Was sich hier so kompliziert anhört, stellt sich auch im Spiel anfänglich als kleiner Stolperstein dar, doch hat man das ungewöhnliche Prinzip erst einmal verinnerlicht, was trotz aller Vorbehalte nicht lang dauern dürfte, beginnt Frequency seine Faszination auszuspielen und richtig Spaß zu machen.
Demnach ist jeder gut damit bedient, sich das ausgezeichnete Tutorial anzuschauen, das einen in die Feinheiten von Frequency einführt.
Natürlich darf man auch nicht unbegrenzt Fehler machen: Ein kleiner Gesundheitsbalken nimmt ab, wenn man seinen Einsatz grandios daneben setzt. Andererseits kann man seine “Hit-Points” auch wieder auffüllen, indem man Ketten aus gelungenen Takten zusammen fügt.
Mach´s doch selber
Hat man erst einmal die gesamte Songpalette des “Normal-Levels” abgearbeitet, ist das Spiel noch lange nicht vorbei. Es warten drei Schwierigkeitsgrade auf Euch, von denen der höchste wirklich nur eingefleischten Rhythmus-Virtuosen zu empfehlen ist.
Völlig neu für ein Rhythmus-Spiel ist jedoch die Möglichkeit, eigene Remixe zu erstellen.
Hier ist die “Spur-Röhre” vollkommen unbefleckt und Ihr könnt in jeder Spur per einfachem Knopfdruck Eure eigenen Rhythmen -sprich Einsatzpunkte- setzen.
Seid Ihr mit den Taktpunkten für jede Spur zufrieden -natürlich lassen sich Takte auch wieder löschen und abändern- geht es in den nächsten Songabschnitt, bis nach und nach der ganze Song unter Eurer Führung neu entstanden ist – klasse!
Und wer die ultimative Herausforderung sucht, probiert, sein eigenes Remix nachzuspielen.
Multiplayer-DJ
Fans von Mehrspieler-Festen werden auch bedient. Sowohl Remix als auch der normale Spielmodus lassen sich per Splitscreen bewältigen. Vor allem die Remixe erweisen sich dabei als absoluter Fun-Garant, auch wenn erst einmal kleine Diskussionen erledigt werden müssen, wer sich nun um was kümmert.
Fast wie Tron
Auf den ersten Blick erinnern die zahlreichen Hintergründe der Levels stark an den Musik-Shooter Rez, doch noch stärker als bei Segas außergewöhnlichem Spielerlebnis werden die Vektor-Spuren von ausgefüllten High-Tech-Polygonen umrahmt, die wie Weiland Tron auf einem Pastell-Trip aussehen.
Dabei ist es den Entwicklern gelungen, die Hintergründe zwar interessant zu gestalten, ohne jedoch vom eigentlichen Spiel abzulenken.
Unter dem Strich eine adäquate grafische Unterstützung für ein Sound-Produkt, jedoch ohne dabei in Gefahr zu geraten, die PS2 irgendwann ans grafische Limit zu drücken.
Giganto-Sound
Während die Grafik bei Frequency nur als schmückendes Beiwerk zu betrachten ist, verdient der Sound ein besonderes Lob. Nicht nur, dass die mehr als 25 Songs hervorragend gesamplet wurden, auch die Tatsache, dass Ihr aktiv den hochklassigen Sound verändern könnt, ist außerordentlich gut umgesetzt worden.
Ein kurzes Wort zur Musikauswahl: Fans von elektronischer Musik werden ihre helle Freude haben, denn es stehen unter anderem Songs aus den Bereichen House, Industrial Rock oder auch Drum´n´Bass zur Verfügung.
Und selbst Spieler, die sonst nicht so viel mit synthetesierter Musik anfangen können, werden sich durch die abwechslungsreichen Melodien nicht auf den Schlips getreten fühlen.