Ich will nicht nach Berlin…

…hilft Tina und ihrem Roboter SAM-53 nicht weiter, denn sie sind mittendrin. Das Waisenkind und ihr Begleiter leben quasi auf der Straße und kämpfen im Neo-Berlin des Jahres 2062 ums Überleben, während eine deutsche Version von Trump namens “Rumpf” die Stadt kontrolliert. Immerhin kann sich die Neunjährige bei ihren Streifzügen darauf verlassen, dass sie von SAM beschützt wird – und der Spieler kann jederzeit die Rollen wechseln: Als Roboter ist man größer, hat andere Möglichkeiten, kennt sich mit Tech aus und kann mit seinesgleichen besser quatschen –  wie z.B. mit dem fiesen Wartungsroboter, der Menschen wie Tina hasst. Das Mädchen kommt wiederum mit anderen Leuten eher ins Gespräch.

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Chaosmonger Studio hat das Point’n’Click-Adventure über Kickstarter finanziert: 603 Unterstützer trugen bisher 46.543 Euro bei. © 4P/Screenshot

Es macht zunächst richtig Spaß, das dreidimensional animierte Duo durch die markant designten 2D-Hintergründe zu bewegen, denn es entsteht eine charmante Zeichentrick-Stimmung mit etwas Bladerunner-Flair. Zunächst wühlen die beiden im Müll, um Essbares oder Verwertbares für ihren Unterschlupf zu finden: Was verbirgt sich z.B. in diesem Loch unten in der Wand? Autsch! Tina wurde gebissen. Tja, das Vieh muss da raus, aber SAMs Hand ist zu dick. Etwas weiter unten findet sie altes Sushi, das sie in ein Glas stopft – voilà, fertig ist der Köder! Damit geht sie wieder hoch, platziert das Glas am Loch und schwups ist die Kakerlake darin gefangen. Mal sehen, welcher Schatz sich dort verbirgt: Ah, eine Fahrkarte – jetzt kann sie direkt andere Berliner Orte aufsuchen.

Point und Click alter Schule

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Suhsi in Neo-Berlin – allerdings mit teutonischen Füllungen. Übrigens: Von jeder verkauften ‘Save The World Edition’ Encodyas werden zehn Prozent der Einnahmen an das Kinderhilfswerk ‘Plan International’ gespendet, welches auch Waisenkinder unterstützt. © 4P/Screenshot

Encodya ist ein klassisches Adventure, in dem man mit der Maus nach möglichen Interaktionen sucht, Gegenstände sammelt, manchmal im Inventar kombiniert sowie zur Lösung einsetzt. Kaum hat man sich zwischen Suhsi-Bars und Tech-Shops etwas umgesehen, ist das Inventar auch schon gefüllt mit Gegenständen wie Disketten, RAM, Antenne, Schraubenschlüssel, Fisch, Klebeband & Co.

Und es häufen sich die Rätselsituationen: Wie komme ich z.B. an der Pfütze vorbei, die unter Strom steht, hinter der wiederum die Roboterkatze kauert? Und wie komme ich an die Schlüssel des Elektrikers, der sie nicht mal eben borgen will? Tina erreicht sie nicht und SAM will sie nicht stehlen…

  1. Finde den Artstyle auch ansprechend; werde es sicher einmal spielen, aber schade, dass das "Spielerische" so mittelmäßig ist.
    P.S.: seinsegleichen -> seinesgleichen

  2. Geht mir auch so. Also spezifischer sogar eher das Character-Design der Menschen.
    Das sieht so nach 3D-Art der späten 90er aus - und das mein ich nicht positiv.
    Schade eigentlich...

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