Die Steuerung auf der Strecke gestaltet sich sowohl bei den Galopp- als auch bei den Hindernisrennen als überaus einfach. Mit nur wenigen Eingaben habt Ihr Euer Pferd vollkommen im Griff und müsst nur noch die Ausdauer und das Stehvermögen des Gauls im Auge behalten, um im Schluss-Spurt die Nase vorn zu haben.

Doch so umfangreich die Statistiken auch sind und so abwechslungsreich die Reitduelle anfangs auch sein mögen – sie können nicht verschleiern, dass sich das Spielprinzip auf Dauer nur noch wiederholt. Es kommen zwar im Laufe der Zeit immer bessere Pferde auf Euch zu und auch die Rennen werden härter, doch letzten Endes läuft das Spiel immer nach Schema F ab.

Daher eignet sich G1 Jockey trotz gut umgesetztem Zwei-Spieler-Splitscreen-Modus nur als Spielchen, das man mal zwischendurch spielen kann. Ein paar Rennen hier, ein paar Rennen da bieten nette, unkomplizierte Unterhaltung – aber dann bis zum nächsten Tag pausieren!
Dadurch bleibt das Spiel frischer als bei einer Marathon-Sitzung, die spätestens nach zwei Stunden öde wird.

Verlängerte Rückgrate

Wie bei allen Teilen der Serie ist die Präsentation an sich weitestgehend staubtrocken. Zwar wurden die statischen Bildschirme aus Teil 1 jetzt mit neuen Animationen im Hintergrund aufgewertet, doch ändert dies am Gesamtbild wenig.

Den größten Fortschritt spürt man auf der Rennstrecke: Die Umgebungstexturen sind gut ausgewählt und auch die Pferde bewegen sich mitsamt Reiter geschmeidig über die Bahn, so dass hier nahezu Ascot-Atmosphäre aufkommt.
Allerdings muss man trotz aller grafischen Vorzüge einen Fetisch für Hinterteile mitbringen.
Denn während der Rennen sieht man nichts als Euch entgegen gereckte Vier-Buchstaben der Jockeys, die von etwas weiter darunter liegenden verlängerten Pferderücken verschönt werden. Zugegeben: Rennstrecke und Zuschauer sind auch noch vorhanden, aber die nimmt man angesichts der Schinkenflut kaum noch wahr.

Dürre Soundmähre

Der Sound ist definitiv der schwächste Teil von G1 Jockey 3. Dudelmusik in den Menüs, einigermaßen passables Pferdegetrappel in den Rennen und das vollkommene Fehlen jeglicher Sprachausgabe sprechen nicht gerade für das Spiel. Schade eigentlich, denn mit entsprechender akustischer Untermalung wäre sicherlich mehr herausgesprungen.
Andererseits ist man so sehr mit sich und den Pferden beschäftigt, dass man die magere Soundkulisse fast schon nicht mehr wahrnimmt.

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