Nicht gerade zeitgemäß
Positiv anzumerken ist hier lediglich der saubere Look, da die Engine offenbar in der nativen Auflösung rendert – oder zumindest nah daran. Interessant in diesem Zusammenhang sind die Performance-Unterschiede zwischen dem flüssigen mobilen Betrieb und der TV-Darstellung: Im Dock fällt die Bildrate manchmal ein wenig unter 30 Bilder oder bleibt kurz hängen. Ein grafischer Tiefpunkt sind die Rally-Ausflüge: Erde und Matsch wirken hier wie eine platte Fläche, weil kein Bisschen Dreck aufgewirbelt wird und sich hier von dünnen Reifenspuren abgesehen nichts verformt. Selbst das fast 20 Jahre alte Sega Rally 2 wirkte diesbezüglich schon viel realistischer. Das Fahrgefühl im Gelände unterscheidet sich also nicht allzu stark von gewöhnlichen Straßenrennen. Insgesamt mangelt es an Abwechslung: Statt ausgefallene Modi wie Verfolgungsjagden oder Kudos-Wettbewerbe für den Fahrstil einzubauen, servieren die Entwickler dem Spieler nur ein Standard-Programm, das hauptsächlich Meisterschaften mit Positions- und Zeitrennen zu bieten hat.
Eine kleine Auszeit vom Rennalltag bekommt man hier höchstens mal, wenn man z.B. auf einem interessant designten Kurs auf eine Kreisel zurast – und dann mit Schmackes zurück durch die Geister der KI. Das arcadelastige Handling dabei gehört allerdings auch nicht zu den Stärken des Spiels. Nach ein wenig Gewöhnung und dem Abstellen einiger Fahrhilfen hatte ich die Steuerung irgendwann im Griff, sie ist aber lange nicht so feinfühlig wie z.B. in Forza Horizon 3 oder dem guten alten PGR 4, bei denen man mit geschicktem Spiel von Gas und Bremse sein Auto regelrecht „spüren“ kann.
Kein Vergleich zu den großen Vorbildern
Negativ wirkt sich dabei natürlich auch das Fehlen von Analogtriggern an der Switch aus. Positiv ist, dass man hier einige Feinheiten wie die Ideallinie im Menü deaktivieren kann. Sogar das KI-Können lässt sich jederzeit in den bereits erwähnten drei Stufen modifizieren. Zwischendurch schaltet man auch immer mehr Händler mit stärkeren Vehikeln frei.
Im Vergleich zu den über 700 Fahrzeugen von Forza Motorsport 7 wirkt der Fuhrpark hier mit 32 Wagen (darunter z.B. Exemplare der Kompaktklasse oder Supersportwagen) natürlich mickrig. Da Gear.Club Unlimited aber deutlich arcadelastiger ausfällt und weniger Wert auf die Abstimmung legt, reichte mir die Zahl trotzdem. Schön wäre natürlich etwas mehr Abwechslung gewesen, z.B. mit Oldies, Konzeptfahrzeugen oder auch mal einem Truck oder einer knuffigen Isetta wie in Forza Horizon 3. Stattdessen muss man sich hier mit einer Hand voll Leistungsklassen und Marken zufrieden geben. Von Ford hat man z.B. den Focus RS 2016 sowie den Mustang GT 2015 integriert, zudem sind diverse Modelle von BMW, Mercedes-AMG, Lotus, Nissan, Dodge, McLaren (z.B. der P1) und weiteren Herstellern vertreten.
Ich würde wahrscheinlich keinen Unterschied merken. Für mich ist Project Cars, Forza oder Gran Turismo einfach Auto fahren In Sachen Racer bin ich zu 100% Arcade-Fan.
Allerdings kann ich mich noch an die Faszination des ersten Gran Turismo erinnern. Die Führerscheinprüfungen und das erspielen eines Fuhrparks waren erfreulich komplex, ohne direkt so zu erschlagen wie heute. Geschweige denn, dass man im Spiel Echtgeld investieren musste. Insofern ist Gear.Club Unlimited vielleicht sogar näher an meinem Geschmack, als irgendein Forza.
Ach darum verschenkt ihr das heute! Will wohl sonst niemand haben was !?