Das Phänomen

Der Football Manager ist ein Phänomen. Treue Spieler, die Jahr für Jahr hunderte Stunden investieren, obwohl die Spielstände nicht übertragen werden können, sind keine Seltenheit. Zudem darf nicht vergessen werden, dass die Umsetzung vor allem in der Frühphase der Serie meist an eine nur leicht aufgehübschte Tabellenkalkulation erinnerte und daher zusätzlich Geduld und Frustresistenz erforderte. Doch es waren die inneren Werte und vor allem die Umsetzung dieser Werte innerhalb der Match-Darstellung, die einen Stunde um Stunde, Woche um Woche und Monat für Monat beschäftigen konnte. Zusammen mit dem Kopfkino, das mit seinem „Was wäre wenn“ ohnehin zu jedem Fußballfan gehört wie die Antipathie gegenüber rivalisierenden Clubs sowie dem ebenfalls fest in Fans verankerten Bewusstein, es besser als der Trainer machen zu können, liefert der Football Manager jahrein, jahraus eine fast perfekte Basis für spannende sowie emotionale Unterhaltung.

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Nächstes Jahr wird der in den letzten Jahren nur als Import erhältliche Football Manager hochoffiziell in Deutschland veröffentlicht – hoffentlich auch mit einer Voll-Lokalisierung. © 4P/Screenshot

Im Gegensatz zur langjährigen Konkurrenz aus deutschen Landen muss man sich allerdings nicht um die Finanzen kümmern, sondern ist bei Transfers oder den Verhandlungen hinsichtlich Spielergehältern auf die Budgetvorgaben des Vorstands angewiesen. So kann man sich auf seine Kernkompetenz als Trainer bzw. Teamchef konzentrieren – also das, was man im Mutterland des Fußballs als „Manager“ bezeichnet. Und damit hat und hatte man ohnehin schon genug zu tun. Man muss über das Training versuchen, technische oder spielerische Defizite aufarbeiten. Man sollte tunlichst die Berichte des umfangreichen und hinsichtlich der Autonomie stark skalierbaren Trainer-Teams lesen, um sich und sein Team auf den Gegner abzustimmen. Man muss an der Kaderzusammenstellung arbeiten, Interviews abhalten, seine Mannschaft über Ansprachen vor, während und nach dem Spiel mental auf den richtigen Pfad bringen und vieles mehr. Diese Kernmechaniken werden von Sports Interactive Jahr für Jahr verfeinert, können einem aber auch von der meist ganz ordentlich arbeitenden KI abgenommen werden.

Evolution statt Neubeginn

Da alle Elemente vom Transfermarkt oder dem Scouting bis hin zur Trainingsabstimmung, der Mannschaftsaufstellung oder der Weiterentwicklung des Nachwuchses mitunter umfangreich miteinander verzahnt sind, verfolgt Sports Interactive eine Politik der kleinen Schritte. Revolutionäre Umwälzungen in der Mechanik sucht man zumeist vergebens. Stattdessen findet man jährlich und damit auch in dieser Ausgabe zahlreiche Schrauben, an denen gedreht wurde, um das Erlebnis für den Spieler noch realitätsnaher zu gestalten. Dazu kommen Optimierungen im Bereich der Matchdarstellung sowie die Versuche, die Benutzerführung übersichtlicher zu gestalten und mit kürzeren Klickwegen auszustatten. Gleichzeitig bedeutet dies, dass Veteranen auch in einigen Bereichen auf Elemente stoßen, die offensichtlich auf der Prio-Liste relativ weit unten stehen, aber dennoch langsam angefasst werden dürften. Für mich gehört dazu vor allem das „Dialogsystem“, also die Gesprächsauswahl bei Interviews mit der Presse, die Gespräche mit Spielern sowie die Mannschafts- bzw. Einzelansprachen im Rahmen der

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Die Team-Dynamik als neues Element wirkt sich auf zahlreiche weitere entscheidende Inhalte aus. © 4P/Screenshot

Match-Phase. Vieles wirkt hier mittlerweile etwas statisch und mit der Erfahrung der Vorjahre lassen sich einige Gespräche ungewöhnlich gut kontrollieren. Überraschungen werden damit nur Neueinsteigern oder Seltenspielern geboten. Und auch die werden eher früher als später an die Grenzen dieses Systems stoßen, das dringend eine frische Dynamik braucht.

Vor allem auch angesichts der Ergänzung der Mechanik um ein komplett neues „Mannschaftsgefüge“-System, mit dem man so dicht dran an den aktuellen Geschehnissen in den großen und kleinen Ligen ist wie schon lange nicht mehr. Wie häufig musste man in den letzten Jahren die Fragen „Spielt die Mannschaft noch für den Trainer?“ oder „Dringt der Trainer noch zur Mannschaft durch?“ hören. Und schaut man sich an, welche Macht einige Star-Spieler samt der mit ihnen verbündeten Mannschaftskameraden hinter den Kulissen haben, ist das Ergebnis sehr gelungen. Das derzeit beste und aktuellste Beispiel in der Realität dürfte die Demission von Carlo Ancelotti beim FC Bayern sein, der augenscheinlich nicht nur das Präsidium, sondern auch große Teile der Mannschaft vor seiner Entlassung gegen sich aufgebracht hatte.


  1. johndoe-freename-1358085 hat geschrieben: 13.12.2017 16:39 Ich zu doof das zu blicken, aber wie könnt ihr das Spiel denn mit einem deutschen Steam Account überhaupt spielen?!
    Bei mir gibt es das Spiel nichtmal im Shop.
    Gibt es noch andere Möglichkeiten das Spiel zu Downloaden?
    Über Keyseller kannst du dir den Key kaufen und dann ganz normal per Steam aktivieren. Man kann das Spiel nur offiziell nicht in Deutschland kaufen, spielen kann man es hier aber ganz ohne Probleme.
    Über CDKeys.com habe ich z.B. die letzten drei Versionen gekauft.

  2. Danke für die Hilfe.
    Ja, dass Spiel kann man nur über einen Seller kaufen oder aber auch direkt auf Steam mit einem VPN.
    Die Key Seller sind aber günstiger.
    Teilweise gibt es russische Keys für 25€ oder weniger.

  3. johndoe-freename-1358085 hat geschrieben: 13.12.2017 16:39 Ich zu doof das zu blicken, aber wie könnt ihr das Spiel denn mit einem deutschen Steam Account überhaupt spielen?!
    Bei mir gibt es das Spiel nichtmal im Shop.
    Gibt es noch andere Möglichkeiten das Spiel zu Downloaden?
    Ja, einfach bei einem key-seller ein key für Steam kaufen und bei Steam aktivieren.

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