Bin ich zu blöd?
Keine Angst, ich will meine Ausfälligkeiten nicht unkommentiert stehen lassen. Da stehe ich nun, in einer Traube von Schwerter schwingenden, mit Speeren stochernden und Pfeile pfeffernden Gegnern. Allesamt keine harten Brocken – im Gegenteil. Die Brotbirnen warten, warten und warten und machen… nichts. Was natürlich kein Problem wäre – die Kritik an den nicht existenten grauen Next-Gen-Zellen mal kulant beiseite geschoben. Die Klingen meines Helden (der aus dem Vorgänger bekannte Yoshitsune) fliegen also wie frisch geschliffene Messer durch die heißen Butterstatuen und ich freue mich über halbwegs cool aussehende Kombinations-Schnitte. Blöd nur, dass Galilei recht hatte. Denn: Sie bewegen sich doch! Gerne dann, wenn Yoshitsune gerade mitten in einer Bewegung ist. Oder wenn er doch mal am Boden liegt. Oder wenn es seine Zeit braucht, bis er den Befehl zum Blocken ausführt. Dann
macht die Butter einen Ausfallschritt und mein Lebenssaft versiegt im Ausfluss. Fehlen mir einfach die Skill0rz? Bin ich zu blöd, die zähen Bewegungen meiner Helden (ihr steuert abwechselnd vier Charaktere) in den Griff zu bekommen? Oder hätte ich die Attacke aus dem Nichts ahnen sollen?
Vielleicht. Vielleicht sollte ich einfach stehen bleiben, in der grenzenlosen Buttermasse untergehen und Dauerblocken. Dann wäre es nämlich kein Problem, wenn ein Gegner von nirgendwoher auf einmal in meinem Rücken landet. Nichts, nirgendwoher: Das ist wörtlich gemeint. Ihr seht eure Ziele einfach nicht! Sie lauern außerhalb der Brennweite der Kamera. Sie verschwinden hinter (HINTER!) dem Blickfeld der Linse. Selbst Zwischengegner – große, fette, potentielle Bildschirmfüller – sind oft nur ein Pfeil auf der Übersichtskarte. Auch wenn ich der eSports-König in Sachen 3rd-Person-Action wäre: Gegen dieses Gewaltverbrechen in Sachen Kameraführung ist selbst ein Kaiser machtlos!
Massenschlachten? Korsettzwang!
Aber immerhin gibt es diese kleine Karte am Bildschirmrand, so dass Genji-Abenteurer irgendwann mehr oder weniger erfolgreich ihren blauen Pfeil in Richtung der kleinen roten drehen, attackieren
Und so sieht Genji 2 in Bewegung aus: Vier Helden, vier Kampfstile |
und
meist sogar etwas treffen. Irgendwann finden sie sich damit ab, dass die PS3-Fortsetzung kein flottes Action-Spektakel ist, sondern sich
wie Marathon-Laufen auf frisch geteerter Straße anfühlt. Irgendwann stört es sie auch nicht mehr, dass das Vernichten der an vielen Stellen ständig neu auftauchenden Widersacher gar nicht ihr Ziel ist, sondern… irgendetwas anderes, das nie klar beschrieben wird. Ich erinnere mich an eine Szene ganz zu Beginn: Der Weg ist versperrt, ich konnte (im Gegensatz zum Abschnitt direkt davor) nicht auf die Dächer springen und habe erst nach dem 20-minütigen Abgrasen von nur einem Hof entdeckt, dass eine der vielen dort liegenden Leichen als einzige im Spiel etwas bei sich trägt…
Wie gesagt: Irgendwann habt ihr euch damit abgefunden und dann passiert etwas, mit dem ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gerechnet hatte. Auf einmal merkt man, wie sich das Auge in einigen der malerischen Außenarealen zur Ruhe legt. Vor allem die satten Farben hauchen den Schauplätzen Leben ein. Plötzlich findet das andere Auge die Muße, die schön gezeichneten Figuren zu würdigen. Auch wenn sie nur zu rudimentärer Mimik fähig sind (einer der Darsteller hat seine Stirn in seltsame Dauerfalten gelegt), bewegen sie ihre detaillierten Körper elegant durch das Abenteuer. Und die Ohren entspannen sich bei einem selbst in großen Schlachten oftmals meditativen Soundtrack, der stellenweise das grandiose Thema aus Ghost in
the Shell (ich rede vom Kinofilm) zitiert. Massenschlachten… nun gut: Im Hintergrund geben sich Gut und Böse den Rest, während ihr euch in ausgesprochen engen Zonen gegen ständig neu auftauchende Monster zur Wehr setzt. Dabei weiß ich nicht, was bei den Levelgrenzen mehr stört. Sind es unsichtbare Wände oder ohne ersichtlichen Grund auftauchende magische Barrieren. Letztere lösen sich oft dann auf, wenn ihr alle Gegner aus dem Weg räumt, einen Zauber findet oder Artefakte zerstört. Erde an Game Republic: Das ist SO PSone! Unglaublich. Wenn euch Sony schon erzählt, den ursprünglich für PS2 entwickelten Nachfolger in die nächste Generation zu hieven, dann macht das doch richtig. Weg mit den Mauern, rein in ein Meer aus Feinden und wenn das Chef-Monster auftaucht, fegt es die restlichen Kleinganoven aus dem Weg, um sich ganz dem Spieler zu widmen. Dazu eine frei drehbare Kamera und mir wäre zumindest mal ein “Hey, cool!” entfahren. Stattdessen dient der rechte Analogstick wie in God of War zum Ausweichen – wie übrigens auch die Sixaxis-Funktion. Nur dass ihr Letztere besser ausschaltet. Sie wirkt nämlich fehleranfällig, wenn eigentlich nur grobe Gamepad-Bewegungen euren Helden zum Sprung verhelfen, diese aber schon beim normalen Festhalten des Controllers oft in eine der vier Richtungen hüpfen.
Anlässlich des just zehnjährigen Jubiläums erlaube ich mir mal ein bisschen Threadnekromantie ...
Ich denke, die diesjährige E3 wird ganz ordentlich (insofern Shawn den weak point trifft).
Even if you have the latest Xbox patch installed, this newest port holds an advantage with its quicker loading times (which are almost twice as fast as the 360's), fewer framerate hitches, sharper textures, a better draw distance, and a brighter overall picture.
Nachzulesen hier: http://ps3.ign.com/articles/775/775711p3.html
Du weisst das ich auch ein grosser Fan der 360 bin, aber deswegen wollen wir die Wahrheit ja nicht verdrehen
Greets
Reno
natürlich weiß ich das das spiel spitze wird. es ging nur um die sinnlosigkeit der kommentare, die behaupten das es keine guten spiele für die ps3 gibt und geben wird, da das deren meinung nach an der konsole liegt. ist ja auch egal, weitermachen