerade in Verbindung mit der Starpower, die den Auftritt von massig Blitzen umbratzen und von noch mehr Effekten ausleuchten lässt, geht’s mit der Framerate spürbar bergab. Auch am PC darf man seine eigenen Lieblingsrocker basteln, die Editoren sind unverändert klasse. Schade nur, dass die Online-Komponente so mickrig ausfällt.
Wie auch die großen Konsolen-Versionen ist die PC-World Tour voll online spielbar. Allerdings nutzt Activision für die Anbindung nicht Microsofts Games for Windows LIVE-Tool, sondern ein eigenes System. Das Resultat ist gleich in doppelter Hinsicht enttäuschend: Zum einen hat man damit keinen Zugriff auf den mittlerweile prall gefüllten Marktplatz mit zusätzlichen Songs – PC-Rocker bleiben auf das beschränkt, was auf der Disc ist. Zum anderen dürfen auch eigens kreierte Meisterwerke nicht mit der Welt geteilt werden: Das nach wie vor mächtige, aber auch höchst umständlich zu bedienende (und nicht zu vergessen rotzhässliche) Musikstudio hat ebenfalls keine Online-Anbindung, die erschaffenen Songs bleiben lokal beschränkt – genauso wenig darf man anderer Leute Kreationen herunterladen.
Es gibt aber auch noch andere Szenarien, die einen an den PC zwingen: z.B. Folgendes: Student in Ingenieurwissenschaften hat einen relativ flotten PC, weil er den fürs Studium braucht, aber nicht das Geld für einen anständigen großen Fernseher, für den sich eine Konsole erst lohnen würde. Und eine zugegebenermaßen erschwingliche XBox 360 an den alten Fernseher von Oma anschließen ist auch Kappes. Deswegen verschiebt er das alles auf nach dem Studium, wenn hoffentlich ein Job Geld in die Kassen fließen lässt.
Da ich nicht der einzige Student in meinem Studiengang bin, gibt es das definitiv häufiger als Enten mit Daumen (Zumindest kenne ich mehr Leute, denen es genauso geht als Enten mit Daumen).
Das ist aber unabhängig von dem Testergebnis, das da sagt, die Umsetzung für der PC ist (mal wieder) sehr mangelhaft, und das ist einfach ärgerlich!
das habe ich natürlich verstanden. Aber du kannst ruhigen Gewissens davon ausgehen, dass das von dir beschriebene Szenario in etwa so häufig vorkommt wie Enten mit Daumen. Otto-Normal-PC steht nun mal nach wie vor am Schreibtisch und ist nicht an einen wandbreiten Plasma angeschlossen.
Cheers