Der Spaß liegt auch woanders

Der Fokus auf unkomplizierte und weitgehend gehaltlose Ballerei wird nirgends deutlicher wie in der “nahtlosen” Einbindung des Mehrspieler- bzw. des so genannten “Arcade”-Modus. Man kann zu zweit kooperativ den Kampf gegen die Seed-Sippe aufnehmen. Da dadurch zumindest ein Element der KI-Problematik beseitigt wird und man zudem noch miteinander quatschen kann, wertet der Koop das ansonsten durchweg solide Solospielerlebnis, das allerdings auch keinerlei Überraschungen bietet auf, leicht auf. Zusätzlich darf man nicht nur über das Hauptmenü, sondern auch über Poster (!) sowie Arcade-Automaten den Modus “Far Cry Arcade” starten. Dahinter verbirgt sich ein inhaltlich zwar losgelöster, aber verbundener Kartenbrowser sowie der Editor. Letzterer präsentiert sich als potentes sowie recht einfach zu bedienendes Werkzeug, um eigene Level zu erstellen, sie zu bevölkern und mit Siegbedingungen bzw. Vorgaben zu versehen.

Hier findet man Karten für allseits bekannte Mehrspieler-Modi wie Deathmatch, aber auch solo oder kooperativ spielbare Karten, bei denen man z.B. den Gegnern entkommen, neue Außenposten-Befreiungen durchführen oder einfach nur X Feinde erledigen muss. Natürlich ist die Qualität des Spielerelebnisses stark abhängig von der Zeit und dem Ideenreichtum, den die kreativen Kartenbastler investiert haben. Doch nicht zuletzt hat Trials Fusion bei Ubi gezeigt, was fantasievolle Spieler aus der Community erschaffen können. Und schon jetzt, kurz nach dem Start, gibt es in nahezu allen Modi nicht nur gelungene Karten von Ubi, sondern auch anderen Kreativköpfen. Und wenn man nicht den Zufallsmodus und sich überraschen lassen möchte, sollte sich die Bewertungen anderer Spieler für die jeweilige Karte anschauen. Doch egal für was man sich entscheidet, wird man mit den hier als Folge von Abschüssen und erfolgreicher Kartenbewältigung ausgeschütteten Spielerstufen auch im Hauptspiel belohnt: Das Geld, das man hier gewinnt, darf man ebenso in der Kampagne verwenden wie die Perk-Punkte. Ungeachtet dessen hatte ich aber in Far Cry Arcade unerwartet viel Spaß – mitunter sogar mehr als in der Story.

Für eine Hand voll Silber-Dollar?

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Man kann sich in Hope County nie sicher fühlen. Wenn nicht gerade Kultisten auf einen zustürmen, spielt das Wildleben verrückt – wie der Puma im Hintergrund, der gleich entgegen seiner Instinkte wie eine Furie auf den NPC losgeht. © 4P/Screenshot

Apropos Geld: Wer in den digitalen Stores genau hinschaut oder bei den verschiedenen Händlern im Spiel aufmerksam ist, wird feststellen, dass man das viele der angebotenen Waren von Waffen bis hin zu Flugzeugen über zweierlei Währung freischalten kann. Die Dollar als allgemeine Spielwährung erhält man u.a. durch Missionen, die alarmlose Camp-Befreiung, Sammelobjekte oder die Felle von gejagten Tieren. Während Letzteres endlich seinen Zweck verloren hat, im Rahmen eines unglaubwürdigen Crafting-Systems verwendet werden zu müssen, sorgt die deutliche Reduzierung von Sammelkram dafür, dass es zumindest an der Oberfläche etwas wertvoller und nicht mehr so beliebig scheint.

Alternativ kann man einiges Angebotene auch für Silberbarren kaufen. Die findet man in vergleichsweise kleinen Mengen auch in befreiten Außenposten, kann sie aber auch für Echtgeld erstehen. Die Preisspanne reicht dabei von 4,99 Euro für 500 bis hin zu 34,99 Euro für 4550 Barren. Der Gegenwert von 100 Silberbarren beträgt in den Stores 1800 Dollar, sprich: für das billigste Paket bekommt man quasi 9000 Dollar. Dazu muss allerdings gesagt werden,  dass nur Waren mit besonderen Lackierungen, spezielle T-Shirts etc. im “dualen” System erworben werden können. Standardwaffen, -Fahrzeuge usw. und deren Umbauten lassen sich also zu weiten Teilen nur über die Spielwährung “Dollar” erstehen. Echtgeld-Transaktionen greifen erst bei kosmetischen Veränderungen, die zum Boost des eigenen Egos oder zum Angeben in Mehrspieler- bzw. Koop-Partien im Arcade-Modus nützlich sind, aber ansonsten keine Unterstützung oder Erleichterung für den Spielfortschritt mit sich bringen.

  1. TheoFleury hat geschrieben: 05.06.2020 13:20Bin jetzt zu diesem Zeitpunkt echt stark am überlegen.
    Lass es lieber sein.
    Ich war nach dem unsäglichen 4. Teil eigentlich schon so hoffnungslos übersättigt von dieser hyperaktiven Far Cry-Welt, dass ich damit für den Rest meines Lebens nichts mehr zu tun haben wollte.
    Weil ich aber bescheuert bin, habe ich den 5. Teil letztes Jahr spottbillig und doch immer noch zu teuer abgesahnt und hole ihn nun nach.
    Bereits während der ersten paar Minuten, in denen ich schon um die 50 (!) Kultisten durchsiebt hatte, bereute ich meine Entscheidung zutiefst. Immersionstechnisch die reinste Totgeburt.
    Nachdem es dann anschließend aber auf der Tutorialinsel etwas gemächlicher zuging, glaubte ich zunächst naiverweise, man hätte sich bei UbiSoft Gedanken um das Pacing gemacht und den Hyperaktivitätsregler mal ein bisschen runtergedreht...
    ...was man natürlich nicht getan hat, denn nach kurzer Zeit ging es wie erwartet los: Ah, Hilfe! Ein Vielfraß! Rattattatta! Urgh, ein Adler! Ka-Boom! Neiiiin, ein Bär! Ratta-Boom! Ein Elch will uns alle töten! Boom-tschak-tschak-Boom! Hilfe hier, rette mich dort!
    Alle. Paar. Sekunden. Du kannst, auch wieder wie erwartet, keine hundert Meter gehen, ohne dass ein "event" geschieht. Bei UbiSoft hat man anscheinend immer noch panische Angst, der Spieler könnte sich langweilen und deren Gegenmaßnahme lautet "komplette Reizüberflutung". Menschen, Tiere, Explosionen. Immer und überall.
    Dazu größtenteils die selben Knarren wie im dritten und vierten Aufguss mit den selben Upgrades, abermals wie erwartet. Die alle nutzlos sind, weil die meisten Gegner eh nach einem Kopfschuss umfallen. Genau wie die zahlreichen Gefährten und das ganze Stealth-"System" aus dem selben Grund nutzlos sind.
    Ich könnte jetzt noch ellenlang über die dämlichen Dialoge und die komplett uncharismatischen Antagonisten mit den saublöden geskripteten Entführungssequenzen und zig andere Dinge schwadronieren, aber das oben Geschriebene reicht...

  2. Habe damals sehr gerne FC gespielt (FC1, FC3 und FC4) aber irgendwie hat sich mein Interesse so sehr gen Nullpunkt bewegt (Nach dem 4ten Teil) das ich nicht mal auf die Idee kam es mir zu kaufen wenn es spottbillig wird.
    Bin jetzt zu diesem Zeitpunkt echt stark am überlegen. 12€ ist mir aber doch noch zuviel. Ein ander mal vielleicht Ubisoft :D Wenn der Preis unter 6,00€ fällt :mrgreen: Trotzdem danke... 8)

  3. Spiele gerade das Gratis Wochende FC5.
    Muss sagen die Wertung ist noch zu hoch. Man ist das schlecht. Typisch 08/15 Big Budget Ubisoft.
    Spielwelt wie so oft bei Ubisoft außen hui innen pfui. Alles sehr statisch. Das machte schon Far Cry 2 besser. KI könnte nicht dümmer sein. Story nach 5 Stunden völlig verblödet. Religöse Fanatiker schön und gut aber das ist schon too much.
    Und wieder dieses COD Gameplay.
    Gut hab auch nichts erwartet. FC4 war ja auch schon so schäbig. Ach ja Ingame Shop auch noch drin. Widerlich.

  4. Für mich war FC5 der absolute Tiefpunkt der Serie.
    Nachdem ich von einigen gehört hatte, dass das Stand-Alone-Add-On "FC New Dawn" neue Ideen mitbringt, hab ich es jetzt im Sale für 18 EUR geschossen. Und ich bin begeistert.
    Das ganze Levelsystem bei Waffen und Gegnern sowie das Verbessern der eigenen Basis mag zwar keinen Innovationspreis gewinnen, aber die nicht vorhandenen Ideen und das copy&paste aus FC5 schlägt es um Längen. Zumindest für mich.
    1000 x besser als das Hauptspiel - trotz geringerer Größe. Aber die ist ja bekanntlich nicht alles... :mrgreen:

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