Geheimakte 2: Puritas Cordis(Adventure) von Deep Silver Credit: Animation Arts / Fusionsphere Systems / Deep Silver

Weltenrettung – Teil 2

Manchmal wird man unsanft aus dem Urlaub zurück geholt, weil die Welt nicht auf einen verzichten kann. So ergeht es auch Nina und Max, dem deutsch-russischen Traumpaar aus Teil eins. Nicht nur, dass sie nicht mehr zusammen sind, wurden sie nun noch ihres verdienten Urlaubs beraubt, den jeder für sich verbrachte. Nina auf See und Max in der grünen Hölle. Weltenretter sind halt gefragte Leute – insbesondere wenn die Erde wie bei Geheimakte 2 ständig von Katastrophen heimgesucht wird. Nina selbst wird Zeuge eines Tsunamis, der ihr Kreuzfahrtschiff wie ein Spielzeug durch die Wellen schleudert. Sie kommt nun knapp mit dem Leben davon. Max treibt sich derweil im indonesischen Dschungel rum, wo er eigentlich eine Reportage über eine Tempelanlage machen will. Doch auch hier läuft es nicht wie geplant.

Steckt hinter all dem System? Alles deutet darauf hin, dass die Sekte Puritas Cordis hinter all den Ereignissen stecken könnte, die den Weltuntergang predigt. Die genretypische Verschwörungsstory beginnt geheimnisvoll, wie sich das gehört. Dann gibt es einige Längen, die sich mit dem häufigen Wechsel der Schauplätze erklären. Leider wird am Ende nicht all das aufgelöst, was zuvor angerissen wurde. Selbst nach dem 11. September glaubt keiner ernsthaft, dass eine Vereinigung von Fanatikern eine solche Macht entfaltet, dass sie jeden auf der Erde töten könnte. Die Liebesgeschichte entwickelt sich nicht wie sie soll, zumal noch dritte Personen ins Spiel kommen. Trotz der Schwächen reicht die Geschichte aus, um einen zum Weitermachen zu animieren, was schließlich die Hauptsache ist.

Nicht unlösbar

Wichtiger als die Story sind sicher die Rätsel, die bei Geheimakte seit jeher den Schwerpunkt bilden. Sie halten sich genau

Trotz fehlender Sprachausgabe bleibt der besondere Humor von Nina erhalten, die an allem und jedem zweifelt.  
an die PC-Vorlage, sind durchdacht und nie unmöglich, was besonders Genreneulinge freuen dürfte. Dem einen oder anderen Crack dürfte manches zu billig sein, aber mit etwas Überlegung kann man schnelle Erfolge feiern, wenn man sich nur sein Inventar anschaut. Wie kriegt man es hin, dass die Raketen unversehrt ins Feuer gelangen? So soll Max verständigt werden, um Sam zu befreien. Da man im Käfig steckt und nur wenige Gegenstände hat, kann es nicht so schwer sein. Die Sachen lassen sich problemlos per Stylus kombinieren und in die Spielwelt transferieren, was sogar besser als bei der PC-Fassung flutscht.

Schließlich schafft man es und die Raketen steigen in den Himmel. Dennoch kann einem ein Objekt entgehen, weil diese bisweilen arg klein geraten sind. In der PC-Fassung waren die schon recht klein und auf dem Minibildschirm sind sie fast winzig. Leider kann man nicht näher ranzoomen, aber zum Glück gibt es die Hot-Spot-Anzeige, die auf Wunsch alle wichtigen Orte und Ausgänge angibt. Trotz der komfortablen Bedienung sind die durch Lupe angezeigten Aktionspunkte ab und an nur einen Hauch von einander getrennt, weshalb man eine ruhige Hand braucht, um zu treffen. Da nimmt man schon mal die falsche Sache, was aber ohne große Konsequenzen bleibt. Wer inhaltlich hängt, kann auf die integrierte Lösungshilfe zurückgreifen, die auf Wunsch Tipps erteilt.

Großes Kino

Auch auf Nintendos kleiner Daddelkiste hinterlässt Geheimakte 2 einen professionellen Eindruck. Nicht zuletzt liegt das sicher an den coolen Videos, die die Verschwörungsgeschichte inszenieren. Hier verfolgen an Splinter Cell erinnernde Agenten ein Opfer, das sie ins Jenseits befördern sollen; dort verschluckt eine Riesenwelle ein Schiff. Selbst auf dem kleinen Bildschirm erinnern solche Szenen ans große Kino – an Filme wie Indiana Jones oder Da Vinci Code. Die Zwischensequenzen sind im Vergleich zur PC-Version eins zu eins umgesetzt, sogar die Sprachausgabe wurde übernommen.

Leider wurde nicht die ganze Sprache übernommen, so dass man auch viel lesen muss. Die ganzen anderen Gespräche, bei denen man zumindest grob das Thema bestimmen kann, sind nämlich leider nicht vertont. Ninas Humor leidet unter der schnöden Schriftform zum Glück nur ein wenig, denn sie kommt so spöttisch bis bärbeißig rüber wie man das von ihr kennt. Die geborene Skeptikerin wäscht dem einen oder anderen Jünger von Puritas Cordis den Kopf, dass es eine Freude ist. Die anderen Charaktere fallen dagegen leider ab, einzig Nebenrollen wie der Portier auf dem Schiff sind fast ebenso charismatisch wie die rothaarige Russin.
        

  1. Öhm, geht's noch? Die Kontrapunkte hättet ihr ruhig weglassen können, anstatt künstlich welche zu ergänzen, nur weil die fehlenden Kontrapunkte in den Kommentaren hier für Verwirrung sorgten.
    "- viel zu lesen"
    Hallo? Bei einem Point&Click-Adventure? Das ist kein Shooter, wo man nur hirnlos ballern muss, lieber Tester!

  2. Schneelocke hat geschrieben:Es ist und bleibt eines der besten Adventures welches auch auf dem DS erscheint.
    Allerdings, bei so wenig Kontra-Punkten ist die Wertung etwas niedrig ;-)
    Gruß
    wenig kontrapunkte heißt nicht automatisch eine hohe wertung
    dass das spiel wenig falsch gemacht hat, heißt nicht, dass was richtig gemacht wurde grandios ist

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