FIFA 07(Sport) von Electronic Arts Credit: EA Sports / Electronic Arts

Fazit

Der Weg ist das Ziel. Bisher stand Electronic Arts in Sachen Fußball auf der Stelle, drehte sich mit als neu verkauften, aber halbgar wirkenden Features im Kreis, ohne sich qualitativ nach vorne zu bewegen. Mit FIFA 07 hat das Team um Hugues Ricours den ersten wichtigen Schritt zu einem besseren Spielerlebnis gemacht: Die neue Physik sorgt für unberechenbarere Situationen, der Ball klebt nicht mehr wie ein Magnet am Fuß und man erkennt das Potenzial des Kicks. Der kommt zwar in Sachen Schusstechnik, KI und Animationsvielfalt noch nicht an die Klasse von PES6 ran, aber all das ist genau so lobenswert wie der technisch saubere Online-Modus, der euch wesentlich mehr Komfort bietet als das Sparpaket, das Konami auf Xbox Live abliefert. Allerdings hat FIFA 07 ein anderes Problem: die Atmosphäre. Konnte EA bisher immer mit voller Lizenz und klasse Kulisse punkten, enttäuscht das Drumherum diesmal. Natürlich gibt es mehr Stadien, originale Namen, Wappen – all das stimmt. Aber anstatt den Spieler mit dem Publikum und der Spannung auf dem Platz in die nächste Generation zu katapultieren, wird man mit synchron klatschenden Fanblöcken, viel zu wachsig wirkenden Frontalaufnahmen der Profis und einer nahezu sterilen Torraumakustik konfrontiert. Uns hat das Spiel manchmal richtig kalt gelassen, weil es zu wenig atmosphärisches Adrenalin versprüht. FIFA 07 ist unterm Strich dennoch ein richtig gutes Fußballspiel, das den Abstand zu PES 6 auf der 360 erstmals auf fünf Prozentpunkte verkürzen konnte. Aber das hat eher inhaltliche Gründe, liegt am Umfang und am Online-Auftritt. Für die nächste Ausgabe wünschen wir uns für FIFA mehr Feuer auf dem Platz und mehr Individualität in den Aktionen. Noch fehlt dieser magische Moment des Abtauchens, noch ist das Team von EA Canada auf der Suche nach dieser Perfektion, die die japanische Konkurrenz so auszeichnet.

 

Als Tester der Current-Gen-Fassungen von Fifa 07 war ich sehr gespannt auf die unabhängig und von Grund auf neu entwickelte Version für die Xbox 360. Tatsächlich fühlt sich die Kickerei auf der Microsoft-Konsole deutlich anders an und zeigt mit der überarbeiteten Ballphysik, dass man eindeutig auf dem richtigen Weg ist, die Fifa-Serie weiter auf Simulation zu trimmen. Doch während EA den Spielablauf eindeutig verbessert hat, wurden die Atmosphäre und Präsentation vernachlässigt: Während ich mich auf Xbox, PS2 & Co mit tollen Fangesängen und passenden Zuschauer-Reaktionen mitten ins Stadion versetzt fühle, scheinen mir die Fans auf der 360 geistig kaum anwesend zu sein. Hier wäre definitiv mehr drin gewesen, genau wie bei der grafischen Präsentation, die bisher immer ein Highlight der EA-Serie war. Doch einige Animationen wirken unnatürlich, die kollektive Zuschauer-Kulisse in ihrem Einheitsbrei viel zu grob und die Zombie-Spieler aus dem Wachsfigurenkabinett erschreckend. Tatsächlich bin ich der Meinung, dass das Spiel rund um die Fußball-WM auf der 360 grafisch und atmosphärisch einen besseren Eindruck hinterlassen hat. Schade finde ich zudem auch das Fehlen der interaktiven Ligen, die Fifa 07-Spieler auf der Xbox, der PS2 und dem PC in den Onlinemodus getrieben hat. Ich hoffe, dass sich EA die Kritik zu Herzen nimmt und die neue Engine weiter verfeinert, denn sie ist eine gute Basis dafür, in Zukunft den Abstand zu Konamis PES-Serie zu verkleinern.

  1. Das Spiel, auch wenn es kein 100% sauberes Projekt war, ist definitiv der Wendepunkt von den Konsolen wie XBOX oder PS2 auf die Next-Generation gewesen. Die Grafik auf der 360, als das Spiel neu war, war wirklich atemberaubend. Was für Details, das Aussehen der Figuren, des Feldes, die satten Farben. Es war echt sowas wie eine neue Generation. Natürlich gab es auch unmengen an Schwächen wie die Steuerung, das kantige hin und her, der Schusstechnik etc. Doch das wurde von Jahr zu Jahr weiter verbessert und das kann auch nie als Grund gelten dass das Spiel schlecht wäre oder sonst was. Denn das war es mit Sicherheit nicht.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1