Fazit

Ein Rhythmusspiel auf Switch? Gerne! Optional mit den JoyCons als Trommelstäben? Ich bin dabei! Mit Heavy-Metal-Musik – auch wenn es sich hier nur um Cover von Klassik handelt? Kein Problem. Dafür nehme ich sogar das mechanische Umfeld in Kauf, das mit oberflächlichen, aber sympathischen Comic-Zeichnungen, Beziehungsgeflechten der Bandmitglieder, Chatraum-Dialogen und nicht zu knappen Elementen aus Zeitmanagement-Spielen für ein Musikspiel erstaunlich umfangreich ausfällt. Und irgendwann habe ich mich dabei ertappt, dass mich nicht einmal das hochgradig nervende Dauerbrummen jeder neuen Nachricht im Chatraum (lässt sich durch schnellen Vorlauf abkürzen) davon abhalten konnte, eben dieses Umfeld mehr zu genießen als die Aktivitäten auf der Bühne. Dabei sind nicht mal die unterschiedlich gut funktionierenden Steuerungsoptionen der „Freeform“-Mechanik, bei der kein festes System vorgegeben ist, das Problem. Sondern vielmehr, dass man keinerlei Feedback bekommt. Soll heißen: Die kreative Freiheit verpufft, weil man nach einem Verspieler nur mit einem Musiklehrer-Gehör wieder schnell ins Lied findet und man zu viel Zeit darauf verwendet herauszufinden, an welcher Stelle des Taktgefüges man sich befindet, anstatt einfach Spaß zu haben. Hier stehen Frust, Motivation und das Gefühl, sich im Rahmen der konzeptionell guten Mechanik zu verbessern, in keinerlei Relation zueinander. Wenn man schon trommeln möchte, sollte man sich vielleicht lieber mit dem Gedanken anfreunden, sich Taiko no Tatsujin ins Wohnzimmer zu stellen.
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