F.E.A.R. Mission Perseus(Shooter) von Vivendi Games Credit: TimeGate Studios / Vivendi Games

Das kennen wir doch…

Prinzipiell findet sich in Mission Perseus (MP) all das, was schon im Hauptprogramm toll war: Packende Gefechte, clevere KI, eine nach wie vor beeindruckend anzusehende Zeitlupe. Das Problem ist nur: Mehr auch nicht. Das selbständig laufende Add-On, wie auch schon Extraction Point von den TimeGate Studios entwickelt, gibt sich nicht mal Mühe vorzutäuschen, etwas anderes zu versuchen, als man mittlerweile zum dritten Mal vorgekaut bekommt. Und so prima das bei Kühen funktionieren mag, so fade ist der Geschmack auf der Zunge eines Shooter-Liebhabers.

»Hallo, mein Name ist Generischer Soldat. Sie haben mich schon tausend Mal gesehen und genauso oft erledigt. Ich stehe symptomatisch für das gesamte Design von Mission Perseus.«
Symptomatisch für die Lieblosigkeit der Entwicklung ist bereits der Einstieg: Nach einer kurzen Dialog-Sequenz zur Einstimmung baumelt ihr am Fallschirm und landet – in einem Kanal. Bei Nacht. Von dort aus geht es in mehr Kanäle. Dann zur Abwechslung in eine düstere Kanalisation, die sich mit schlecht beleuchteten Kanalisationsbüros abwechselt. Danach geht’s in ein Parkhaus, in dem das Licht kaputt ist – usw. usf. F.E.A.R. musste sich ja bereits (zu Recht) die Kritik gefallen lassen, den Spieler durch recht unspektakuläre Büros zu schleusen. TimeGate hat es mit Bravour geschafft, noch ödere Locations zu finden, und das ausgerechnet für den Spielbeginn – erst etwa ab der Hälfte (sprich: nach drei Stunden) wird es interessanter. Nichtsdestotrotz erwarten den F.E.A.R.-Kenner keine Überraschungen; kein Wunder, spielt MP doch parallel zu den Geschehnissen des Hauptprogramms.

Ausgegruselt

Vor zwei Jahren konnte Monolith noch Maßstäbe setzen, mittlerweile ist MP ein wunderbares Beispiel dafür, wie schnell einst brillante Technik veralten kann, wenn man sie nur lang genug sich selbst überlässt: Die linearen Levels sind steril, die Figuren zwar gut animiert, aber im Vergleich zu aktuellen Shootern erschreckend leblos. Die Hardwareanforderungen sind zwar nicht mehr so fies wie noch vor zwei Jahren, aber dennoch empfiehlt sich der Griff zum kompetenten Rechner, ohne den die Action immer wieder ins Stocken gerät. Das liegt vor allem an den Effekten, die auch heute noch State-of-the-Art sind: Die Zeitlupe ist beeindruckend wie eh und je, die Gefechte zertrümmern die Umgebung auf herrlich krachende Art und Weise, Funken sprühen,
Bratz, Bratz: Die »Lichtbogenwaffe« räumt ordentlich unter den Feinden auf, ist aber ziemlich selten verfügbar.
Wände platzen – geht gut ab! Das kann man allerdings über das einst so wegweisende Grusel-Design leider nicht mehr sagen: Ui, da fallen Körper aus einem Tunnel. Ui, da huschen rote Augen vorbei. Ui, da erscheint eine unscharfe Alma vor mir. Ui, mal wieder ein dicker Gegner, der in Zeitlupe durch eine Tür bricht. Ui, kritzelige, nicht identifizierbare Funkübertragungen. Eine gute Idee wird nicht zwangsläufig besser, indem man sie 30 Mal wiederholt.

Immerhin kann sich die KI nach wie vor sehen lassen: Die Gegner rücken in gut arbeitenden Teams vor, nutzen Deckung und Flanken gut aus. Ein paar Neulinge (fieser Zombie und rasanter Söldner mit höllisch durchschlagender »VES«-Wumme) ergänzen den vorhandenen Kader gut, darüber hinaus könnt ihr ihnen mit einigen frischen Waffen an den Kragen: Das erwähnte VES-Gewehr, mit dem sich ein halber Level zerlegen lässt und die »P4-Lichtbogenwaffe«, ein fieser Elektroschocker, kristallisierten sich dabei als Favoriten heraus. Der Rest der Bewaffnung ist bekannt, neu ist allerdings, dass ihr mit einem Teil davon Gegner wie David Copperfield verschwinden lassen könnt – ein Bug sorgt dafür, dass direkte Treffer mit Schrot- oder Scharfschützengewehr gelegentlich nur noch leere Luft und herunterfallende Wummen hinterlassen. Was nichts mit den Kürzungen der deutschen Fassung zu tun hat – die bewegen sich im Rahmen der bereits bekannten Schnitte (kein Körperzerlegen mehr, weniger Blut). Ärgerlicher ist, dass ihr auf Gedeih und Verderb der größtenteils deutschen Sprachausgabe ausgeliefert seid, die zwar an sich nicht schlecht, aber viel zu leise ist: Selbst mit hochgekurbelter Lautstärke sind die Stimmen aus Funkgerät oder Anrufbeantworter kaum zu verstehen – die ohnehin nur angedeutete Story wird dadurch endgültig zum Mysterium.

    

  1. Für das Spiel ist es selbst heute noch nicht zu spät. Ist immer noch Super.
    Würde es jedem der es noch ncht gespielt hat auch heute noch empfehlen.
    Grafik aufdrehen und sieht immer noch sehr gut aus. Atmo ist eh top :)

  2. nicht so gut wie das Hauptspiel, aber trotzdem besser als EP (wobei ich EP auch ganz cool fand ;) )
    bin halt bißl spät mit zocken ;) aber hat immeroch Laune gemacht
    und ich sach ma F.E.A.R. Files (XBOX360) für 6€.... haben sich definitiv gelohnt für beide AddOns ;)

  3. Jep, habs durch und muss sagen, es war gar nicht schlecht. Für FEAr Fans lohnt es sich.
    Ist kein Knaller, aber immer noch gut.
    Das einzig blöde bei mir war der autosave. Der hatte immer den Mauszeiger von Windows erschienen lassen und dauerte ca. 1-2 Sekunden. Das war störend und hat ein bischen die Stimmung verdorben. Das Problem hatte ich bei den beiden Teilen davor nicht...
    Naja aber insgesamt wieder ein super Sound und auch sonst alles ok. Also für mich definitiv kein Flop.

  4. Was ist bloß mit euch los ?
    P. Mandate ist sher interresant , und gegen Ende , im Labor , wird es noch unheimlicher als bei dem Hauptprogramm ! Ein Muss für jeden Horror-Shooter fan !

  5. Hab jetzt auch die EV von MP bestellt. Freue mich drauf, obwohl es ja viel Kritik gab. Aber hat dann doch in den FIngern gejuckt...zumal für 20€ ists ok denke ich.

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