Schon wieder entdeckt

Das wird in der Endabrechnung zwar mit einer schlechteren Punktzahl bestraft (die Kosten für den Geheimdienst steigen bei der Rambo-Taktik schließlich in die Höhe), erweist sich oft aber als schneller und einfacher. Das gilt vor allem aufgrund der stupiden KI, die gerne mal in die Wand ballert oder nach einem Alarm massenhaft Leichen der toten Kollegen ignoriert (die man übrigens mit lustigen Ragdoll-Bewegungen um die Ecke zerren kann). Mancherorts schießen und laufen die Intelligenzbolzen sogar durch Wände oder Glasscheiben. Oder sie versinken im Boden: Danach kann man sie immerhin wie beim Whack-a-mole mit einem Schlag auf den Kopf erledigen – äußerst praktisch!

Menü-Macken wie fehlende Optionen oder Abstürze sind uns ebenfalls begegnet. Auch die sich stark ähnelnden kahlen Flure verschiedener Stockwerke motivieren nicht gerade zum Weiterspielen. Für immerhin etwas Spannung sorgen zwischendurch die Herausforderungen in überschaubaren Arealen. Während man durch eine kleine verwinkelte Lagerhalle schleicht, unter Zeitdruck klettert oder Geiseln befreit, spielt die schwache KI eine deutlich kleinere Rolle, wodurch diese kurzen Runden eher einen Rätsel-Charakter besitzen. Wer möchte, kann sein Ergebnis auf weltweiten Bestenlisten optimieren. Unmengen von Optionen sorgen für komfortables Spielen mit Tricks wie ruckartigem Drehen. Die (konfigurierbare) halbtransparente Standard-Vignette kann aber schon mal Verwirrung stiften, weil sie vor allem im Dunkeln zu viel verdeckt.

Vorteil: Oculus

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Lust auf eine runde Whack-a-mole? Hinter dem roten Pfeil verbirgt sich der Helm einer Wache, die im Boden versunken ist – vermutlich vor Scham über ihre schwache KI. © 4P/Screenshot

Beim Systemvergleich wird schnell klar, dass das Projekt primär für Oculus-Controller entwickelt wurde. Am besten steuert sich die Schleich-Action auf Rift (S) und Quest. Mit den Index-Controllern wird vor allem das Zugreifen etwas mühsam und noch unzuverlässiger, zumal nicht einmal das Tracking einzelner Finger berücksichtigt wird.

Die veraltete Move-Technik ohne Analogsticks macht die PSVR-Fassung zur schlechtesten Wahl, da man an den Erfassungsrändern der Kamera Probleme bekommt und gelegentlich Controller-Bugs auftreten (der Dualshock-Controller wird übrigens nicht unterstützt).

Außerdem sehen die Texturen selbst auf der PS4 Pro arg grob aus oder laden erst sehr langsam nach. Die Quest-Umsetzung wirkt trotz Mobil-Hardware deutlich hübscher, schärfer und bleibt meistens flüssig, zumal das kabellose Schleichen spürbar die Immersion fördert. Das ansehnlichste Gesamtbild ergibt sich in unserem Test aber auf Index und Rift S, obwohl die etwas schlichten Labore natürlich weit von dem Detailüberfluss eines Referenztitels wie Asgard‘s Wrath entfernt sind.

  1. Wenn das so ist! Finde es halt merkwürdig. Bei Ego-Shootern verzichtet ihr doch auf nicht auf das IchbindiePersondiedaspielt - Gefühl z.B. wenn ich an mir runterschaue und merke das ich Mr. Invisible bin. Eigenartig. Könnte die Technik doch auch simulieren oder nicht? Da sind doch Kameras an der Brille, die könnten meinen Körper filmen und dann z.B. eine mächtige Rüstung anlegen! (Ein Bild hier einzufügen ist ja echt ein Alptraum!)
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  2. Lucius Solari hat geschrieben: 02.12.2019 17:55
    Herschfeldt hat geschrieben: 02.12.2019 16:45 Wieder keine Arme.
    Mein Gehirn kann sehr viel besser mit keinen Armen umgehen, als mit Armen, die sich falsch anfühlen.
    Absolut. Es ist einfach das bessere Spielgefühl. Jeder der das einmal probiert hast, weiß das.

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