Nur noch Mittel zum Zweck

Im Gegensatz zum Vorgänger weist Gal Gun 2 kein USK-Siegel auf1 und ist daher nur im Ausland erhältlich. Der Grund dafür ist allerdings nicht in einer übermäßigen Gewaltdarstellung zu finden, sondern liegt eher in der Schlüpfrigkeit der Geschichte sowie der Sexualisierung der Highschool-Schülerinnen, die in japanischer Animespiele-Tradition eher jünger als ihrem echten Alter entsprechend dargestellt werden. Doch obwohl ich abgefahrenen (zumeist fernöstlichen) Spielkonzepten nicht abgeneigt bin und auch dem Vorgänger mit all seinen verpassten Railshooter-Chancen die eine oder andere Facette abgewinnen konnte, werde ich mit Gal Gun 2 nicht warm.

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Mechanisch unterscheidet sich Gal Gun 2 gar nicht so sehr von seinem Vorgänger. Doch das deutlich veränderte Story-Fundament macht hier aus dem vermeintlichen Helden einen Schmierlappen, der Highschool-Mädchen jagt. © 4P/Screenshot

Dabei sind die Voraussetzungen gar nicht schlecht: Basierend auf dem Konzept des Vorgängers ist man wieder einmal damit beschäftigt, mit seiner Pheromon-Knarre die auf einen zustürzenden Schulmädchen zu betören, bis sie jauchzend vor einem niedersinken und sich auflösen. Doch was in Gal Gun: Double Peace erzählerisch noch einigermaßen plausibel begründet und in eine durchaus ansprechende Geschichte rund ums Erwachsenwerden eingebettet war, ist hier reiner Selbstzweck. Denn nicht nur, dass man hier der einzige männliche Schüler der High School zu sein scheint. Auch die hanebüchene Ausgangslage, nach der die Mädchen und Lehrerinnen von Dämonen besessen sind, die man mit seiner endlosmunitionierten Knarre austreibt, ist extrem konstruiert und wirkt schrecklich bemüht.

Verschenkte Chancen

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Die mitteilungsbedürftigen Figuren sind passabel getroffen, driften aber sehr schnell in unnötige Klischees ab. © 4P/Screenshot

Dabei begegnet man sogar einigen interessanten Figuren wie z.B. dem Nachbarsmädchen, das  ihr Zimmer nur verlässt, wenn es nötig ist und die sich als Geek, Nerd und Spielefan sondergleichen präsentiert. Wenn sie sich darüber beschwert, dass die Hersteller sich zu sehr auf nichtssagende Multiplayer-Spiele konzentrieren, anstatt anständige Solo-Abenteuer zu kreieren, spricht sie mir aus der Seele. Andererseits hätte eine derartige Vernunft auch zu Inti Creates sprechen sollen. Denn der Großteil der mitteilungsbedürftigen Figuren, ist derart klischeehaft dargestellt, dass man selbst als Fan von Nippon-Spielen die Hände über dem Kopf zusammenschlägt. Und wenn man der Spielfigur schon eine AR-Brille überstülpt, mit deren Hilfe man die Dämonen sieht, frage ich mich, wieso man Gal Gun 2 nicht optional hinter der PSVR-Brille spielen kann.


  1. Todesglubsch hat geschrieben: 01.05.2018 21:23
    slayerwarp hat geschrieben: 01.05.2018 18:50
    Naja ich nehme mal nicht an, dass Körperkontakt inkludiert ist, oder?
    kA wie's in den Maidbars ist, aber im Hooters kannste zumindest für ein "Trinkgeld" ein Foto erhaschen. Aber ich bin da wohl eh der falsche Ansprechspartner. Ich seh auch nicht den Reiz in einer Stripbar. Überteuerte Getränke kaufen, nur damit man nackte Frauen beglotzen aber nicht anfassen kann? Naja.
    Das geht mir auch nicht ganz ein, da kann man sich gleich daheim einen Porno anschauen,
    oder so ein VR-Maid Spiel spielen, ich nehme mal an dass es sowas gibt.

  2. slayerwarp hat geschrieben: 01.05.2018 18:50
    Naja ich nehme mal nicht an, dass Körperkontakt inkludiert ist, oder?
    kA wie's in den Maidbars ist, aber im Hooters kannste zumindest für ein "Trinkgeld" ein Foto erhaschen. Aber ich bin da wohl eh der falsche Ansprechspartner. Ich seh auch nicht den Reiz in einer Stripbar. Überteuerte Getränke kaufen, nur damit man nackte Frauen beglotzen aber nicht anfassen kann? Naja.

  3. Todesglubsch hat geschrieben: 21.04.2018 14:21
    slayerwarp hat geschrieben: 21.04.2018 13:26
    Die stellen dir eh nur den Kaffee hin und verbeugen sich halt dabei, da sollts dann wohl egal sein. :D
    Aber die Leute zahlen doch für den Kaffee und die Behandlung als Herr und Meister doch extra?
    Die Menschen hierzulande gehen doch auch nicht in ein Hooters weil sie die Chicken Wings so toll finden?
    Naja ich nehme mal nicht an, dass Körperkontakt inkludiert ist, oder?

  4. sabienchen hat geschrieben: 20.04.2018 18:10 ..wenn gehört sich s auf der Switch getestet..
    Nuff said.. :Häschen:
    Hatte von Gal Gun nie was gehört, aber weil ich mich grundsätzlich für alle möglichen Spiele aus Japan interessiere, hat es mich mein Händler des Vertauens im Laden auf der Switch mal anzocken lassen.
    Da war ich ihm auch sehr dankbar, sonst wäre ich glatt versucht gewesen, das auf Verdacht zu kaufen.
    Ich war entsetzt, wie schlecht das Teil ist.
    Wenn das Gameplay halbwegs was taugen würde oder wenigstens die Darstellung Porno wäre, dann könnte ich das ganze Interesse drumherum ja fast noch verstehen.
    Aber so ist mir das ganze ein vollkommenes Rätsel.
    Da läuft ja am Samstag Vormittag schlimmeres auf KiKa...
    Da kommt mir eindeutig folgender Verdacht auf:
    just_Edu hat geschrieben: 20.04.2018 08:33 Ist es nicht viel mehr so, das die unütze Zensur eher den gegenteiligen Effekt hat? Wärde man das Spiel einfach durchwinken, würde es in der breiten Masse untergehen. So hingegen, weckt man Interesse aus Trotz. Es ist „verboten“ also will ich es haben..

  5. slayerwarp hat geschrieben: 21.04.2018 13:26
    Die stellen dir eh nur den Kaffee hin und verbeugen sich halt dabei, da sollts dann wohl egal sein. :D
    Aber die Leute zahlen doch für den Kaffee und die Behandlung als Herr und Meister doch extra?
    Die Menschen hierzulande gehen doch auch nicht in ein Hooters weil sie die Chicken Wings so toll finden?

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