Hüpfen, kraxeln, gärtnern, sammeln

Ziel des Spiels ist die Rettung einer Zivilisation, die im fernen Weltall nach Pflanzen sucht. Als ein unbemanntes Raumschiff zwischen einer Reihe von Asteroiden eine komplette Welt exotischer Pflanzen und Tiere entdeckt, schickt es seinen Forschungsroboter hinunter, der sich auf die Suche nach einer wertvollen Spore machen soll. Auf dem Weg dorthin hüpft, klettert und gleitet der Spieler zwischen den Himmelskörpern umher und lässt gewaltige Ranken wachsen. BUD (Botanical Utility Droid) lässt es ganz entspannt angehen. Obwohl von seinem Trip die Rettung der Auftraggeber abhängt, lässt sich der putzige Roboter nicht hetzen. Auch der fürsorgliche Computer M.U.M. auf dem Mutterschiff funkt ihm immer wieder beruhigende und aufmunternde Worte zu: „Spiel schön du unten, ja?“, „Das hast du aber gut gemacht!“. Zu Beginn hielt ich Zweiteres noch für Sarkasmus, doch später erkannte ich, dass der Zentralcomputer seinen putzigen Kletterroboter einfach nur gern hat.

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Das klettern läuft intuitiv ab: Mit dem rechten Trigger verankert sich BUDs rechte Hand am Felsen, mit dem linken die andere. Alternativ ist auch eine Maussteuerung möglich, es wird allerdings der Controller empfohlen. © 4P/Screenshot

BUD zu mögen fällt tatsächlich nicht schwer. Er stolpert zwar ein wenig unbeholfen über das unebene Terrain, gibt dabei aber lustige Piepsgeräusche von sich sieht unheimlich knuffig aus. Seine aberwitzigen Verrenkungen beim Laufen und Klettern waren zunächst nur Ergebnisse eines Experiments: Die Programmierer bei Reflections wollten erforschen, wie sich eine Figur mit dynamisch generierten Bewegungen fortbewegen lässt. Letztendlich wurde ein komplettes kleines Download-Spiel daraus. Die außerirdische Asteroiden-Welt besteht aus minimalistischen eckigen Polygonen, wirkt aber trotzdem sehr idyllisch. Am Rande rauschender Wasserfälle kraxelt man in funkelnde Diamantenhöhlen, entdeckt blökende außerirdische Tiere und erforscht das Verhalten von allerlei wundersamen Pflanzen, die einen z.B. kraftvoll zurückschleudern.

Auf der Suche nach dem Starseed

Als Spieler hat man nur wenige Aufgaben: Ohne Zeitdruck arbeitet man sich immer weiter nach oben, um den „Starseed“-Samen zu finden. Zwischendurch sucht man in versteckten Grotten nach funkelnden Edelsteinen, mit denen man BUDs Fähigkeiten aufmotzt: Plötzlich kann er z.B.  mit dem Jetpack auch ein Stückchen nach oben schweben. Noch nützlicher ist die große „Starplant“-Pflanze, die man wachsen und gedeihen lassen soll. Klammert sich Bud an die Spitze eines Ablegers, beginnt dieser mit gewaltigem Tempo zu wachsen, so dass man selbst abgelegene schwebende Inseln erreicht.

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Baaah! © 4P/Screenshot

Die Anziehungskraft liegt irgendwo zwischen der von Erde und Mond. Bei dieser Trägheit wird die Steuerung von BUD mitunter zu fummelig. Wenn man rechtzeitig abbremst, lässt sich das wackelige Metallbündel zwar bändigen,  trotzdem hält sich BUD in brenzligen Situationen nicht immer wie vorgesehen fest, so dass man unerwartet kilometerweit in Richtung Erde segelt. Dank zahlreicher Checkpoints kommt trotzdem nur selten Frust auf. Wer die außerirdische Pflanzenwelt geschickt nutzt, kann den Sturz außerdem abbremsen oder an einem Gänseblümchen durch die Luft schweben. Die wenigen Hinweise machen den Ausflug manchmal verwirrend. Ich habe es z.B. zu früh geschafft, dass Raumschiff zu erreichen, bemerkte dann allerdings, dass ich unten zunächst etwas anderes erledigen musste. Auch der Umfang wirkt ein wenig knapp: Das Primärziel lässt sich in wenigen Stunden erreichen, danach kann man aber noch weiter in der bizarren Welt herumturnen, um nach Edelsteinen und einem neuen Missionsziel zu suchen. Einen halbwegs aktuellen Spiele-PC solltet ihr übrigens besitzen: Trotz des schlichten Designs kam es bei uns manchmal zu kleinen Rucklern. Der Soundtrack besteht oft nur aus beruhigend schlichten Akkorden, unterstützt das Spielgefühl aber passend.

 

  1. Die wenigen Hinweise machen den Ausflug manchmal verwirrend. Ich habe es z.B. zu früh geschafft, dass Raumschiff zu erreichen, bemerkte dann allerdings, dass ich unten zunächst etwas anderes erledigen musste.
    Den Kritikpunkt versteh ich nicht so ganz. Das Spiel besteht im Grunde aus zwei Phasen. In der ersten Phase musst du die Pflanze bis auf 2000m wachsen lassen. Dies erreicht man indem man Triebe mit den leuchtenden Insel verbindet. Auf dem Weg nach oben kann man schon mal die Umgebung erkunden, Teleporter aktivieren und Kristalle einsammeln. In Phase zwei geht es dann darum die "Starseeds" einzusammeln (8 Stück) und, falls noch nicht geschehen, die restlichen der 100 Kristalle. Beide Phasen werden doch ganz klar vom Spiel so kommuniziert. Was war für dich daran verwirrend, bzw. was musstest du erledigen?
    Ich selbst besitze das Spiel seit Release, hab mittlerweile über 10 Stunden auf der Uhr und mehr Spaß als mit so manchen AAA-Titeln der letzten Monate. Das perfekte Spiel zum entspannen. Ich hoffe UbiSoft gibt Grünes Licht um es noch weiter auszubauen, mit dem Konzept kann man noch einiges anstellen. Immerhin gab es heute schon mal ein Update mit einer neuen Side Quest!

  2. Gerade gekauft - ist schön entspannend, genau das richtige nach anstrengenden Uniprüfungen.
    Nur kein Antialiasing, bislang ist das das einzige was mich stört. Downsampling ist einwenig Overkill...

  3. Hab vor ein paar Tagen ober Grow Home was im Spiegel gelesen und hab mir danach das Spiel gleich mal angeschaut, leider finde ich den derzeitigen Preis etwas zu hoch für so wenig Inhalt....
    Aber bei 50% Rabatt in den Steam Sales schlage ich dann doch gerne zu :)

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