Grand Slam Tennis 2(Sport) von Electronic Arts Credit: EA Sports / Electronic Arts
Verschenkte Lizenzen?

Was nützt es da, das man nur in diesem Spiel auf dem lizenzierten Rasen von Wimbledon antreten darf, anstatt lediglich in “London” zu spielen? Und was haben die vielen Tennisgrößen, darunter Borg, Edberg, Becker oder McEnroe, in der aktuellen Karriere zu suchen? EA hätte besser daran getan, die einstigen Asse nicht als Aktive in die moderne Laufbahn einzubinden, [GUI_PLAYER(ID=83612,width=377,text=Nur hier schlägt man nicht einfach in London, sondern im lizenzierten Wimbledon ab.)] zumal McEnroe gemeinsam mit Pat Cash auch kommentiert. Und selbst das wird nur halbherzig umgesetzt, weil das Duo ausgesprochen oberflächlich auf den Spielverlauf reagiert. Die Experten kennen nicht einmal die berühmten Filzgötter beim Namen; sie wissen weder Anektoden noch Besonderheiten zu erzählen und ihre wenigen Bemerkungen wiederholen sich schnell. Wer den Kommentar ausschaltet, erlebt das bessere Tennis-Feeling – eine verschenkte Chance.

Bedauerlich, dass sich die Legenden bis auf wenige Animationen zudem kaum unterscheiden. Lediglich die Bewegungen beim Aufschlag sowie markantes Jubeln werden originalgetreu eingefangen. In Nahaufnahmen bekommt man die Asse dafür kaum zu Gesicht, das Publikum reagiert zu verhalten und der Spannungsaufbau zwischen den Ballwechseln wird durch abrupte Bildwechsel stets unterbunden. Top Spin 4 inszenierte packendes TV-Tennis – Grand Slam Tennis 2 wirkt dagegen müde.

Am besten kommen die Stars des Sports dort zum Einsatz, wo man ihre großen Momente noch einmal erlebt. U.a. lässt man Sharapovas Wimbledon-Sieg über Serena Williams oder das US Open-Finale zwischen Borg und McEnroe aus dem Jahr 1980 Revue passieren. Meist springt man dabei in den letzten und entscheidenden Satz, kann das

Lässt man große Tennismomente Revue passieren, weht viel Tennisflair über den Centre Court.
Lässt man große Tennismomente Revue passieren, weht viel Tennisflair über den Centre Court. © 4P/Screenshot

Match später aber alleine oder zu zweit komplett wiederholen. In diesen Herausforderungen atmet Grand Slam Tennis 2 viel Filzluft, denn die Aufgaben sind knifflig, ohne zu überfordern.

Die fehlende Herausforderung

Eine große Stärke sind auch die Onlinematches, wenn etwa gleichstarke Spieler im Einzelspiel oder im Turnier aufeinandertreffen. Tatsächlich zeigen sich im Duell mit einem starken Gegner feine Nuancen, die im Spiel mit der KI kaum spürbar werden – das gilt natürlich auch beim Spiel vor einem Bildschirm. Kleine Ungenauigkeiten werden eine Idee stärker bestraft, die Unterschiede zwischen Slice und Top Spin treten stärker hervor. Großes Tennis ist das nie, zumal man die Entscheidungen der Linienrichter nicht monieren darf. Unverständlich: Die Challenges sind ein wichtiges Element des modernen Tennis’!

Im Gegenzug weht ein wenig Realismus über die Online-Courts von Wimbledon sowie der US, French und Australien Open, wenn man auf jedem Platz um die internationale Krone kämpft. Das ist ein gelungener Anreiz, nicht nur im separaten Ranglistenspiel sein Bestes zu geben! Schade, dass der kurze Onlinewettstreit für die meisten Couch-Asse der einzige Anreiz  sein dürfte, zum Schläger zu greifen.

  1. Taube67 hat geschrieben:Das Spiel nervt total!
    Der erste Eindruck war ja nicht schlecht aber dann kam das grauenhafte Erwachen:
    Kleinigkeiten will ich hier gar nicht erwähnen, die gibt es in jedem Spiel.
    Der größte NERV-Punkt ist diese ewige "Ans Netz-Rennerei" von 30 gewonnen Punkten macht die KI 20 Punkte am Netz, völlig unrealistisch und macht das Spiel kaputt. Dann kommt es mir so vor als hätten die Spieler am Netz eine gefühlte Reichweit von 5 Metern, fast unmöglich den Gegner mit einem Lob oder Passierschlag zu kontern. Die meisten Onlingegner machen sich das zu Nutze und rennen bei jeder Gelegenheit ans Netz und machen den Punkt, das hat mit Tennis nicht mehr viel zu tun.
    Wenn ich bedenke was im Vorfeld alles Angepriesen wurde ist das Spiel eine absolute Frechheit.
    Viel Tamtam und nichts dahinter! ...und dafür auch noch 60,00 Euro kassieren. Ich bin total sauer!
    Da stimme ich voll zu. Da spielt man gegen einen vom Typ her "defensiven Grundlinienspieler" und was macht die KI? Bei jedem Ballwechsel rennt er an Netz! A Witz! Online dasselbe, macht überhaupt keinen Spass weil jeder einfach blind ans Netz rennt. Wie schon gesagt wurde, dass hat mit Tennis nix zu tun....

  2. Das Spiel nervt total!
    Der erste Eindruck war ja nicht schlecht aber dann kam das grauenhafte Erwachen:
    Kleinigkeiten will ich hier gar nicht erwähnen, die gibt es in jedem Spiel.
    Der größte NERV-Punkt ist diese ewige "Ans Netz-Rennerei" von 30 gewonnen Punkten macht die KI 20 Punkte am Netz, völlig unrealistisch und macht das Spiel kaputt. Dann kommt es mir so vor als hätten die Spieler am Netz eine gefühlte Reichweit von 5 Metern, fast unmöglich den Gegner mit einem Lob oder Passierschlag zu kontern. Die meisten Onlingegner machen sich das zu Nutze und rennen bei jeder Gelegenheit ans Netz und machen den Punkt, das hat mit Tennis nicht mehr viel zu tun.
    Wenn ich bedenke was im Vorfeld alles Angepriesen wurde ist das Spiel eine absolute Frechheit.
    Viel Tamtam und nichts dahinter! ...und dafür auch noch 60,00 Euro kassieren. Ich bin total sauer!

  3. Also was gibts den an den Lizenzen bei Tops Spin 4 groß auszusetzen? Gut es gibt kein Wimbledon und die kleineren Turniere sind nicht Original aber sich deswegen das beste Tennis Spiel aller zeiten entgehen zu lassen kann ich nicht nachvollziehen!? AGASSI!!!!!
    Wenn es nen Fünften geben sollte hoffe dich nur das ein Paar mehr Profis dabei sind vorallem auch mal bei den Tennis Damen.

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