Game Dev Story(Taktik & Strategie) von Kairosoft Credit: Kairosoft / Kairosoft
Drei Stunden später…

Diesmal haben die Kritiker (fast) nix zu meckern: 36 Punkte reichen für die Hall of Fame!

Ach, ihr seid’s? Eigentlich habe ich ja gerade zu tun: Der Messestand muss abgesegnet werden. Und gleich muss das nächste Spiel in die Pipeline, denn Robocop für die Game-Box war doch ein Flop. Verriss? Nein, meine Spiele wurden noch nie zur Gurke des Jahres gewählt. Ach so, ihr meint das hier? Tja, die kleine miese Aufbausim wird tatsächlich immer besser. Mein Studio ist umgezogen, ich habe neue Leute eingestellt – seht ihr den da hinten? Das ist “Walt Sidney”, der wunderbare Ideen für Szenarien hat! Oder erst “Shigeto Minamoto” – mit dem Mann steigt die Innovation so richtig an, der kann fast alles. Nicht nur die Namengebung der Figuren weckt Erinnerungen an die Spielwelt, auch die der Konsolen und ihrer Zyklen folgt bekannten Mustern.

Außerdem habe ich den ersten Verkaufshit gelandet. Der Ehrgeiz ist geweckt, denn bei den Awards zum Spiel des Jahres habe ich es noch nie auf das ultimative Treppchen geschafft – ich bekomme immer nur Sonderpreise für Musik & Co. Ist ein Spiel endlich auf dem Markt, kann man sofort den Verkaufserfolg in Graphen beobachten und das Konto klingelt. Wichtig ist auch das Feedback der Presse: Vier Kritiker geben im Famitsu-Stil bis zu zehn Punkte sowie einen süffisanten Spruch à la “It made me cry” oder “Boring” zum Besten; erst ab einem hohen Schnitt wird das eigene Spiel in die Hall of Fame übernommen. Der Vorteil: Man darf erst dann einen offiziellen Nachfolger entwickeln, der natürlich schon auf einer Fanbasis aufbauen und weitaus mehr Hype erzeugen kann.

Fünf Stunden später…

Ein Großteil der Motivation entsteht auch durch das zweigleisige Personalmanagement, denn man kann ausbilden und rekrutieren: Das eigene Studio startet mit zwei leidlich begabten Enthusiasten plus nutzlosem Chef und plappernder Sekretärin, am Ende hat man aber bis zu acht Experten unter Vertrag. Diese kann man im Laufe der Jahre gezielt entwickeln, indem man sie auf Bildungsreisen schickt, umschult oder in einzelnen Fähigkeiten bis auf Level 5 trainiert. Oder man setzt auf teure Profis, die bereits sehr gute Werte besitzen. Es gibt Grafiker, Programmierer, Musiker, aber auch daraus kombinierte Berufe wie den Hacker, Direktor oder Producer – alle tragen ganz unterschiedlich zur Qualität der entwickelten Spiele bei.

Auf der zehnten Spielemesse haben sich 12.050 Besucher an den Stand verirrt.

Man kann die Profession seiner Mitarbeiter sogar ändern und manchmal hilft schon das clevere Umsetzen im Büro, damit sich Gleichgesinnte inspirieren können. Es gibt vier Schlüsselqualifikationen für jeden Mitarbeiter: Programmieren, Szenario, Grafik, Sound. Sehr motivierend ist das ständige Freischalten neuer Genres und Hintergründe: Am Anfang kann man nur Grundlegendes wie ein Actionspiel entwickeln, später kommen Nischen wie das Sim-RPG, Fitness oder die Romanze hinzu – dabei hilft es, wenn man seine Mitarbeiter fördert.

Zwanzig Jahre später

Nach 20 Jahren haben die Sunny Studios ausgesorgt: 512 Millionen auf dem Konto. Ich bin reich, stinkreich. Ich bin Blizzard und EA und Nintendo in einem. Das ist zwar lukrativ, aber auch langweilig. Ich vermisse Konkurrenten, Herausforderungen und Neues. Mein bestverkauftes Spiel “Onlinemickey” ging über 20 Millionen mal für die PlayStatus 2 über die Ladentheke – ein Online RPG im Cartoonstil, das die Presse mit 38 Punkten gefeiert hat. Davor hielt “Gearswar2” für das Harpo Drive mit 19 Millionen den Rekord, ein Shooter im Kriegsszenario. Leider musste ich mich nach all den Jahren den Käufern beugen und auch ein “Rockfit” für “Whoops” entwickeln, das mir den Durchbruch brachte. Meine eigentlichen Lieblinge “Wizardry”, ein Dungeon-RPG für PlayStatus 2, oder “Portsofcall”, eine Hafen-Simulation für Intendro DM verkauften sich zwar gut, aber nicht gradios – zumal die penible Presse mein Sim-RPG “Fireblem” für die erste tragbare Konsole Mini-Status nur mit 32 Punkten abgestraft hat!

Ein Nachteil des Spiels ist, dass man gerade im letzten Drittel, bevor man das finale zwanzigste Firmenjahr erreicht, alles zu einfach beherrscht – man gewinnt fast jeden Preis, man landet fast nur noch Hits und das Konto ist so voll, dass man sich alles und jeden leisten kann. Zwar setzen die Entwickler darauf, dass man nach dem ersten Durchlauf die eigene Highscore knacken möchte, aber weil man die Fähigkeiten seines Teams behält, wird es beim zweiten Mal noch einfacher. Außerdem kann man seine Büros etwas zu früh nicht mehr erweitern und es gibt es ab und zu kleine statistische Inkonsequenzen. Aber all diese Fehler reichen dann doch nicht für den Verriss, denn diese Reise durch die Spielewelt hat richtig Spaß gemacht!

  1. Götterkomplex hat geschrieben: Es ist mir unverständlich, wieso Das IOs Konsequent bevorzugt wird, wenn es um Berichterstattung und App-Entwicklung geht, obwohl die Marktanteile eindeutig eine Androide Zukunft vorraussagen.
    [Quelle z.b. http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... oom;zoom=1]
    Sony bringt mit dem Xperia Play ein "Playstation-Handy" und immer mehr Hersteller achten bei Ihren Devices als Spieletauglichkeit. Es gibt mehr Auswahl bei Tablets, usw, usf.
    Diese Art von Android-Ignoranz betrifft aber nicht nur Spieleportale, sondern zum Beispiel auch meinen Opel, da die Connectivity-Features Smartphone<->Bordcomputer auch alle erst fürs IOS entwickelt werden. Das verstehe wer will...
    Warum für das iOS zuerst entwickelt wird? Warum das iOS die (teils) schöneren/durchdachteren Apps hat?
    Ich selbst kann nur mutmaßen - bzw auf gelesenes zurückgreifen: das iOS SDK soll zum einen Nutzerfreundlicher sein (so man es denn nutzen kann, also den Beitrag zahlt und Mac OS am laufen hat) und dann gibt es noch das entscheidenste Argument, was du versucht hast, als "Pro" auszulegen:
    Android läuft auf jedem Pups von Handy. Ob HTC Desire HD, Sony Xperia Play oder ein anderes Xperia, LG, Samsung,.... und jedes Handy hat eigene Spezifikationen (Rechenpower, also CPU-Kraft + RAM; verfügbare Tasten (ich sage mal Xperia Play) und ganz wichtig: diverse auflösungen und Displaygrößen). Beim iPhone hast du (bis jetzt) eine Displaygröße: 3,5 Zoll
    Das was auf dem Display des iPhone 3G bedienbar ist, ist auch auf dem Retina-Display bedienbar - diese gegebene Gleichheit in der Darstellungsgröße des HUDs oder von Steuerelementen in spielen macht es dem Entwickler viel einfacher und durch eingesparte Zeit auch günstiger - zumal Apple Kunden ja bereit sind zu zahlen, da die Verkaufszahlen im AppStore nicht schlecht sind, jedoch weit weniger Apps durch WErbebanner verschandelt werden (also "kostenlos" angeboten werden).
    Zum Test: toller Test, das Spiel hört sich interessant an, aber ich will...

  2. PallaZ hat geschrieben:das spiel macht extrem süchtig. es gibt noch ein weiteres produkt, dass sehr ähnlich, aber doch ganz anders ist: Hot Spring Story
    auch sehr liebevoll und spaßig
    ferner wird gerade der 2. teil zu Game Dev Story produziert
    PS: an alle schnäppchen-jäger. alle paar wochen geht game dev story in den sale und ist meist für 79ct zu erstehen
    gitb es jetzt im angebot für 1,59€
    http://itunes.apple.com/de/app/game-dev ... 85661?mt=8
    PS: Kairosoft hat ein neues Game angekündigt: Pocket School Story 2
    jap. seite: http://kairosoft.net/kairopark/pokegaku2.html
    die bilder sehen aber sehr interessant und viel versprechend aus.

  3. Ich glaub immer noch nicht, dass ich extra dafür Android auf mein HD2 gezogen hab...
    Aber bereut habe ich es nicht. Das Spiel ist einfach klasse!
    Wieviel Spiele man plötzlich spielen kann, wenn man neben winmob 6.5 auch noch Android drauf hat.... :D
    btw: Das Spiel gibts nicht in höheren Auflösungen oder hab ich da nen Trick übersehen? Doof, wenn nur der halbe Bildschirm ausgefüllt wird...

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