Fuel Overdose(Rennspiel) von Credit: I-Friqiya /
Die Rennen der Zukunft

[GUI_PLAYER(ID=96247,width=400,text=Der Debüt-Trailer vermittelt schon einen guten Eindruck davon, was bei Fuel Overdose so alles schief läuft.,align=left)]Das Grundprinzip erinnert an die Klassiker: Aus einer leichten Iso-Ansicht inklusive dynamisch schwenkender und zoomender Kamera jage ich mit den kleinen Automodellen über die Pisten, die vom fiktiven Sportwagen über Pick-Ups bis hin zu mächtigen Trucks reichen. Doch mit Fahrkünsten alleine ist es nicht getan, denn in der zerstörten Endzeit-Welt von Fuel Overdose regieren die Waffen. Entsprechend ist jedes Fahrzeug mit einem MG, zielsuchenden Raketen und Minen ausgestattet, wobei man jederzeit zwischen den drei Systemen wechseln kann. Dauerfeuer-Naturen sollten sich aber zähmen, denn die Munition ist begrenzt und kann erst nach den Rennen gegen Geld aufgestockt werden. Zusätzlich lässt sich die hart verdiente Kohle in den Waffenausbau oder Fahrzeug-Upgrades wie bessere Reifen investieren. Auf der Strecke sollte man  auch die Augen nach Bomben offen halten, die an vereinzelten Abschnitten positioniert werden und sich per Fernzünder auslösen lassen, sobald sie von einem Cursor markiert werden.

Und schon hat es wieder gekracht!
Doppelter Schock: Zum einen der Angriff, zum anderen die Präsentation. © 4P/Screenshot

Neben den Waffen verfügen die Boliden über einen Greifhaken: Mit ihm schnappt man sich nicht nur voraus fahrende Wagen und zieht sich im wahrsten Sinne des Wortes an ihnen vorbei. Man kann die Verbindung auch dazu nutzen, dem Gegner im Schlepptau einen fiesen Stromschlag zu verpassen, indem man eine Taste gedrückt hält, während die beiden Fahrzeuge miteinander verbunden sind. Aber Vorsicht: Mit dem richtigen Timing kann der Angriff gekontert werden. In manchen Kurven darf man sogar den Fliehkräften ein Schnippchen schlagen, indem man sich in die dort aufgestellten Pfosten einhakt und mit Schwung durch die Kehre hindurch schleudert.

Um sich Angriffen zu erwehren, aktiviert man eine Schildfunktion, die das Fahrzeug gegen sämtlichen Beschuss abschirmt. Das Problem dabei: Die dafür nötige Energie wird von der Berserker-Anzeige abgezwackt, die sich nach eingesteckten Treffern füllt. Das heißt im Klartext, dass man also erst Treffer einstecken muss, um sich anschließend vor ihnen schützen zu können. Ziemlich sinnfrei, oder? Allerdings lässt sich die gesammelte Berserker-Kraft auch offensiver entladen, denn genau wie bei einem Beat’em Up verfügt jeder der zwölf Charaktere über individuelle Kräfte und Superangriffe, die sich mit bestimmten Richtungsfolgen am rechten Analogstick auslösen lassen.       

(Zu) viel zu tun

Das Ziel ist anvisiert...
Das Ziel ist anvisiert… © 4P/Screenshot

Fassen wir kurz zusammen: Ich soll also fahren, dabei Waffen bedienen und wechseln, meinen Greifhaken in Gegner bohren und mich durch Kurven schleudern, meine Berserker-Energie und Munition im Auge behalten sowie mit speziellen Kombinationen Super-Angriffe vom Stapel lassen? Darf es vielleicht noch etwas mehr sein? Stimmt, es gibt ja auch noch die Bomben, die ich fernzünden kann. Zudem gibt es eine Race-Danger-Wette, bei der man mit etwas Glück die Erlaubnis einen verheerenden Angriff bekommt, der nicht nur einen Teil der Strecke, sondern alle anderen Fahrer in Mitleidenschaft zieht. Meine Güte, was haben sich die Entwickler nur dabei gedacht, die Spielmechanik so dermaßen zu überladen? Hier wäre weniger eindeutig mehr gewesen und so endet alles dort, wo ich es schon nach dem Tutorial vermutet habe: im totalen Chaos!   

Ständig wird man beschossen, beharkt, in die Zange genommen, abgedrängt oder in Explosionen verwickelt. Schon kleinste Berührungen mit anderen Fahrzeugen können einen völlig aus der Bahn werfen, weil die Boliden scheinbar federleicht sind. Gefühlt alle paar Sekunden wird man um 180 Grad gedreht oder in eine Massenkarambolage verwickelt. Aufgrund der schwammigen Steuerung fällt es entsprechend schwer, Hindernissen auszuweichen oder die Karre ordentlich auf dem Strecke zu halten. Der KI fehlt es zudem offensichtlich an virtuellem Hirnschmalz: So kann man immer wieder beobachten, wie sie in Kurven schnurstracks geradeaus weiterfährt oder dusselig gegen eine Wand brettert. Einmal kam mir sogar ein Geisterfahrer entgegen! Das „getarnte Gummiband“ gibt mir dann den Rest: Liege ich hinten, bauen die anderen Fahrer einfach so viel Mist, dass ich flugs wieder nach vorne komme. Doch kaum bin ich an der Spitze, heizen sie mir als Führendem richtig ein und lassen sich nicht mehr abhängen. Selbst in den Anfänger-Wettbewerben ist es frustrierend, was die KI da abzieht.

  1. Ich muss ja gestehen, dass mir der Titel durchaus Spaß gemacht hat. Dass die Spielmechanik recht anspruchsvoll ist und die zahlreichen Möglichkeiten recht überladen wirken ist richtig. Aber zumindest mir hat es Spaß gemacht, mich da ein bisschen reinzufuchsen.

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