FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010(Sport) von Electronic Arts Credit: EA Sports / Electronic Arts
Der Blick zurück

Es gab einmal eine Zeit, in der Konamis Pro Evolution Soccer der Konkurrenz aus dem Hause EA deutlich überlegen war. Die Gründe dafür werden einem sofort wieder bewusst, wenn man auf der PSP die Weltmeisterschaft in Südafrika in Angriff nimmt: Auch wenn der Verpackungstext eine komplett neue Schussmechanik verspricht, scheint sich in diesem Bereich seit FIFA 06 nicht besonders viel getan zu haben, denn die Bälle fühlen sich immer noch viel zu leicht an und donnern wie an einer Schnur gezogen in Richtung Tor. Zudem lässt sich das Leder nach Standards wie Ecken oder nach Flanken in den Strafraum oft viel zu leicht mit einem Volley oder Fallrückzieher im gegnerischen Kasten versenken. Dazu trägt auch die Vereinfachung bei, mit deren Hilfe man die Flugbahn anhand eines Schaubildes verändern kann. Generell geben die Keeper oft keine

Die Spielmechnik, Kommentare und Präsentation erinnern oft an frühere Auftritte der PSP-Kicker. 

überzeugende Vorstellung und lassen zu viele Bälle durchgehen. Dass es auch auf der PSP besser geht, beweist Konami immer wieder mit den PES-Umsetzungen, die sich nicht nur sehr viel authentischer anfühlen, sondern auch mehr Abwechslung auf dem Platz zu bieten haben.

Auf Arcade getrimmt?

Bei EA scheint man sich dagegen von Simulationsansprüchen endgültig verabschieden zu wollen: Anstatt wie gewohnt auf Schnell-Taktiken zuzugreifen, muss hier zunächst beim Spiel in der gegnerischen Hälfte ein Momentum aufgebaut werden, indem man den Ball hält, sichere Pässe spielt und eine gute Figur auf dem Platz macht. Erst wenn die Anzeige gefüllt ist, hat man die Wahl zwischen einem Offensiv-, Defensiv-, Torwart- oder Allgemein-Boost, der die Fähigkeiten der Kicker kurzzeitig verbessert. Wählt man z.B. den Offensiv-Boost, laufen die Spieler spürbar schneller über das Feld und lassen die Verteidiger alt aussehen. Mit Realismus hat das selbstverständlich recht wenig zu tun – viel mehr erinnert das fragwürdige System an einen klassischen Arcade-Kick. Während man in der Offensive die Verbesserung deutlich spürt, scheint der Defensiv-Boost dagegen nicht so richtig zu wirken. Schlimmer noch: Selbst gegen normale Gegner (ohne Boost) scheint sich die Verteidigung im Boost-Zustand sogar deutlich schwerer zu tun, die Angreifer im Zaum zu halten. Da stellt sich einmal mehr die Frage nach dem Sinn und Zweck eines solchen Systems…

Fifa light

Inhaltlich bekommt man wie auf den Konsolen ein abgespecktes FIFA, bei dem die Qualifikation zur WM sowie das anschließende Turnier im Mittelpunkt steht. In der Geschichte der Qualifikation spielt man außerdem diverse Szenarien auf allen Kontinenten der Welt nach, bei denen bestimmte Ziele erfüllt werden müssen. Dabei gilt es z.B. innerhalb von zehn (Spiel-)Minuten die Partie zu drehen und den knappen Rückstand in einen Sieg zu verwandeln. Als Belohnung winken Punkte, mit denen neue Herausforderungen freigeschaltet

Schafft Weltmeister Italien 2010 die Titelverteidigung?

werden. Mit “Mannschaftskapitän” steht zudem auch ein kleiner Karrieremodus zur Auswahl, bei dem man die Kontrolle über einen Spieler und dessen Entwicklung übernimmt. Dabei kann man entweder auf lizenzierte Kicker zurückgreifen oder sich im Editor einen eigenen Fußball-Profi erstellen. Die Möglichkeiten sind hier aber relativ begrenzt, was angesichts der detailarmen Polygonfiguren aber auch kein Wunder ist. Stillstand statt Fortschritt – so lässt sich die Präsentation treffend zusammenfassen: Sowohl die Animationen als auch einen Großteil der manchmal unpassenden Kommentare wurden 1:1 aus den Vorgängern übernommen. Schwappte auf PS3 und 360 die Stadion-Atmosphäre mit ihren vielen Fangesängen und frenetischem Jubel noch überzeugend aus den Lautsprechern, dümpelt sie hier nur belanglos vor sich hin. Selbst bei Toren scheint sich die Begeisterung der Fans in Grenzen zu halten. Zudem strapazieren die Vuvuzelas mit ihrem statischen Brummen die Gehörgänge – zum Glück lassen sie sich aber sowohl auf Wii als auch auf der PSP in den Audiooptionen abstellen. Im Mehrspielerbereich fährt EA das bekannte Programm der letzten Jahre auf: Neben Adhoc-Matches besteht auch die Möglichkeit, sich online über den Infrastrukturmodus zu duellieren, wobei es hier immer wieder zu Verbindungsschwierigkeiten kommt. Zudem scheint das Spiel über die Internetleitung mit einer niedrigeren Geschwindigkeit, leichten Verzögerungen sowie grober dargestellten Modellen zu laufen.
   

  1. "nervige Vuvuzelas (abschaltbar) "
    Schade das das nicht auch in echt geht^^
    Was wirklich schade ist das PES nicht mal endlich orginal Lizenzen bekommt, die PES reihe ist fifa schon lange vorraus...

  2. mich würde mal interessieren, warum du die vuvuzelas als negativpunkt aufgeschrieben hast, di würden doch eigentlich atmosphäre bedeuten, oder nerven die noch mehr als in echt? :D

  3. testet doch die fifa spiele garnicht mehr, is doch eh immer der gleiche mist. is immer unkomplizierter familienspaß, fußball in fast reinster arcade action, damit jeder depp auch mal gewinnen kann. dazu immer die durchschaubarkeit und repdroduzierbarkeit von toren ...
    auf 360 und ps3 ist es eine oberflächliche alternative zu pes, auf allem andern und speziell auf dem pc hat es nicht den hauch einer chance gegen pes, durch die patches der community.
    fifa wie immer viel schein und wenig sein und das fazit steht seit jahren so eingemeißelt. all das was an fifa mal besser geworden ist, wurde bei pes abgeguckt.

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