Wankende Giganten

Jawoll, das Monstrum wankt! Das sieht doch nach einem guten Start aus: Kaum ist der feindliche Mech um die Ecke gebogen, habe ich auch schon meine futuristische Harpune (Dorn genannt) an seinem Rumpf befestigt und hämmere nun wild aufs Knöpfchen, um ihn zu Fall zu bringen. Nach ein paar Sekunden kracht der Koloss auf die Seite und meine KI-Kollegen decken ihn sofort mit Hieben und Schüssen ein. Auch ich feuere mit einer fetten Panzerfaust auf das organisch-mechanische Wesen, dessen cooles Design ein wenig an die dreibeinigen Herrscher aus der gleichnamigen BBC-Serie erinnern. Der Schuss hat gesessen und trennt mit einer hübschen Explosion seinen Raketenwerfer ab. Der Mech rappelt sich zwar noch einmal auf und stampft mir erstaunlich schnell hinterher, doch auch hier hilft der „Dorn“: Ich schieße auf den Rand einer hohen Mauer empor und springe über sie in Sicherheit. Mit Hilfe des praktischen Gadgets kann ich blitzschnell auf nahe Felsen oder Anhöhen flüchten – ähnlich wie in Just Cause. Elegante Schwünge wie in Bionic Commando sind leider nicht drin, der Dorn erweist sich aber trotzdem als vielseitig.

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Kraftprotz oder Kompensation? Die Waffen fallen teils erstaunlich groß aus. © 4P/Screenshot

Als meine Mitstreiter den Riesen kurz betäubt haben, peile ich ihn ein weiteres Mal an und bereite dem Kampf ein Ende. Ein paar Schläge und der fette Metallkrieger ist Geschichte – und lässt einige nützliche Ressourcen für meine Waffenschmiede fallen. Zum Schluss laufe ich noch zu einer in den Giganten eingebauten Plexiglaskapsel  und schnappe mir den zitternden entführten Bürger. In vielen Missionen müssen diese privilegierten Gesellschaftsmitglieder gerettet und zur Evakuierungs-Station gebracht werden.

Bürokratie-Wahn

Die ausdauernden Kämpfe gegen die Mechs verfeindeter Gruppen sind das Highlight in Freedom Wars. Selbst wenn ich sie nur mir KI-Mitstreitern „fälle“, habe ich das Gefühl, bei einer Großwildjagd dabei zu sein. Das ist natürlich gewollt: Das Spiel soll schließlich alte Monster-Hunter-Fans anlocken. Die Steuerung geht hier in der Hitze des Gefechts allerdings deutlich einfacher von der Hand und lässt sich mit einigen alternativen Sets ändern.

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Auf ihn mit Gebrüll! © 4P/Screenshot

Die Geschichte versetzt mich in die bürokratisierte Gesellschaft des Jahres 102014: Da die Ressourcen knapp geworden sind, wird mittlerweile auch das menschliche Leben nur noch als Rohstoff angesehen. Jeder noch so kleine Aspekt des Alltags ist bis ins feinste reglementiert – zumindest für Häftlinge wie mich. Zu Beginn des Spiels darf ich nicht einmal im Liegen schlafen oder zu „exzessiv‘“ in meiner Zelle herumspazieren, weil ich dazu noch keine Berechtigung freigeschaltet habe. Als Startpunkt der Geschichte muss wieder einmal das ausgelutschte Thema der Amnesie herhalten. Da mein Alter Ego sein Gedächtnis verloren hat wird ihm der Status als Bürger aberkannt und er muss fortan als Leibeigener des örtlichen „Panoptikum“-Konzerns im Kampf dienen.

 

  1. OMG, Ich bin vielleicht Fallobst :lol: Hab grad entdeckt, dass ich dir hier im Forum eine Nachricht schreiben kann und das auch getan :D Da stehen meine Daten drin. LG

  2. Kann dich gut nachvollziehen. Problematisch ist es leider, wenn dem Tester das Spiel nicht so sehr gefällt. Dann kann er es schlecht höher bewerten. Die Wertungen spielen aber leider bei vielen eine wichtige Rolle was Kaufentscheidungen angeht. Mir ist persönlich der Inhalt des Textes wichtiger. Dieser muss gut auf die einzelnen Punkte eingehen und dann lese ich idr raus ob die erwähnten Negativpunkte für mich schlimm sind oder gut.
    Aber dieser Test hat alles nur oberflächlich und teils gar nicht behandelt.
    Falls aber jemand Lust hat, kann man sich auch gerne zu einer Spielesession treffen :)

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