Einige Jahre mussten sich die Gothic-Fans gedulden, doch jetzt ist es endlich so weit: Das erste 3D-Rollenspiel aus deutschen Landen, genauer gesagt von Piranha Bytes aus Bochum, tritt in den Ring gegen den direkten Konkurrenten Ultima IX. Aber der Newcomer will dank innovativem Gameplay und einer satten Portion Rollenspiel selbst Baldur`s Gate 2 in Verlegenheit bringen. Ob die Senkrechtstarter aus dem Ruhrgebiet den britannischen Riesen ausknocken und die Schwertküste unsicher machen können, erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Test!

Story

Der Schatten des Krieges liegt über dem Königreich Myrtana. Feindliche Heere brandschatzen Dörfer und Orks ziehen plündernd durchs Land. König Rhotbar ruft zu den Fahnen und bietet den Eindringlingen die Stirn, doch mit der Zeit wird der wichtigste Rohstoff knapp: magisches Erz. Um Rohstoff und Bewaffnung zu sichern, wollen zwölf Magier eine riesige Sphäre der Macht über den Minen von Khorinis errichten – doch etwas geht schief: Nicht nur die Minenarbeiter und marodierende Monster, sondern auch die Magier werden von der Barriere eingeschlossen.

Dumm gelaufen: Königliche Richter verurteilen Euch nämlich zu lebenslanger Zwangsarbeit in diesem riesigen Minenareal, wo bereits drei verschiedene Lager – das alte, das neue und das der Sekte – um die Macht kämpfen. Gerade angekommen, werdet Ihr von ein paar kräftigen Faustschlägen samt böser Drohungen begrüßt. Euer Abenteuer beginnt…

Gameplay

In der seit Lara-Zeiten populären 3rd-Person-Perspektive bewegt Ihr Euch durch die weiträumigen und stimmungsvollen 3D-Landschaften. Die Steuerung erfolgt per Tastatur und dürfte dank unterstützter Mausfunktion keine Probleme bereiten. Nur traditionelle Rollenspieler, die ein rundenbasiertes Kampfsystem gewöhnt sind, werden sich an die actionlastigen Kämpfe gewöhnen müssen. Leider ist das Interface zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig: Insbesondere beim Handel mit NSCs (Nicht-Spieler-Charaktere) erweist sich das Menü als umständlich.

Was gleich zu Beginn auffällt, ist das Fehlen der typischen Charaktererschaffung: Euer Recke geht quasi frei von Klassen- und Rassenbeschränkungen ins Spiel – bis auf die Tatsache, dass Ihr männlich seid. Den weiteren Verlauf Eurer Karriere bestimmt Ihr selbst durch Verteilung der bei Levelaufstieg gewonnenen Lernpunkte. Diese dynamische Charakterentwicklung lässt jeden Rollenspieltyp auf seine Kosten kommen: Ihr könnt Euch auf Eure Stärke oder die Geschicklichkeit konzentrieren, die Diebesfähigkeiten wie Schleichen oder Schlösser knacken trainieren, lieber auf Waldläuferart zum Bogen greifen oder einen von drei magischen Pfaden beschreiten.

  1. Lasst Gothic 2 im Strudel der Zeit nicht untergehen... die ganzen Mods machen G2 zeitlos.
    Habe dazu auch ein paar Lets Plays (https://www.youtube.com/user/olOfrostOlo/playlists) gemacht. Im Gegensatz zu vielen aktuellen Games lebt Gothic seit über 10 Jahren und lebt wohl noch weitere 10 Jahre.
    Wer sich für Gothic interessiert, sollte mal "History of Khorinis" googlen, eine kommende professionelle Gothic 2 Mod.

  2. Ich werd auch nie vergessen, wie mich dieses Spiel in seinen Bann gezogen hat.
    Mit Gothic II + Add-On ging es meiner Wahrnehmung nach kongenial weiter.
    Seit Herbst 2006 kann ich Piranha Bytes leider nicht mehr ernst nehmen.

  3. tjo, hättest du mal gothic 2 gespielt, da wurde das ganz gut umgangen indem magier ne "hauptwaffe" bekommen haben, nen 2hand kampfstab, die meist recht gut waren wenns mana ausging - was ja eh ständig passiert... eigentlich konnte man nur in gothic3 vernünftig magier spielen weil man mit nem skill das mana automatisch wieder regeneriert.
    im sumpflager kann man aber als templer sehr wohl sofort magie lernen, da bin ich fast sicher... entweder bei yberion oder einem der kor´s

  4. Hab den 2ten Teil nie lange gespielt, wurde mir immer zu schnell langweilig. Die Idee mit der Strafkolonie hinter einer magischen Barriere, die gleichzeitig als Spielweltgrenze dient, ist nicht zu toppen. Das meinte ich mit Gothic-Welt.
    Als Magier zu beginnen ist eher unmöglich. Die Spruchrollen waren auch so schon schwer zu bezahlen/finden und dauerhafte Zaubermöglichkeiten gibt's erst spät. Mit Mod müsste man für die starken Gegner noch mehr davon auftreiben. (Anfangs auf Mana skillen, das könnte man hier als verskillen bezeichnen.)
    Ich bin von Baldur's Gate stark geprägt worden und will möglichst unterschiedliche Charakterklassen zur auswahl haben. Doch in Gothic sieht man auch als NPCs überwiegend Gardisten, Söldner und Banditen. Der Magier dort ist eher so n Sonderstatus, den man sich recht spät im Spiel erwerben kann. Aber auch dafür, glaube ich, muss man erstmal Söldner/Gardist werden. Im Sumpflager (Guru) war das ohne Mod garnicht möglich, dort konnte man sonst nur Templer werden. Und ausgerechnet diese Gurus trifft man in Gothic doch auch am Anfang überall.

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