Die Premiere der Karriere

Endlich bekommt der Fußball abseits des Platzes frische Impulse. Seit Jahren wirkte die Karriere „Werde zur Legende“ wie ein schlechter Scherz im Vergleich zu dem, was Visual Concepts und 2K Sports mit ihrem filmischen Drehbuch in NBA 2K inszenierten. Jetzt kann man in „The Journey“ erleben, wie das junge Talent Alex Hunter zusammen mit seinem Freund Gareth den Weg von der U11 zum Profi und Topstar meistert. Nicht wie bisher in steriler Umgebung, sondern eingebettet in eine persönliche Geschichte mit kleinen Entscheidungen.

[GUI_STATICIMAGE(setid=80857,id=92534231)]
Die neue Karriere “The Journey” lässt euch in die Rolle des potenziellen Stars Alex Hunter schlüpfen. © 4P/Screenshot

Schade ist zwar, dass man keinen eigenen Profi erstellen kann und dass die Karriere über etwa acht Kapitel letztlich linear abläuft, aber ich bin von der Regie positiv überrascht: Die Schauspieler und Dialoge wirken bis auf einige künstliche Aufreger angenehm natürlich. Es gibt tolle Szenen wie die plötzliche Begegnung mit etablierten Stars wie Marco Reus oder Trainern wie Jürgen Klopp und die Story hat auch Rivalitäten oder Rückschläge wie eine Ausleihe in petto. Hinzu kommt, dass die Familiengeschichte mit dem Opa als Ex-Profi sowie dem verständnislosen Vater nicht nur heile Welt zeichnet und dass einen die Ausbilder nicht gleich in den Himmel loben.

Sehr stimmungsvoll ist auch die Begrüßung beim ersten Auswärtsspiel als junger Liverpool-Profi: Macht man sich an der Linie warm,  wird man von giftigen Who-are-

[GUI_STATICIMAGE(setid=80857,id=92534239)]
Wer als junger Profi beim FC Liverpool landet, wird auch Jürgen Klopp treffen. © 4P/Screenshot

you-Sprechchören begleitet. Und all das, was auf dem Platz passiert, wird von speziell darauf abgestimmten deutschen Kommentaren zur eigenen Karriere ergänzt, so dass man sich tatsächlich mittendrin im Fußballgeschäft fühlt.

Entwicklung zum Top-Stürmer

Das Drehbuch ist besser und deutlich komprimierter als jenes von NBA 2K17, aber es lässt auch einiges liegen. Ich kann zwar meine Persönlichkeit von „cool“ über „ausgeglichen“ bis „hitzköpfig“ prägen, indem ich in Multiple-Choice-Dialogen entsprechend reagiere, aber das wirkt sich lediglich auf das Vertrauen des Trainers oder die Zahl meiner Follower aus – ich kann nichts Relevantes in meiner Biographie selbst entscheiden. Weder darf ich den schleimigen Agenten im Einstieg ablehnen noch kann ich die sich verschlechternde Beziehung zu meinem Freund verhindern; außerdem ist man auf eine Position im Sturm beschränkt. Und dass man Klopp, Mourinho oder Wenger zwar im Flur oder beim Einwechseln sieht, aber trotz guter Leistungen nur mit dem Assistenten spricht, ist natürlich unrealistisch.

[GUI_STATICIMAGE(setid=80857,id=92534234)]
Im Laufe der Karriere kann man seine Fähigkeiten entwickeln. © 4P/Screenshot

Aber trotz dieser Kritik spielt sich „The Journey“ sehr unterhaltsam, weil auch das Sportliche gut integriert wird. Das fängt schon damit an, dass man je nach Verein andere Ziele erfüllen muss, um vom Kader zur Reserve oder gar in die Startelf zu kommen – für Crystal Palace reicht eine Bewertung von 6,5, aber für Liverpool muss man schon mit 8,5 glänzen. Man beginnt mit durchschnittlichen Werten auf einer offensiven Position seiner Wahl und kann von der Balance über die Schusskraft bis zum Abschluss alles steigern, indem man es entweder im Spiel oder gezielt im Training übt; manchmal sind die Übungen vorgegeben, manchmal darf man sie selbst von Dribbling bis Pass oder Standards aussuchen. Wer sie nur simuliert, bekommt deutlich schlechtere Noten und damit sinken wiederum die Startelfchancen, die über einen Balken einsehbar sind. Neben den allgemeinen Werten kann man spezielle Eigenschaften wie „Power-Kopfball“, „Ballkontrolle“ oder „Angeschnittener Schuss“ freischalten, indem man Skill-Punkte investiert, die man für das Erreichen einer höheren Gesamtwertung erhält.

[GUI_STATICIMAGE(setid=80857,id=92534238)]
Mit dem verdienten Geld steigert man seinen Marktwert. Und ab 200.000 Follower bekommt man einen Sponsorenvertrag. © 4P/Screenshot

Das ist – übrigens ganz ohne Mikrotransaktionen – ein besseres Entwicklungssystem als in NBA 2K und auch eine Art Tutorial, denn man wird als Einsteiger langsam an die Finessen der Steuerung gewöhnt und kann Übungen bis zu dreimal wiederholen, um eine bessere Note und damit Werte zu erreichen.  Schön ist auch das Feedbacksystem nach einem Spiel, das nicht nur die drei Hauptziele wie etwa „Schieß ein Tor“, „Spiel zehn Pässe“ oder „Gib drei Vorlagen“ beinhaltet, sondern auch allgemein in Pros und Kontra das eigene Passspiel oder die Zweikämpfe bewertet. Was man allerdings schmerzlich vermisst: Die Laufwege oder das Positionsspiel spielen nahezu keine Rolle. So kann man seine zehn Pässe auch locker erreichen, indem man als Stürmer am eigenen Strafraum über eine Halbzeit mit dem Torwart spielt – ohne Anschiss vom Trainer. Außerdem gibt es keinerlei taktische Schulung auf die Spielweise des Teams und auch die Halbzeitansprachen und -analysen lassen viel Luft nach oben.

  1. Gute Erinnerung an FIFA 17. Leider konnte ich die "Journey" Geschichte erst vor wenigen Monaten bespielen und es war wirklich sehr gelungen. Hoffentlich legt man da die nächsten Jahre noch mehr überraschendes drauf. Die anderen "Journeys" müssen von mir auch noch bespielt werden.

  2. das schlechteste fifa seit langem - dass ich die online-season dieses jahr tatsächlich ausfallen lasse, heisst schon einiges. aber in diesem jahr absolut UNSPIELBAR!!!

  3. ganz ehrlich herr luibl - voll danebengelangt... in der esportsszene is fifa 17 nicht zu gebrauchen! 65% is die richtige wertung für diesen müll den ea hier abliefert - besser als fifa 14 oder 16??? KLAAAR^^

  4. nach intensivem spielen des online-modus muss ich 4p dringend dazu raten das spiel massiv abzuwerten! fifa14 und 16 waren (nach den patches) einfach traumhafte online-pvp-games... und hier ist ein grundsätzlicher wurm dirn - kann mir nicht vorstellen, dass mans mit etwas feinschliff hinbiegt! zum teil funktioniert die gesammte spielmechanik nicht mehr bei lags - seit fifa 16 gibt es ja so ne art lag-verbesserungs-system, wobei sich das spiel kurzzeitig selbständig macht bei pingspitzen... das hat bei fifa 16 die ersten monate überhaupt nicht funktioniert (absolut unspielbar!) und beim 17er ist es noch viel schlimmer - zum teil gehen pässe um über 90° daneben, ständig rennt ein stürmer einfach mit ball durch beide innenverteidiger durch, der ball kann nicht ums verrecken abgefangen werden weil er einfach durch den abwehrspieler durchfliegt und der schiedsrichter is die absolute witzfigur (beinahe 50% fehlentscheidungen). ich wills mal so sagen... du machst 3 mal exakt das gleiche aber es passiert jedes mal (je nach ping) was anderes^^

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1