Während die Final-Fantasy-Saga auf der PS2 zumindest in Japan demnächst bereits in die elfte Runde geht, fiebern die Fans hierzulande noch immer dem zehnten Teil entgegen. Die meisten davon haben sicher auch die vorangegangenen PSone-Episoden VII bis IX gespielt. An die ersten sechs Folgen können sich aber wohl nur die wenigsten erinnern, zumal diese bei uns nie offiziell veröffentlicht wurden. Mit dem PSone-Remake von Final Fantasy VI können nun aber selbst Serien-Neulinge in die Vergangenheit reisen und einen originalgetreuen Rollenspiel-Klassiker erleben. Ob dieser auch heute noch überzeugt, erfahrt Ihr in unserem Kurztest…

Außen pfui, innen hui

Mag Final Fantasy VI auf den ersten Blick abstoßend wirken, so verbirgt sich hinter der pixeligen Bitmap-Kulisse doch ein zeitloser Rollenspiel-Klassiker mit liebevoll ausgearbeiteten Charakteren, einer fesselnden Story und jeder Menge motivierender Gameplay-Features. Wer die Serie kennt, wird sich trotz fehlender Lokalisierung schnell zurecht finden und unkomplizierten Spielspaß in Reinkultur erleben. Da verzeiht man auch, dass manche Gegner für verwöhnte Augen eher wie Grafikfehler aussehen und man bei einigen Sound-FX meint, die Stereoanlage würde gerade ihren Geist aufgeben.

Alles, was ein Rollenspiel braucht

Auf serientypische Elemente wie zahlreiche Zufallsbegegnungen, das mit einer Echtzeitkomponente versehene Kampfsystem oder die beliebten Aufrufzauber müssen Fans ebenso wenig verzichten wie auf abwechslungsreiche Minispiele, individuelle Charakter-Fertigkeiten oder die mittlerweile zum Markenzeichen der Serie gewordenen Chocobos. Doch auch sonst bietet Final Fantasy VI alles was ein Rollenspiel braucht: eine facettenreiche Handlung, modrige Dungeons, zahlreiche Kämpfe, auflockernde Stadtbesuche sowie das Aufleveln und Organisieren von sympathischen Charakteren in einer schlagkräftigen Party, die sich im Kampf sogar ganz oder teilweise von einem zweiten Mitspieler steuern lässt.

Exklusive Extras

Gegenüber dem 16Bit-Original wurden auch noch einige Extra-Features wie gerenderte Intro- und Endsequenzen sowie ein spezielles Bonusmenü mit exklusiven Artworks, Storyboards und Spielinfos wie einem umfassenden Monster-Lexikon implementiert. Ansonsten wurde der Titel originalgetreu umgesetzt – auch wenn die häufigen und langen Ladezeiten den Spielfluss deutlich hemmen und dicke PAL-Balken einen Großteil des Bildschirms schwarz färben. An eine 60Hz-Option hat man leider nicht gedacht, dafür aber an eine zusätzliche PS2-DVD mit zwei spielbaren Abschnitten aus Final Fantasy X.