Final Fantasy Anniversary Edition(Rollenspiel) von Koch Media Credit: Square Enix / Koch Media

Kenne ich schon.

Final Fantasy 1 und 2: Die Anfänge, die Wurzeln, die Trendsetter. 21 bzw. 20 Jahre alt. Und mittlerweile auf so ziemlich jeder Plattform zu finden, die etwas mit Einsen und Nullen anfangen kann. Zuletzt (2004, um präzise zu sein) gab’s beide Games als handliches Paket namens »Dawn of Souls« für den GBA: Grafisch generalüberholt, spielerisch feingeschliffen, ins Deutsche übersetzt und insgesamt erweitert war das Doppelpack ideal, um in die Final Fantasy-Materie reinzuschnuppern.

Technisch wurden die beiden Spiele dezent generalüberholt: Alles wurde hochauflösend neu gepinselt, der Stil aber beibehalten. Das Ergebnis sieht modern, aber gleichzeitig auch veraltet aus.

Das lässt sich über die Anniversary Edition nur bedingt sagen: Das Problem geht schon damit los, dass ihr für beide Spiele separat berappen müsst. Statt beide auf eine UMD zu packen, entschied man sich bei Square-Enix für den Raubritterweg – nicht nett. Ganz besonders angesichts der Tatsache, dass die technischen Verbesserungen für beide identisch sind. Die aus der Vogelperspektive gezeigte 2D-Grafik präsentiert sich in einem runderneuerten Hi-Res-Gewand: Figuren und Hintergründe sind knackescharf und schön bunt, bleiben aber dem Original treu – das bedeutet, dass alle Animationen aus zwei Phasen bestehen und dass sich Gegner überhaupt nicht bewegen. Schöne Effekte vor und während der Kämpfe sorgen für etwas Augenfreude, vorbeiziehende Wolken werfen Schatten auf die Oberwelt, alles ist optimal an den 16:9-Bildschirm der PSP angepasst, gut gemachte Renderfilme stimmen auf die Spiele ein – die kennt man allerdings schon von der PlayStation-Compilation »Final Fantasy Origins«.

Ja, das auch.

Tatsächlich ist die Grafik im Wesentlichen die einzige Neuerung der Spiele. Okay, es gibt noch eine kurzlebige Galerie, einen neuen Dungeon (FF1) sowie eine frische Sidequest (FF2), beides nur für erfahrene Spieler sinnvoll, sowie eine generelle Senkung des Schwierigkeitsgrades, was die einst sehr schweren Abenteuer auch Einsteigern nahe bringt. Alle anderen Verbesserungen kennt man bereits aus den früheren Remakes: Ein Problem des frühen FF war, dass die Kämpfer auf das Ziel fixiert blieben, das zu Rundenbeginn anvisiert war.

Final Fantasy 2 bietet zwar eine etwas gehaltvollere Story, aber dafür auch ein fragwürdiges Levelsystem.
Wurde das eliminiert, bevor der entsprechende Kämpfer am Zug war, schlug er ins Leere – sehr lästig. Mittlerweile wird automatisch der nächstbeste Gegner angewählt, so auch auf der PSP. Die Monsterfibel, die einige Infos über bislang getroffene Feinde enthält, ist ein interessantes Nachschlagewerk, die Quicksave-Funktion ist sehr praktisch – neuerdings dürft ihr auch innerhalb von Dungeons speichern, nicht nur in Städten und auf der Oberwelt. Und nicht zuletzt ist der neu eingespielte Soundtrack ein angenehmer Ohrenschmeichler.

Wie gesagt – kennt man alles schon. Freunde der germanischen Zunge werden allerdings das eine oder andere Fragezeichen über ihrem Kopf kreiseln sehen, denn die deutsche Übersetzung der GBA-Fassung gehört mysteriöserweise der Vergangenheit an; die PSP-Abenteuer finden entweder Englisch oder Japanisch statt. Und natürlich sollte man keine Komfortfunktionen moderner RPGs erwarten: So gibt es nach wie vor kein Questlog; wird eine längere Spielpause eingelegt, ist es hinterher kaum noch möglich nachzuvollziehen, was man gerade wo tut. Auf der anderen Seite ist gerade dies dem Oldschool-Erlebnis dienlich, schließlich könnt ihr wie in den guten alten Pixeltagen selbst nebenher mitschreiben. Wenn ihr das tut, wird die Kladde schnell voll: Beide Games bieten mit etwa 20-30 Stunden Spieldauer bemerkenswert viel fürs Geld, wobei der größte Teil dieser Zeit mit Zufallskämpfen verbracht wird: Ihr könnt kaum zehn Spielmeter zurücklegen, ohne dass ihr in ein Scharmützel geratet – ziemlich nervend!

Teamkiller? Nein, ich levele!

Erzählerisch und spielerisch sind beide natürlich ein klarer Fall für Puristen: Während die Geschichte des ersten Teils mit »Vier Helden suchen vier Kristalle, um die Welt zu retten« zusammengefasst werden kann, bietet Nummer zwei etwas mehr Gehalt sowie profiliertere Figuren. Dafür leidet dieser Teil an einem zwar auf dem Papier innovativen, aber in der Praxis etwas bizarren Levelsystem, das darauf basiert, dass jeder kassierte Schaden der Erfahrung zugute kommt. Prinzipiell eine prima Sache, die jedoch darin endete, dass man, um sinnvoll aufzuleveln, ständig seine eigene Truppe angreifen musste. Das ist auf der PSP aufgrund des etwas runtergekurbelten Schwierigkeitsgrades nicht mehr ganz so zwingend nötig, völlig unvermeidlich ist es aber immer noch nicht.

    

  1. es sollte doch ne neuauflage sein also sollte vllt schonmal die grafik aufgehübscht werden
    das gamplay könnte man auch verbesser
    aber am besten ist du guckst dir das mal bei ff3 für den ds an das is ne neuauflage ^^

  2. Also einer Quasi-Neuauflage eines alten Klassikers vorzuwerfen, dass das Gameplay veraltet und die Grafik nicht mehr die neuste ist.. naja.. nicht unbedingt sinnvoll..
    Vielleicht sollte der Test nochmal durchdacht werden, bevor man ihn veröffentlicht.

  3. Luri77 hat geschrieben:
    Kuttentroll hat geschrieben:in der selben Grafik wie die PSP Version
    Das stimmt so nich, die GBA Version basiert auf der Wonderswan Color/PSX Version, die PSP Version is da noch nen Ticken besser.
    Der Ticken macht aber auch nicht viel aus. ;)
    Ich würde ja direkt dazu raten, den GBA zu sparen und gleich nen DS dazu zu kaufen. Damit funzen die GBA Spiele schließlich auch und man hat gleich noch das tolle Final Fantasy 3 Remake in bester Grafik, ebenso wie 2 der besten Castlevania RPG Episoden und einige andere Perlen wie Heroes of Mana.
    Und die GBA Titel sind auch durchaus interessant. Das FF6 Remake bekam ja auch paar Extras spendiert.

  4. das spiel is bestimmt gut nur wieso ENGLISH!! WIESO,WIESO.WIESO!?
    ist es den würklich so schwer ein paar englische oder japanische texte auf deutsch zu übersetzen?!

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